17.03.2022 - 8 Aachen bewegen: Sportgutscheine einführen Rats...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Offermann bedankt sich für die SPD-Fraktion für die Vorlage der Verwaltung. Die Bewegungskrankheiten der Kinder haben in der Pandemiezeit nochmal erheblich zugenommen. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, Kinder in Bewegung zu bringen. Der Sportgutschein stelle aus Sicht seiner Fraktion daher ein gutes Willkommensangebot dar. Die Vereine und die Menschen können durch die Einführung eines solchen Gutscheines wieder zusammenfinden. Die in der Vorlage beschriebenen Kosten seien zu hoch, um den Gutschein für alle einzuführen. Seine Fraktion schlage vor, sich auf die Kinder der 4. Klassen zu fokussieren. Da in der Vorlage der Beschlussvorschlag offengeblieben ist, schlägt er folgendes vor:

 

Der Sportausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt die Einführung eines zweckgebundenen Sportgutscheins in Höhe von 70 für alle Aachener Schüler*innen, die die vierte Schulklasse besuchen.

 

Herr Balthasar sieht die Einführung eines Sportgutscheines als nicht zielführend an. Unstrittig sei, dass Kinder wieder in Bewegung kommen und möglichst in den Vereinen aktiv werden sollen. Er weise allerdings darauf hin, dass es bereits andere Angebote gebe, die auch in der Vorlage beschrieben seien (Bildung- und Teilhabe, Schulsportfonds, etc.) und sehr unbürokratisch umgesetzt werden. Das nun vorgeschlagene Gießkannenprinzip müsse gut durchdacht sein. Aus Sicht seiner Fraktion sei der städt. Haushalt bereits auf Kante genäht und habe diesbezüglich keinen Spielraum. Die Grüne-Fraktion werde dem Antrag der SPD daher nicht zustimmen.

 

Auch Herr Dr. Nadzeyka erklärt, dass das Ziel, Kindern Bewegungsangebote zu unterbreiten, sicher gut und richtig sei. Allerdings würde das vorgeschlagene Gießkannenprinzip auch viele Menschen berücksichtigen, die es nicht benötigen. Die FDP-Fraktion könne den Antrag nicht unterstützen, auch wenn das Ziel richtig sei.

 

Herr Offermann sagt, er nehme die vorgenannten Bedenken zur Kenntnis. Er erklärt, dass Sportgutscheine in anderen Städten bereits sehr erfolgreich eingeführt worden seien und den gewünschten Erfolg bringen. Daher sei das Geld gut investiert, um Kinder und Vereine zusammenzubringen. Sollte sein vorgenannter Beschlussvorschlag keine Mehrheit finden, schlage er die Einführung eines interfraktionellen Arbeitskreises unter Beteilung der Verwaltung und dem Stadtsportbund vor, welcher Vorschläge zur Reaktivierung von Kindern und Jugendliche in den Aachener Sportvereinen ausarbeiten soll.

 

Für den Stadtsportbund sieht Frau Frey die Einführung des Gutscheins ebenfalls kritisch, da es bereits gute Alternativen gebe. Als Beispiel wäre das Sportkarussell zu nennen. Dabei gehen Vereine für 6 Wochen in die weiterführenden Schulen und stellen den Kindern Sportangebote vor. Hierdurch würden Kindern gute Bewegungsangebote unterbreitet und die Lust auf eine Vereinsmitgliedschaft geweckt.. Gerne unterstützt der Stadtsportbund eine engere Ausarbeitung der Modelle.

 

Frau Prömpler ergänzt die Aussagen von Frau Frey und sagt, dass die Bedarfe in den einzelnen Stadtbezirken sicherlich auch unterschiedlich seien. Dies sollte auch bei der Sportentwicklungsplanung mitbedacht werden, um passgenaue Angebote unterbreiten zu können. Für die weitere Betrachtung wäre es gut, wenn in der Junisitzung des Sportausschusses nochmal die aktuellen Mitgliederzahlen der Aachener Vereine mitgeteilt werden könnten.

 

Im weiteren Verlauf der Diskussion, an der sich Frau Fohn, Herr Nießen, Herr Dr. Nadzeyka und Herr Dr. Breuer beteiligten, deutete sich eine Mehrheit an, die sich gegen die Vorschläge der SPD-Fraktion ausspricht.

 

Abschließend wurde über die folgenden Anträge der SPD-Frakion abgestimmt:

 

  1. Der Sportausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt die Einführung eines zweckgebundenen Sportgutscheins in Höhe von 70 € für alle Aachener Schüler*innen, die die 4. Klasse besuchen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 4   Nein-Stimmen: 13

Somit wird der Antrag abgelehnt.

 

  1. Der Sportausschuss beschließt die Einführung eines einmaligen Arbeitskreises zur Ausarbeitung eines Vorschlags für die Reaktivierung von Kindern und Jugendlichen in den Aachener Sportvereinen.

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 4   Nein-Stimmen: 12 Enthaltungen: 1

Somit wird der Antrag abgelehnt.

 

Nach der Ablehnung der beiden Anträge schlägt der Ausschussvorsitzende vor, die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis zu nehmen.

 

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Beschluss:

Der Sportausschuss nimmt die Vorlage der Verwaltung einstimmig zur Kenntnis.

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Anlagen zur Vorlage