15.02.2024 - 5 Bericht zur Personalsituation bei der Stadt Aachen

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Einleitend bedankt Herr Dr. Kremer (Dezernat V) sich für die positive Resonanz auf den Stellenplanentwurf 2024. Dies drücke auch das politische Vertrauen in die Verwaltung aus. Den an der Entwurfserstellung beteiligten Mitarbeitenden inklusive der Gleichstellungsstelle wie auch dem Personalrat täte die Anerkennung ihrer Arbeit gut und motiviere natürlich.

 

Nachfolgend führt Herr Dr. Kremer (Dezernat V) aus, dass er den Mitgliedern des Ausschusses die derzeitige Personalsituation bei der Stadt Aachen im Rahmen einer Präsentation, welche der Niederschrift als Anlage beigefügt werde, vorstelle. Im Rahmen seines Vortrages spreche er in diesem Jahr Schwerpunktthemen an, auf welchen aktuell der verwaltungsseitige Fokus liege. Die Themenfelder seien nicht abschließend und daher nehme er im Anschluss gerne weitere Wortmeldungen entgegen. Der Vortrag gliedere sich in drei Abschnitte. Der erste Abschnitt beschäftige sich mit einem kurzen Rückblick auf die Herausforderungen des Jahres 2023 in ausgewählten Fokusbereichen und deren Umsetzungskurs. Im zweiten Abschnitt berichte er über den aktuellen Stand (02/2024) ausgewählter Kennzahlen und anschließend wage er einen Ausblick auf die anstehenden Themenfelder, mit welchen sich die Verwaltung in diesem Jahr schwerpunktmäßig beschäftigen werde.

 

Im Anschluss bedankt sich Ausschussvorsitzende Ratsfrau Fohn (CDU) bei Herrn Dr. Kremer für den gehaltenen Vortrag zur aktuellen Personalsituation bei der Stadt Aachen.

 

Ratsfrau Eschweiler (CDU) spricht Herrn Dr. Kremer ebenfalls ihren Dank aus. Sie merke an dieser Stelle an, dass neben einer Stellenvakanzquote von 10 % zusätzlich 10 % der städtischen Mitarbeitenden erkrankt seien und somit bei der Erledigung der täglichen Arbeit ein Personaldefizit von insgesamt 20 % bestehe. 1/5 der städtischen Mitarbeitenden fehlten somit nur unter normalen Umständen, Pandemiezeiten einmal auslassend. Bezugnehmend auf die Bezirksämter sei die Personaldecke bei Anwesenheit aller Mitarbeitenden zwar auskömmlich, jedoch schlügen hier bei einem Stellenumfang von je 8,0 bis 10,0 Stellen bereits 2 Abwesenheiten, gegebenenfalls teilweise aufgrund von Langzeiterkrankung, bereits deutlich ins Kontor. Sie äußere daher den Wunsch, dass zur Überbrückung bestehender Vakanzen in diesem Bereich für Mitarbeitende, welche seit vielen Jahren in Teilzeit arbeiteten, Angebote hinsichtlich temporärer Stundenaufstockungsmöglichkeiten geschaffen werden.

 

Ferner bitte sie um Mitteilung, wie viele von den 124 Auszubildenden, welche ihre Ausbildung abgeschlossen hätten, auch gehalten werden könnten.

 

Zum Thema „Stufenausbildung bei der Feuerwehr“ betone sie auch im Namen ihrer Fraktion noch einmal die Wichtigkeit, dass die Verwaltung hier auch aufgrund des großen Mangels im Handwerk immer in Abstimmung mit den Handels- und Handwerkskammern agiere. Gebe es diesbezüglich entsprechende Austauschformate und wie sehe die Reaktion der Handels- und Handwerkskammern aus?

 

Abschließend weise sie an dieser Stelle darauf hin, dass in der heutigen Sitzung des Personal- und Verwaltungsausschusses nicht die Teilung des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur (FB 61) auf den Weg gebracht worden sei, sondern im Rahmen der Stellenplanberatung 2024 vielmehr über die sich in diesem Kontext ergebenen Stelleneinrichtungen abgestimmt worden sei.

 

Herr Dr. Kremer (Dezernat V) führt zunächst zur letzten Einlassung aus, dass es sich um einen Rückblick auf Beschlüsse aus dem letzten Jahr gehandelt habe und er nur zur Erläuterung der Kennzahl „Anzahl einstimmig beschlossener Tagesordnungspunkte“ bespielhaft das Abstimmungsergebnis zum Tagesordnungspunkt „Bildung des Fachbereiches Mobilität und Verkehr (FB 68) bei gleichzeitiger Teilung des Fachbereiches Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur (FB 61)“ aufgeführt habe, da dieser Beschluss letztjährig aufgrund von Unstimmigkeiten zur Auswirkung des Haushaltsvorbehaltes auf den Entstehungstermin des neuen Fachbereiches nicht einstimmig, sondern mit 6 Gegenstimmen und 1 Enthaltung gefasst worden sei.

 

Der Lösungsansatz zur Überbrückung bestehender Vakanzen in den Bezirksämtern sei eine gute Idee und entsprechend nehme er diese Anregung gerne mit.

 

Zur Anzahl der Übernahmen nach Ausbildungsabschluss ließe sich sagen, dass alle 124 Auszubildenden nach ihrem Abschluss auch ein Übernahmeangebot erhalten hätten. Jedoch könnten -wie in jedem Jahr- nicht alle Auszubildenden gehalten werden. Den ergänzenden Ausführungen von Frau Krott (FB 11/230) entnehmend, hätten circa 15 bis 20 Auszubildende das Übernahmeangebot nicht angenommen. Die Kennzahl werde mit dem gewünschten Parameter erneut erhoben und entsprechend im Rahmen der mitversandten Präsentation ergänzend in Klammern beigefügt.

 

Ratsfrau Becker (DIE GRÜNEN) bedankt sich ebenfalls für das erhaltende Potpourri an Themen, Zahlen, Daten und Fakten. Sie habe zu einzelnen Ausführungen ein paar Detailfragen. Entnommen habe sie dem Vortrag, dass die Verwaltung im letzten Jahr 7 Organisationsuntersuchungen durchgeführt habe. Sie bitte um Mitteilung, welche Organisationsuntersuchungen konkret für dieses Jahr in der Planung seien.

 

Um die Anzahl von 450 Weggängen besser einordnen zu können, bitte sie um eine detaillierte Aufschlüsselung dieser Kennzahl. Handele es sich hier vergleichsweise um eine übliche Fluktuationsrate?

 

Herr Dr. Kremer (Dezernat V) erläutert zur letzteren Anfrage, dass ungefähr 1/3 der Weggänge auf demographische Gründe zurückzuführen seien. Die anderen Wechsel erfolgten aufgrund des fluiden Arbeitsmarktes. Die Verwaltung führe jeweils Austrittsinterviews durch und nur in sehr seltenen Fällen führe eine Unzufriedenheit mit der Arbeitgeberin Stadt Aachen zu einem Weggang. Diese gebe es natürlich auch. Der ganz große Teil wechsele jedoch, weil sich Anzahl und Qualität der Stellenangebote und Karrieremöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt gegenüber den Vorjahren sehr unterschieden. Aus diesem Grund habe man, auch befördert durch das Thema „mobile Arbeit“, die Situation, dass Menschen nicht ein ganzes Berufsleben lang bei derselben Verwaltung blieben, jedoch gegebenenfalls nach ein paar Jahren auch wieder den Weg zur Stadt Aachen zurück fänden. Aus vorgenannten Gründen steige entsprechend die Fluktuationsrate; man befinde sich jedoch hier in einem ganz normalen Rahmen.

 

In diesem Jahr stünden in sehr vielen Bereichen Organisationsuntersuchungen an. Beispielhaft und nicht abschließend aufgeführt seien hier die Fachbereiche 11 / 23 / 45 / 52 / 60 / 61.

 

Ratsfrau Moselage (FDP) unterstreicht mit Hinweis auf die rückblickenden Ausführungen, dass diese so positiv ausfielen, hänge vor allen Dingen auch an den handelnden Personen in den jeweiligen Fachbereichen und es gelte an dieser Stelle, diesen noch einmal explizit dafür zu danken.

 

Sie bitte zur Höhe der Bewerbungs- und Verfahrensanzahl um Mitteilung, wie viele von den 4429 Bewerbungen tatsächlich in den 394 Auswahlverfahren berücksichtigt worden seien und wie hoch die Durchfallquote bei dieser großen Anzahl von Bewerbungen sei. Zudem sei es für sie von Interesse, ob Bewerbende eine 2. Chance erhielten, wenn ihre Ergebnisse nur knapp unter den Anforderungen lägen.

 

Herr Dr. Kremer (Dezernat V) bittet um Verständnis, dass ihm aktuell im Rahmen dieser Sitzung differenziertere Auswertungen zu diesen beiden Kennzahlen nicht vorlägen. Die Verwaltung bereite die gewünschten Zahlen auf und reiche sie den Fraktionsgeschäftsstellen selbstverständlich gerne nach.

 

Herr Lennartz (FB 11/000) führt ergänzend zum Umgang mit Bewerbenden, welche knapp unter dem Schnitt lägen, aus, dass es Teil der Strategie sei, diese auf Verbesserungspotentiale und weitere in Frage kommende Stellenausschreibungen hinzuweisen. Zudem gehe der Fachbereich Personal und Organisation (FB 11) regelmäßig aktiv auf gute Nachplatzierte, erst recht bei absehbaren weiteren Vakanzen oder passenden beabsichtigten Stellenausschreibungen, zu. Insbesondere auch bei schwierig zu besetzenden Stellen würde man diesen Personenkreis stets weiter im Auge behalten.

 

Ratsherr Lübben (DIE GRÜNEN) bedankt sich für den Vortrag. Im Kontext der Ausführungen zur Neufassung der Fachkräfterichtlinie stelle sich ihm die Frage, inwieweit diese Neufassung auch zu einer Erleichterung bzw. Flexibilisierung bei der adäquaten Einstufung von Quereinsteigenden führe.

 

Herr Dr. Kremer (Dezernat V) merkt an, dass zur Neufassung der Fachkräfterichtlinie der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) nunmehr entsprechende Handreichungen des kommunalen Arbeitgeberverbandes (KAV NW) zur Umsetzung vorlägen. Transparente städtische Regelungen hierzu würden derzeit erarbeitet. Insgesamt ließe sich zum Thema „Quereinstieg“, wie bereits schon gehört, berichten, dass rund 50 % der Stellen durch Quereinsteigende besetzt würden. Dies könne als Indiz gesehen werden, dass offensichtlich am Ende die bisher vorgenommenen Einstufungen schon sehr ordentlich seien. Die stetige Steigerung der Zahl verwaltungsfremder Quereinsteiger*innen habe dazu geführt, dass auch der KAV NW sich immer mehr mit diesem Themenfeld beschäftige und sich zuletzt für eine Öffnung entschieden habe. Es gebe jedoch weiterhin einen riesigen Spagat zwischen den kommunalen Interessenfeldern.

 

Der Personal- und Verwaltungsausschuss beschließt einstimmig.

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Beschluss:

Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Anlagen