31.10.2006 - 12 Rückgewinnung von aufgegebenen oder von der Lan...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

 

Herr Dr. Gleißner berichtet anhand einer Power-Point-Präsentation. Seitens der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen sei die Frage an die Verwaltung gerichtet worden, inwieweit aufgegebene oder von der Landwirtschaft genutzte Feldwege / Wanderwege wieder zurückgewonnen, d. h. für die Öffentlichkeit wieder begehbar gemacht werden könnten. Darüber hinaus habe es einen Auftrag aus den Bezirksvertretungen Brand und Kornelimünster gegeben, den Bestand an Wanderwegen im Südraum Aachen darzustellen und zu verbessern.

 

Wege in der Landschaft wären und seien bis heute ein Bestandteil der Kulturlandschaft gewesen. In ihrem Netz würden sie die Wirtschaftsfunktion und die Nutzung der Landschaft abbilden, so Herr Dr. Gleißner. Heute seien viele dieser teilweise auch historisch bedeutsamen Wege verschwunden bzw. funktionslos geworden. Anhand mehrerer Beispiele erläutert Herr Dr. Gleißner die vielfältigen Gründe, warum die Wege teilweise verschwunden bzw. funktionslos geworden seien.

 

Herr Dr. Gleißner erläutert darüber hinaus die unterschiedlichsten Gründe für scheinbar aufgegebene Wegeparzellen hinweg von mangelnder Pflege oder Benutzung überwachsener Wege bis hin durch Bewirtschaftung in die Landschaft eingezogener Wege mit oder ohne städtische Pachtverhältnisse. Besonderes Augenmerk, so Herr Dr. Gleißner, gelte den sogenannten Servitutwegen (historische Wegerechte über Privatgrund). Diese Wege müssten regelmäßig benutzt und von der öffentlichen Hand unterhalten werden; erfolge dies nicht, verfalle das Wegerecht.

 

Seitens des Fachbereichs Umwelt werde daher empfohlen, aufgegebene Wege als Reservepotential für Umplanungen zu nutzen. Anhand einiger Beispiele macht Herr Dr. Gleißner deutlich, dass aufgegebene Wege ein Reservepotential bilden würden, um neue Planstrukturen zu verknüpfen. Deswegen werde empfohlen, aufgegebene Wegeparzellen oder in normale Flurflächen umgewandelte frühere Wegeparzellen aus strategischen Gründen zunächst nicht zu veräußern. Dies gelte sinngemäß auch für zusammenhängende städtische Flächen, die den Aufbau einer Fußwegeverbindung ermöglichen würden.

 

Anhand der Beispiele Brander/Niederforstbacher Feld, Alter Kirchweg Brand–Kornelimünster und dem Beispiel Schlauser Mühle an der Venwegener Straße veranschaulicht Herr Dr. Gleißner mittels verschiedener Pläne und Karten die vielfältigen Probleme, die bestehen, wenn aufgegebene Wanderwege wieder zurückgewonnen werden. Darüber hinaus stellt er die weitere Vorgehensweise des Fachbereichs Umwelt dar, als da wären die Bestanderfassung der begehbaren Wanderwege, Feldwege mit Qualität und Unterhaltungszustand dieser Wege, die Recherche aufgegebener Feld-/Wanderwege (Feststellen der reservepotentiale für neue Verknüpfungen) und Erstellen der Systemkarte mit strategischen Zielen im Fuß-Wegenetz.

 

Im Anschluss an den Vortrag von Herr Dr. Gleißner erklärt die Vorsitzende Ratsfrau Kuck, dass die Rückgewinnung alter Wanderwege eine sehr gute Sache sei und die Naherholung eine besonders wichtige Bedeutung für Aachen habe. Auch Ratsfrau Wilms schließt sich dem an und ist besonders erfreut darüber, dass sich das Problem Schlauser Mühle zu lösen scheint. Die von Herr Dr. Gleißner beschriebene Vorgehensweise finde sie sehr gut und sie sehe durchaus Potential, was aktiviert werden könne. Insgesamt stuft sie die bisherige Arbeit des Fachbereichs Umwelt als sehr gut ein und hofft auf weiterhin gutes Gelingen.

 

Herr Dr. Griese bedankt sich für die Vorlage der Verwaltung und zeigt sich ebenfalls sehr erfreut darüber, was sich bereits ergeben habe und dass Wege, wie der Pilgerweg, hätten aktiviert werden können; dies nicht zuletzt aufgrund der historischen Bedeutung dieser Wege. Grundstücke, die städtisches Eigentum seien, sollten, um zukünftig Wege problemlos aktivieren zu können, nicht veräußert werden.

 

Ratsfrau Wolf unterstützt die Vorlage der Verwaltung ebenfalls und stimmt der weiteren Vorgehensweise zu. Auf die Nachfrage, ob eine Koordination innerhalb der Verwaltung, beispielsweise wenn es um die Verlängerung von Verträgen gehe, gegeben sei, antwortet Herr Dr. Gleißner, dass eine enge Abstimmung gerade innerhalb der Verwaltung sehr wichtig sei, damit zukünftig strategisch eine Systemkarte erarbeitet werden könne und die Wege sinnvoll aktiviert werden könnten.

An dieser Stelle schlägt Ratsfrau Kuck vor, den Beschluss der Verwaltung zu erweitern, mit dem Ziel die entsprechend Koordination innerhalb der Verwaltung sicher zu stellen. Diesbezüglich bittet Herr Heuts auch das Amt für Agrarordnung rechtzeitig zu beteiligen.

 

Zum Thema Beteiligung und Koordination erklärt Herr Wiezorek, dass der Fachbereich Umwelt bei Flächenverkäufen verwaltungsweit einbezogen sei. Bei Verpachtungen, die sehr selten seien, sei es ebenfalls wichtig, dass nachgefragt werde und eine Abstimmung mit dem Fachbereich Umwelt erfolge. Er sehe aber kein Problem hinsichtlich der verwaltungsinternen Prüfung, da bereits jetzt eine enge Koordination und Abstimmung unter den beteiligten Ämter geregelt sei und funktioniere. Bezüglich des Hinweises von Herrn Heuts erklärt Herr Wiezorek, dass der Fachbereich Umwelt auf jeden Fall bemüht sei, die Landwirtschaft rechtzeitig einzubeziehen, um Streit und Probleme zu vermeiden.

 

Der Umweltausschuss fasst folgenden Beschluss:

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Beschluss:

Der Umweltausschuss nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung in der beschriebenen Weise weiter zu recherchieren und zu gegebener Zeit erneut zu berichten.

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig

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