26.03.2025 - 1 Eröffnung der Sitzung

Reduzieren

Beratung

Frau Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler begrüßt die anwesenden Bürger*innen, die Mitarbeitenden der Verwaltung, die Mitglieder der Bezirksvertretung sowie die Presse und eröffnet die Sitzung um 17:30 Uhr.

 

Frau Eschweiler schlägt zunächst eine Änderung der Tagesordnung vor. Der Tagesordnungspunkt Ö 4 „Genehmigung der Niederschrift vom 29.01.2025“ wird gestrichen, da die Niederschrift noch nicht vorliegt. Aufgrund der aktuellen Sperrung der Wolfsbendenbrücke wird ein neuer Tagesordnungspunkt Ö 2 „Stellungnahme des Stadtbetriebes (E 18) zur Sperrung der Wolfsbendenbrücke“ hinzugefügt. Frau Weiß von     E 18 wird außerplanmäßig dazu berichten.

 

Die Einwohnerfragestunde Ö 2 erfolgt hinter Top Ö 4.

 

Für den nichtöffentlichen Teil wird die Abstimmung der Niederschrift vom 29.01.25 gestrichen und auf die nächste Sitzung verschoben. 

 

Gegen die Änderung der Tagesordnung gibt es weder Bedenken noch Anmerkungen.

 

Beschluss:

Die geänderte Tagesordnung wird einstimmig angenommen.

 

 

Hinzugefügter TOP 2 aufgrund der Sperrung der Wolfsbendenbrücke

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler eröffnet den Tagesordnungspunkt „Stellungnahme des E 18 zur Sperrung der Wolfsbendenbrücke“ und erteilt Frau Weiß vom Stadtbetrieb das Wort.

 

Frau Weiß führt aus, dass jedes Ingenieur-Bauwerk nach DIN 1076 alle 3 Jahre überprüft werden müsse. Ende 2024 habe die letzte Hauptprüfung der Wolfsbendenbrücke stattgefunden mit dem Ergebnis einer Zustandsverschlechterung. Zwischenzeitlich habe sich der Zustand weiter verschlechtert, was zu einer massiven Beeinträchtigung der Stand- und Verkehrssicherheit des Bauwerkes geführt habe. Maßnahmen zur Schadensbeseitigung und Nutzungseinschränkungen seien daher unumgänglich. Frau Weiß habe hier keinen Handlungsspielraum mehr. Der Beton löse sich teilweise auf. Ein Pfeiler habe nicht unerhebliche Ausbruchstellen, was auf ein massives Tragfähigkeitsproblem hindeute. Daher sei eine Ablastung der Ränder dringend nötig. Die Brücke müsse dazu nicht gesperrt werden, es genüge eine Einschränkung der Verkehrsführung. Demnach werde es zu einer Einspurigkeit auf 4 m Breite kommen ohne Begegnungsverkehr. Aufgrund der langen geraden Straße mit guten Sichtbeziehungen sei, nach Ansicht von Frau Weiß, das Aufstellen einer Lichtsignalanlage nicht notwendig. Allerdings würde seitens des Stadtbetriebes das Verkehrsaufkommen engmaschig beobachtet und - falls erforderlich - eine Ampel umgehend aufgestellt.

 

Zu den Ausführungen von Frau Weiß gibt es Wortmeldungen.

 

Herr Schäfer, SPD, merkt an, dass diese Strecke eine der stärkst befahrenen Strecken zur Autobahn sei. Ohne Lichtsignalanlage befürchte er ein Verkehrschaos. Zudem würde er gerne erfahren, warum der Schwerlastverkehr nicht eingeschränkt werde.

 

Laut Frau Weiß gehe die offizielle Umleitung zur Autobahn nicht über Eilendorf oder Nirm, hier habe sich eine Art „Schleichverkehr“ eingestellt. Sie sichert eine enge Betrachtung der Verkehrssituation zu.  Der Nirmer Tunnel käme als Alternative für den Schwerlastverkehr nicht in Frage, aber die Wolfsbendenstraße. Zudem könne der Linienverkehr auf der Wolfsbendenstraße nicht aus der Last genommen werden.  Der Schwerlastverkehr solle daher aufrechterhalten bleiben, aber nicht im Begegnungsverkehr.

 

Herr Bode, CDU, schließt sich den Ausführungen von Herrn Schäfer an. Die Verkehrsbeziehung rechts vor links von der Wolfsbendenstraße zur Brückstraße sei jetzt schon ein Problem. Käme nun noch ein Engpass hinzu, bilde sich ein Rückstau.  Sein Appell sei daher, die Ampel direkt einzuplanen. Zudem gebe es in Eilendorf noch ein weiteres Problem mit einem Brückenbauwerk. Bei zwei maroden Brücken mit der einzigen Anbindung nach Nirm, müssten Überlegungen angestellt werden, eine derartige Maßnahme aufgrund der Notwendigkeit vorzuziehen.

 

Herr Hofmann, AfD, sieht die Verkehrsführung ohne Ampel sehr kritisch. Er schlägt daher die Aufhebung des Rechts-Links-Verkehrs vor. Er befürchte sonst einen Stau auf der Brücke. Die nächste größere Sanierung der Bahnstrecke stehe erst 2028/2029 an, somit gebe es noch 4 Jahre ein Provisorium. Der Tunnel weiter unten sei in einem ähnlich schlechten Zustand. Damit wäre Nirm, gerade für Rettungsfahrzeuge, nicht mehr zu erreichen.  Er bittet daher, nochmal Druck auf die Bahn auszuüben.

 

Frau Bergs, Die Grünen, fragt an, ob es nicht sinnvoll wäre, den Schwerlastverkehr mit Ausnahme der Busse schon jetzt von der Brücke zu nehmen, um eine Komplettsperrung zu verhindern. Zudem schlägt sie vor, die Seitenränder als Radstrecke auszuweisen. Weiterhin erkundigt sie sich nach dem Zeithorizont des neuen Brückenbauwerks und ob sichergestellt sei, dass die Planung in den Sperrzeitraum 2028/2029 fällt. Frau Bergs weist auf die Stellungnahme der IHK hin, die nochmal die Wichtigkeit der 3-Gleisigkeit für die Region Aachen betone.

 

Laut Frau Weiß stehe der Stadtbetrieb im ständigen Austausch mit der Bahn, um sich um Sperrpausen zu bemühen. Sie habe kürzlich erst eine Stellungsahme der Bahn erhalten, die ganz klar die Generalsperrung für 2028 vorsehe. Von Seiten des Stadtbetriebes würde alles unternommen, damit 2028 der Bau vorangetrieben werde. Die Sperrung des Schwerlastverkehrs müsse in einer Mehrstufigkeit geprüft und umgesetzt werden. Der Radverkehr als solches könne daran vorbeigeführt werden.

 

Herr Dr. Riße, Die Grünen, erkundigt sich, ob die Brücke nicht mit Hilfe von Behelfspfeilern stabilisiert und die Einbahnstraßenregelung vor der Brücke Kehrbrückstraße und Wolfsbendenstraße umgedreht werden könnte.

 

Behelfspfeiler können laut Frau Weiß nicht aufgestellt werden, da der Stadtbetrieb nicht in den Gleisbereich darf. Der Stadtbetrieb sei auf Sperrpausen angewiesen und prüfe, wie die Situation verbessert werden könne. Die Umkehrung der Einbahnstraße müsse zunächst geprüft werden.

 

Herr Ballatré, CDU, hält das Aufstellen einer Ampel für notwendig, um einen Rückstau zu verhindern. Von der Wolfsbendenstraße Richtung Kalkbergstraße gebe es auf der rechten Fahrbahnseite Parkmöglichkeiten, die beim Vorbeifahren zu einem Rückstau in der Rush-Hour-Zeit führen könnten. In die Kehrbrückstraße links abzubiegen wäre eine Möglichkeit, aber Linksabbieger würden gar nicht erst soweit kommen, da sich der Stau bereits vor der Brücke bilden würde. Zudem erkundigt er sich nach dem Prüfrhythmus aufgrund der Zustandsverschlechterung der Brücke.

 

Frau Weiß führt aus, dass es keinen Prüfrhythmus mehr gebe. Es müsse bauteilbezogen nach Bedarf so häufig wie möglich geprüft werden. Sie gehe zunächst von 14- tägigen, dann von monatlichen und falls sich die Situation entspanne, von halbjährigen Prüfrhythmen aus bis zum Neubaubeginn in 2028.

 

Herr Bode, CDU, bittet die Verwaltung, auf die betroffenen Unternehmen zuzugehen, um den Schwerlastverkehr zu reduzieren und so für eine Entlastung zu sorgen.

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Eschweiler bedankt sich bei Frau Weiß und betont, dass es sich zwar nicht um die offizielle Umleitungsempfehlung für den Brückenneubau der A 544 handele, sie aber tatsächlich dazu geworden sei. Schon jetzt gebe es in Nirm ein erhebliches Verkehrsmehraufkommen sowie Rückstaus. Durch die Wegnahme der Parkflächen sei nun Begegnungsverkehr möglich, so dass eine leichte Verbesserung zu verzeichnen ist. Dennoch seien die Anwohnenden einer erheblichen Verkehrsbelastung ausgesetzt. Zudem müsse gewährleistet sein, dass Feuerwehr und Notärzte durchfahren können und die Rettungswege frei bleiben. Nirm dürfe nicht abgekapselt werden. Frau Eschweiler bittet Frau Weiß, die Anregungen der Mitglieder der Bezirksvertretung mitzunehmen und zu berücksichtigen. Die Anwohnenden werden über die engmaschige Beobachtung der Verkehrssituation informiert.