13.06.2006 - 6 Besucherstatistiken für die städtischen Museen ...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Stadtdirektor Rombey verweist auf das Zahlenwerk; insbesondere auf die Tischvorlage. Er betont, dass es sich beim Ludwig Forum nicht um ein Museum sondern ein Forum handelt, d.h. dass auch sehr viele Sonderveranstaltungen bzw. Veranstaltungen im pädagogischen Bereich stattfinden. Herr Rombey sieht die Gefahr, dass in Aachen anhand der Besucherzahlen die Qualität eines Hauses bewertet wird. Er verweist insbesondere auf die finanziellen Rahmenbedingungen, den Standort des Ludwig Forums und die Vermarktungsmöglichkeiten.

Unter Bezugnahme auf die Tischvorlage erklärt Herr Kunde, dass hier die Gesamtsumme der Besucher wichtig ist. Wenn die Besucherzahlen ernsthaft erhöht werden sollen, dann müssten auch die politischen Rahmenbedingungen in folgenden Punkten geändert werden:

1. Innerstädtisches Marketing

2. Instandsetzung der Fassade und der  Loggia des Ludwig Forums

3. Das Parkplatzproblem müsste gelöst werden

4. Änderung der Art der Kommunikation sowohl im Ludwig Forum als auch den anderen Häusern. Mit kritischen Äußerungen gegenüber der Presse sei keinem  geholfen.

Herr Kunde weist darauf hin, dass mehrere Ausstellungen bzw. der Erwerb von Kunstwerken nur mit Hilfe der Ludwig Stiftung möglich war.

Der Meinung seines Vorredners schließt sich Herr van den Brink in vollem Umfang an.

Er weist darauf hin, dass es zwar eine Marketingstelle - jedoch keine für den Bereich Kunstmarketing -gibt.

Eine tolle Ausstellung müsse durch das entsprechende Marketing begleitet werden. Die eingeforderte “Masse“ habe mit Verkauf zu tun.

Folglich müsse entsprechend investiert werden. Herr van den Brink informiert, dass eine gute Ausstellung ca. 500.000,00 € kostet; der Jahresetat des Suermondt-Ludwig-Museums jedoch bei ca. 160.000,00 € liegt.

Unter Bezugnahme auf die Berichte in den Printmedien erklärt Ratsherr Rothe, dass dies der beste Weg sei, ein Haus stark zu schädigen.

Hinsichtlich der  Anmerkung des Herrn Kunde verweist Herr Rothe auf den Grundgedanken des Forums, nämlich den, dass es sich hier um ein internationales Haus handelt, so dass die regionale Kunst nicht im Vordergrund stehen sollte.

Auch Ratsfrau Reuß spricht ihren Dank für das vorgelegte Zahlenmaterial aus.

Ihrer Meinung nach sind beide Aspekte – der regionale und internationale Kunstmarkt – wichtig.

Ratsfrau Reuß betont, dass keiner eine Institution grundsätzlich in Frage gestellt hat.

Es geht hier ausschließlich darum, dass die einzelnen Institutionen wahrnehmbarer werden.

Herr Kunde weist darauf hin, dass von dem Jahresausstellungsetat in Höhe von 157.000,00 € 51.000,00 € von der Stiftung sind, so dass der städtische Anteil bei 106.000,00 € liegt.

Auf eine ehemalige Prognose von über 100 000 Besuchern für das Ludwig Forum jährlich verweist Herr Pilgram.

Laut Ratsherrn Pilgram haben die Museen die Pflicht, ein Leitbild zu präsentieren und die Kriterien für den Erfolg (z.B. entsprechende Besucherzahlen) zu rezitieren.

Als Beispiel weist er auf die 1 Mio. Besucher des jährlichen Aachener Weihnachtsmarktes hin. Er fragt an, warum es hier nicht möglich sei für potentielle Kunden den „Roten Teppich“ auszurollen.

Als Fazit hält Ratsherr Pilgram fest, dass die Erwartungshaltung nicht erfüllt wurde.

Frau Crumbach-Trommler verweist auf die positiven Zahlen des Ludwig Forums für das Jahr 2006. Sie erklärt, dass ihre Fraktion keine Vergleiche zu „Superausstellungen“ haben möchte, jedoch die Besucherzahlen objektiviert werden sollen. Sie schlägt vor, dass das Ludwig Forum Kontakt mit Frau Fassbender aufnimmt, um so eine „Welcome-Maßnahme“ zu ermöglichen.

Darüber hinaus sagt sie ihre Hilfe für das heruntergekommene Haus (Ludwig Forum) zu. Des Weiteren wird ihre Fraktion einen Antrag stellen, inwiefern man dem Suermondt-Ludwig-Museum -  insbesondere während der Weltreiterspiele – mit Parkplätzen aushelfen kann.

Im Anschluss berichtet Herr van den Brink über einen von ihm entworfenen 5-Jahres-Plan, der auf alle oben gestellten Fragen die entsprechenden Antworten liefert.

Hinsichtlich der Anmerkung des Ratsherrn Pilgram erklärt Herr van den Brink, dass er keinen Konservator im Couven-Museum habe, sondern dass es sich hier ausschließlich um Aufsichtspersonal handelt. Er verweist auf eine erste von ihm vorbereitete Ausstellung im Jahr 2007 und bittet darum, seine Arbeit an dieser Ausstellung zu messen. Er erklärt, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt habe, jedoch benötigt er auch die Unterstützung des Betriebsausschusses Kultur.

Hinsichtlich der Präsentation der Sammlung erklärt Herr Kunde, dass in den 70er Jahren die große Zeit der Sammlungen war. Mit der Öffnung des Ludwig Museums 1986 in Köln wurden viele der großen Highlights nach Köln gebracht.

Darüber hinaus sind viele attraktive Exponate weltweit verteilt.

Die Lage des Ludwig Forums in Aachen ist nicht mit der Toplage des Ludwig Museums in Köln vergleichbar. Herr Kunde verweist auch auf die erforderliche Qualität sowohl bei Sammlungen als auch bei Ankäufen. Er weist auf die hervorragende Gertsch-Ausstellung hin und informiert, dass der Katalog

(49,80 € Verkaufspreis) bereits ausverkauft ist und entsprechend nachgedruckt wird.

Abschließend erklärt Herr Kunde, dass auch „Nicht-Publikumsmagneten“ dem Publikum zugänglich zu machen sind.

Als Fazit hält Herr Stadtdirektor Rombey fest, dass die konstruktiven Anregungen wichtig sind und gerne angenommen werden.

Darüber hinaus erklärt er, dass die Leitbilder in Arbeit sind und dass dann entsprechende Kulturleitlinien für Aachen erstellt werden.

Die Marketingstelle wurde ausgeschrieben; 80 Bewerbungen sind eingegangen.

Nach Ansicht des Stadtdirektors Rombey wäre ein operativer Betriebsleiter erforderlich und wünschenswert.

 

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Beschluss 93/09/2006:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Besucherzahlen einstimmig zur Kenntnis.