24.06.2025 - 5.1 Verbesserung der Verkehrssituation am Soerser W...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.1
- Sitzung:
-
Sitzung des Bürgerforums
- Gremium:
- Bürgerforum
- Datum:
- Di., 24.06.2025
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Der Antragsteller Herr Ehlen erläutert die aktuelle Situation indem er auf den im Herbst 2024 stattgefundenen Ortstermin verweist. Er erklärt sein Thema und betont, dass die vorgeschlagenen Lösungen in der bereitgestellten Vorlage (abrufbar in Allris) angemessen und effektiv sind.
Herr Geulen, Verkehrsplaner des FB 68 erläutert den Sachverhalt mithilfe einer Präsentation, die über Allris verfügbar ist und zeigt mit Hilfe von Bildmaterial den relevanten Bereich des Soerser Wegs. Er erklärt, dass der Abschnitt über den heute gesprochen wird, Teil der geplanten Rad-Vorrang-Route (RVR) ist. Die entsprechende Vorlage wird der Bezirksvertretung Aachen-Mitte vorgelegt.
Herr Ehlen merkt an, dass die Vorlage nur mithilfe der Bilddarstellungen wirklich verständlich ist. Im unteren Abschnitt des Soerser Wegs ist der Parkdruck geringer, allerdings stellt der Wegfall von Parkplätzen dort für Anwohnende ohne Garage ein Problem dar. Im oberen Abschnitt hingegen verfügen viele Anwohnende über Garagen oder Stellplätze, dort parken jedoch überwiegend Besucher*innen, die zu Fuß in die Innenstadt weitergehen.
Eine Anwohnerin des Soerser Wegs berichtet, dass sie bereits dort gewohnt hat, als damals der Radweg angelegt wurde. Ihrer Einschätzung nach ist es im unteren Abschnitt des Soerser Wegs unproblematisch, wenn dort weiterhin auf diesem geparkt wird. Im oberen Bereich ab Hausnummer 4 wird der Radweg derzeit nicht zu geparkt, da es verboten ist. Lediglich an der Kreuzung zur Merowingerstraße kommt es zu Beeinträchtigungen. Jedoch betont sie, dass es zu Schwierigkeiten kommen könnte, wenn Parkplätze gestrichen werden, vor allem für die Mieter, die dort wohnen. Sie erläutert außerdem, dass in der Krefelder Straße in Richtung Stadtpark Anwohnerparken eingeführt wird, was dazu führt, dass andere Anwohnende ausweichen. Teilweise werden Fahrzeuge wochenlang kostenlos im Soerser Weg abgestellt. Besonders rund um das CHIO entstehen dadurch große Parkprobleme. Zum Schluss fragt sie nach den früheren Arbeiten an der Leitung in der Straße: Im Zeitraum 2012/13 wurde die Kanalisation aufgegraben, und sie musste damals etwa 1000 Euro für den Anschluss bezahlen. Besteht die Möglichkeit, dass diese Kosten nun erneut auf sie zukommen?
Herr Kehr schildert seine Eindrücke vom Ortstermin und bestätigt, dass sich das Konzept des alternierenden Parkens grundsätzlich eignet. Er verweist auf einen deutlich erhöhten Parkdruck im Bereich oberhalb der Bäckerei Moss, insbesondere in der Zeit von etwa 7:15 Uhr bis kurz vor 8:00 Uhr. In diesem Zeitraum seien viele Fußgänger*innen sowie Kinder mit dem Fahrrad unterwegs. Teilweise würden Radfahrende sogar klingeln, um sich Platz auf dem Gehweg zu verschaffen, ehe sie schließlich auf die Fahrbahn ausweichen müssten.
Er weist darauf hin, dass das Anwohnerparken bereits ausgeweitet worden sei – allerdings sei der Soerser Weg bislang die einzige Straße im Umfeld ohne Bewohnerparkregelung. Zudem seien im Rahmen von Verkehrsüberwachungen Auffälligkeiten im Purheider Weg festgestellt worden. Er appelliert an die Verwaltung, das Konzept des alternierenden Parkens nun konkret in Angriff zu nehmen und sich dabei zunächst auf den oberen Bereich des Soerser Wegs zu konzentrieren.
Herr Dopatka äußert die Ansicht, dass die Realisierung von Option 2 rasch erfolgen kann. Option 2 sieht vor, dass das Parken auf dem Radweg in Richtung Stadt vollständig untersagt wird. Die beiden präsentierten Optionen widersprechen sich aus seiner Perspektive nicht.
Die Bewohnerin S. merkt an, dass sie beim Ortstermin im November 2024 gerne dabei gewesen wäre. Gerne hätte sie zu diesem Termin ebenfalls eine Wurfsendung im Briefkasten gehabt, wie zur heutigen Sitzung. Sie ist sowohl Radfahrerin als auch Anwohnerin und Autofahrerin und bezeichnet die aktuelle Parksituation als äußerst problematisch. Ihrer Ansicht nach sollte das Parken von Händlern und Besuchern vermieden werden. Tempo 30 alleine reiche hier nicht aus. Fahrzeuge würden im Bereich der Ecke in Richtung Bastei teils weit oben auf der Straße parken, was die Strecke unübersichtlich macht. Da Kinder in Gefahr sind, verlangt sie nach einer deutlichen Markierung des Radweges. Sie lehnt gleichzeitig das alternierende Parken ab, weil sie davon ausgeht, dass es den Radverkehr nicht fördert.
Frau Nüttgens spricht sich im Namen der SPD Fraktion für die kurzfristige, schnelle Umsetzung von Option 2 aus. Sie sieht darin einen Kompromiss für die obere Hälfte des Soerser Wegs. Ihrer Einschätzung nach entstehe dadurch kein Problem für die Anwohnenden, da nur etwa sechs Parkplätze entfallen würden. Gleichzeitig fordert sie, im Zusammenhang mit der Rad-Vorrang-Route (RVR) weitere Prüfungen zum Anwohnerparken vorzunehmen.
Herr Geulen schlägt vor, den unteren Abschnitt des Soerser Wegs anders zu behandeln. Er betont, dass der Soerser Weg Teil der Rad-Vorrang-Route (RVR) ist und durchgängig befahrbar bleiben muss. Obwohl eine durchgängige Radwegführung nicht empfohlen wird, wird dies in der Vorlage berücksichtigt. Die Regionetz-Baustelle betrifft nur Gas und Strom und verursacht keine Kosten. Es bestünden keine Widersprüche zwischen den Varianten; im Rahmen der RVR-Planung werde Option 1 ohnehin verfolgt, da eine ganzheitliche Betrachtung des Straßenraums notwendig sei. Zunächst könne Option 2 kurzfristig umgesetzt werden. Parken auf der Fahrbahn sei im oberen Bereich nicht möglich. Das Thema Anwohnerparken steht auf der Prioritätenliste weit oben.
Frau Falkenhauer, eine Anwohnerin macht darauf aufmerksam, dass aufgrund des Anwohnerparkens vermehrt fremde Autos verschwinden werden.
Frau Scheidt möchte das die Sicherheit der Kinder an oberster Stelle steht. Insbesondere dass Kinder auf die Straße ausweichen müssen sei keine Option. Sie nennt zwei Lösungen: Autos müssen von den Geh- und Radwegen verschwinden. Die Unfallgefahr könnte etwa durch taktile Streifen für Radfahrende verringert werden. Sie sieht die vorgeschlagene kurzfristige Lösung (Option 2) als schnell umsetzbar an und hebt hervor, dass sie auch die Sicherheit für Fußgänger verbessert und eine Gleichberechtigung auf dem Gehweg schafft.
Herr Dopatka stimmt Frau Scheidt zu und betont abermals, dass Option 2 Option 1 nicht ausschließe. Er sieht Option 2 als sinnvollen Zwischenschritt und stellt den Bürger*innen die Frage, ob der Fokus auf die obere Straße gelegt werden soll, da im unteren Bereich kein Problem besteht, oder ob beide Bereiche berücksichtigt werden sollen. Dabei unterstreicht er die Bedeutung einer schnellen Lösung.
Bewohner S. spricht sich dafür aus, den Radweg bis zur Bushaltestelle freizuhalten. Gleichzeitig regt er an, im grün gekennzeichneten Bereich auf der Folie 11, der in Allris zur Verfügung stehenden Präsentation zusätzliche Parkplätze zu schaffen (Kreuzung Merowingerstraße rechts in den Soerser Weg).
Herr Dopatka verweist auf Folie 4 und stellt die Frage, ob der blaue Abschnitt als Radweg freizuhaltend markiert ist. Er äußert die Annahme, dass es vermutlich nicht realisierbar sein wird, zusätzliche Parkplätze in dem mit Grün markierten Bereich einzurichten (siehe Folie 11), vermutlich aufgrund der Nähe zu Kreuzungen und Einfahrten.
Frau Schmidt-Promny äußert ihren Ärger über die Rücksichtslosigkeit mancher Verkehrsteilnehmenden und befürwortet ausdrücklich, den Radweg freizuhalten. An Herrn Geulen richtet sie die Bitte, die Situation schnell zu überprüfen, insbesondere im Hinblick auf mögliche Verlagerungen der Parkprobleme. Sie betont, dass Anwohnerparken eine Möglichkeit sei, verweist jedoch zugleich darauf, dass kein grundsätzlicher Anspruch auf öffentlichen Parkraum bestehe.
Ein Anwohner berichtet, dass seine Tochter täglich mit dem Fahrrad unterwegs sei und insbesondere der Bereich vor der Bäckerei, welcher als Treffpunkt für viele Schulkinder dient, problematisch ist. Er plädiert dafür, den Fokus auf den oberen Abschnitt des Soerser Wegs zu legen. Im unteren Bereich hingegen sei eine geänderte Parkraumordnung denkbar. Zudem hat er beobachtet, dass viele Fahrzeuge den Soerser Weg stadtauswärts als Durchgangsstrecke nutzten. Geschwindigkeitsüberschreitungen würden bei Kontrollen durch die Polizei deutlich weniger auftreten, in der Alltagsrealität ist das Verhalten jedoch häufig nicht regelkonform.
Ein Anwohner der Merowingerstraße befürwortet ebenfalls Option 2, da sie aus seiner Sicht mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden schafft. Er warnt, dass wechselseitiges Parken zusätzliche Risiken mit sich bringt. Er schlägt vor, eine genaue Prüfung des Bereichs vor der Bäckerei durchzuführen und den Radweg in Richtung Stadt durch bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise Abpollerung, zu sichern.
Herr Deumens betont, dass der Soerser Weg Teil der geplanten Rad-Vorrang-Route ist. Option 1 ordnet er in die weiterführende Planung der RVR ein, während Option 2 aus seiner Sicht eine kurzfristig umsetzbare Maßnahme darstellt, um schon jetzt konkrete Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen.
Herr Dopatka stimmt zu, dass Option 2 schnell umsetzbar sei. Er bittet Herrn Geulen zunächst das Augenmerk auf das Gebiet zu richten, dass auf Folie 11 mit den Parkplatzkapazitäten von 4, 2, 1, 2, 2 angegeben ist. Im Bereich mit fünf Parkplätzen im grünen Bereich ist das Parken erlaubt, während die Bereiche mit 4,3 und 3 Parkplätzen vorerst unverändert bleiben können. Er weist zudem auf mögliche Verlagerungseffekte hin, die von den Anwohnenden beobachtet werden sollten. Insgesamt würden netto etwa sechs Parkplätze entfallen.
Ein Bürger erkundigt sich, wann mit einer Umsetzung der Maßnahme zu rechnen sei und was konkret als Nächstes passiere.
Herr Dopatka erläutert, dass der Punkt zunächst zur Kenntnis genommen und anschließend zur weiteren Beratung an die Bezirksvertretung Aachen-Mitte verwiesen wird.
Herr Geulen kündigt an, dass auf Basis der heutigen Diskussion eine überarbeitete Vorlage entsteht, in der die angesprochenen Inhalte und Lösungsansätze einfließen. Diese stimmt die Verwaltung anschließend mit der Straßenverkehrsbehörde und dem Straßenbaulastträger ab. Ziel ist es, den Prozess zügig voranzubringen. Vor der Umsetzung plant die Verwaltung eine Evaluation, um die Wirkung möglicher Maßnahmen einschätzen zu können. Innerhalb von zwei bis drei Wochen bringt sie die überarbeitete Vorlage in die politische Beratung ein, zunächst in die Bezirksvertretung Aachen-Mitte, dann in den Mobilitätsausschuss. Eine Entscheidung erwartet die Verwaltung bis Ende des Jahres.
Frau Scheidt plädiert dafür, die politischen Gremien frühzeitig einzubeziehen und hebt hervor, dass die Neubesetzung der relevanten Ausschüsse noch aussteht. Sie regt an, die Vorlage nur geringfügig zu überarbeiten, und bittet die Verwaltung um eine zügige Weiterbearbeitung des Anliegens in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte.
Frau V., eine Bewohnerin, schließt sich Frau Scheidt an und betont die Bedeutung der Verkehrssicherheit, vor allem für Kinder. Sie spricht sich dafür aus, die vorgeschlagenen Maßnahmen möglichst noch vor Beginn des neuen Schuljahres auf den Weg zu bringen.
Herr Kehr schließt sich den Ausführungen von Frau Scheidt an. Er spricht sich dafür aus, auch das Anwohnerparken zeitnah umzusetzen.
Herr Dopatka merkt an, dass die Umsetzung des Anwohnerparkens nicht kurzfristig möglich sei. Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte ist am 3. September 2025. Bis dahin sollte die Abstimmung in der Verwaltung über die besprochenen Maßnahmen aus Option 2 erfolgen. Er lädt die Bürger*innen dazu ein.
Anlagen zur Vorlage
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1
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(wie Dokument)
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1,4 MB
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2
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(wie Dokument)
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3,3 MB
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Anlagen
| Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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öffentlich
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3,1 MB
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