13.04.2005 - 2 Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Sitzung:
-
Sitzung des Rates der Stadt Aachen
- Gremium:
- Rat der Stadt Aachen
- Datum:
- Mi., 13.04.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Schriftliche Anfragen liegen
nicht vor.
Es werden folgende Fragen
mündlich gestellt:
1. Frage von Frau Käthe
Corban, Welkenrather Str. 67, 52074 Aachen
betr.: Umbenennung der Graf‑Schwerin‑Straße
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Es liegen bereits zwei Anträge auf Umbenennung der Graf‑Schwerin‑Straße
vor. Nachdem das Oberlandesgericht Köln erklärte, dass das Standgericht in
Aachen auf Anordnung des Generalleutnants Graf Schwerin an Major Grollmann
eingerichtet wurde, außerdem feststellte, dass der Verdacht der Plünderung
nicht aufrecht erhalten werden kann, ließen Sie die Tafel mit der verleumderischen
Inschrift entfernen. Nach Einschätzung der Schwerpunkt‑Staatsanwaltschaft für
NS‑Verbrechen in Dortmund war das Geschehen mit den Jungen in Aachen blanker
Mord. Mord verjährt nicht. Deshalb wird jetzt wegen Mord und Beihilfe zum Mord
ermittelt. Was bisher als Kriegsverbrechen galt, scheint sich zu einem
handfesten Justizskandal zu entwickeln. Bei genauer Betrachtung aller Umstände
scheinen einflussreiche Kreise eine Aufklärung des Verbrechens verhindern zu
wollen. Es liegt an Ihnen und dem Rat der Stadt Aachen sich endlich von diesem
Verhalten los zu sagen und tätig zu werden. Wann wird der Straßenname geändert?
Zusatzhinweise von Frau Corban: Ich habe alle Unterlagen und Dokumente von dieser Zeit
eingesehen. Das scheint wohl eine Legende zu sein, die der Graf Schwerin selbst
gestrickt hat. Und außerdem: Sie werden doch wohl nicht bestreiten, was das
Oberlandesgericht in Köln festgestellt hat. Es war kein Raub und wenn der Mann,
der die Verantwortung hatte, wenn der geschützt wird, dann muss ich sagen, hier
wird seit Jahrzehnten ein Täterschutz zu Lasten der Opfer durchgeführt. Und Sie
beteiligen sich, alle wie Sie hier sind, daran, wenn Sie das weiter mitmachen.
Zum Glück dieser Leute, dieser Historiker
hatten sie das Glück der späten Geburt. Die haben die Sachen aus den
Büchern gelernt. Angst kann man nicht aus Büchern lernen. Und eins sage ich
Ihnen: Das wird meines Erachtens so lange auf die Bank geschoben, bis kein
Zeitzeuge mehr lebt und dann kann man machen, was man will.
Der Oberbürgermeister bezieht zur Frage und den weiteren Hinweisen
von Frau Corban Stellung und führt u.a. aus, dass derzeit keine konkrete
Antwort gegeben werden könne, da die Angelegenheit bezüglich der Person von
Graf Schwerin noch rechtsanhängig sei und der Ausgang dieser Verfahren noch
abgewartet werden müsse. Er verweist auf die nötige Sorgfalt in diesen
diffizilen Fragen, die noch andauernde Arbeit der Historiker und kündigt eine
Entscheidung des Rates nach Vorlage aller Fakten, der Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft und Abschluss der anhängigen Rechtsverfahren an. Hier seien
zwei Seiten zu hören, dies gebiete die Fairness und das Sorgfaltsgebot des
Rates.
2. Frage von Frau
Dorothea Thomas‑Kupke, Maria‑Theresia‑Allee 223, 52074 Aachen
betr.: Feinstaubbelastung in Aachen
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Frau Thomas‑Kupke kritisiert zunächst ebenfalls die noch
ausstehende Straßenumbenennung der Graf von Schwerin‑Straße und kündigt eine
entsprechende Information gegenüber dem Bundestagspräsidenten und dem
Bundespräsidenten an.
Meine Frage lautet: Wie hoch ist die Feinstaubbelastung in Aachen?
Wird die Feinstaubbelastung zunehmen, wenn der Neubau der AMB Generali die
Frischluftschneise schließt? Gibt es hierzu Resultate und eindeutige
Untersuchungen? Ich habe nämlich Herrn Trittin geschrieben. Herr Trittin hat
geantwortet, die Kommunen müssen das Bundesnaturschutzgesetz einhalten und in
N24 ist in einem Interview Herr Trittin nochmal interviewt worden und er hat
gesagt, die Kommunen und die Länder würden das Bundesnaturschutzgesetz außer
Acht lassen obwohl sie gezwungen sind, dies nachzuvollziehen.
Der Oberbürgermeister verweist auf eine hierzu vor ca. 16 Tagen
erfolgte Veröffentlichung gegenüber der Presse und sagt zu, diese auch Frau
Thomas‑Kupke zuzuleiten.
3. Frage
von Frau Ria Crombach, Mariabrunnstraße 48, 52064 Aachen
betr.: Quorum
in der Satzung über Bürgerbegehren
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Meine Frage ist ganz konkret. Soll der
Bürgerentscheid zugunsten oder zu Ungunsten der Bürgerinnen und Bürger
entschieden werden? Zugunsten wäre es ja praktisch, dass wir mehr Rechte
kriegen und weniger Stimmen brauchen, um eine berechtigte Sache durchzusetzen.
Umgekehrt ist es natürlich, wenn es hochgesetzt wird und die Schwelle dann
manchmal noch unmöglicher ist, etwas zu erreichen, was einem am Herzen liegt.
Ich weiß jetzt nicht, an wen die Frage geht.
Beigeordneter Dr. Erlenkämper teilt mit,
dass durch die Neufassung der Satzung über Bürgerbegehren und Bürgerentscheid
das Quorum nicht geändert wurde und unverändert die bisher erforderliche, durch
Landesgesetz festgelegte Stimmenanzahl gelte.
4. Frage
von Herrn Harald von Reis, Vorsitzender der Bürgerinitiative Bahnhofplatz,
Wallstraße
33, 52064 Aachen
betr.: Geplantes
Bürgerbegehren gegen den Umbau Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑---
Ich möchte heute die Gelegenheit
wahrnehmen und Ihnen mitteilen, dass nach dem letzten Stand der Dinge bei uns
11.500 Unterschriften eingegangen sind. Es haben insgesamt sich an dem Begehren
über 200 Gewerbetreibende beteiligt. Ich wollte Ihnen das einfach mal sagen,
dass Sie daran sehen, dass das doch einen erheblichen Aufruhr in der Stadt
gegeben hat. Wir begrüßen sehr das gestrige Einlenken der Ratsmehrheit. Das
haben wir in den Zeitungen soweit vernommen. Es ist uns auch zugetragen worden.
Wir begrüßen das auch aus dem Grund, weil wir als Bürgerinitiative schon auch
der Meinung waren, dass es hier in diesem Punkt nicht unbedingt zum
Bürgerentscheid kommen musste. Insofern sind wir sehr froh, dass hier
eingelenkt worden ist und nehmen das auch sehr positiv zur Kenntnis. Wir gehen
davon aus, dass das Einlenken auch dazu führt, dass in Zukunft etwas offener
mit dem Bürger diskutiert wird. Ich hoffe das auch in der weiteren Zukunft. Das
ist ein Appell. An Sie die Frage, Herr Oberbürgermeister: Wie stellen Sie sich
zu der ganzen Angelegenheit? Ich hätte schlichtweg Ihre eigene persönliche
Meinung auch dazu einmal gehört. Und darüber hinaus interessiert mich sehr, ob
Sie dazu beitragen können, dass die Diskussion wieder aufgenommen wird und in
vernünftigen Bahnen weitergeführt wird.
Zusatzfrage: Die zweite Frage, das war noch ein
Nachsatz. Das war die Bitte an Sie bzw. die Frage an Sie, ob Sie sich mit hier
einsetzen. Das ist einfach eine persönliche Bitte, die ich habe an der Stelle,
die Diskussion, die so ein bisschen hängen geblieben ist zurzeit, dann noch zu
unterstützen.
Der Oberbürgermeister bezieht zur Frage
und Zusatzfrage Stellung und legt u.a. dar, dass zunächst die Beschlussfassung
des Verkehrsausschusses abgewartet werden müsse als Grundlage für die Bewertung
des Bürgerbegehrens, dann der anstehende Gesprächstermin und sodann werde die
Stadt sich entsprechend äußern. Er geht auf die Initiative der Bürger kurz ein,
hält den gefundenen Kompromiss für sinnvoll und verweist auf die wichtige
Umgestaltung des Bahnhofes und des Bahnhofvorplatzes mit Blick auf die Reit‑Weltmeisterschaft
im Jahre 2006 und die notwendige Anbindung Aachens an den internationalen
Bahnverkehr.
Zusatzhinweis: Ich bedanke mich, Herr Oberbürgermeister.
Im Grunde genommen sind wir da der gleichen Meinung. Die BI hat nie gewollt in
irgendeiner Art und Weise, und das sage ich ganz klar und deutlich, dass der
Bahnhof nicht da seine Attraktivität bekommt und letztendlich gebaut wird. Ich
glaube, da ziehen wir an einem Strang. Deswegen auch meine Nachfrage noch,
jetzt als letztes. Sind Sie oder könnten Sie sich vorstellen, dass einfach, um
so etwas zu vermeiden, wie es ja gewesen ist, die Bürgerbeteiligung von
vornherein bei solchen Beschlüssen noch etwas mehr im Vorfeld aktiviert wird,
damit nicht nachher Beschlüsse gefasst werden wie hier der Fall, nachdem im
Grunde genommen alles passiert ist. Dass der Bürger im Vorfeld einfach noch
etwas mehr mit einbezogen wird. Ich habe Sie so kennengelernt, dass Sie
üblicherweise das hier so mittragen. Deshalb die Bitte, auch bei anderen
wesentlichen Beschlüssen die Bürgerschaft hier mit einzubeziehen.
Der Oberbürgermeister führt hierzu aus,
dass er dies als einen Appell an die gesamte Politik dieser Stadt betrachte.
5. Frage
von Herrn Frank Musenbrock, Wallstraße 33, 52064 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Ratsherrn Jansen ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Ich möchte eine Frage an Herrn Jansen von
der SPD stellen. Herr Jansen, Sie haben gestern in einem Telefonat mit der
Bürgerinitiative noch vor der gestrigen Pressekonferenz signalisiert, dass Ihre
Partei durchaus gesprächsbereit ist, auch andere Themen am Bahnhof zu
diskutieren. Meine Frage ist da jetzt, in welcher Form können noch mit dem
morgigen Beschluss vielleicht im Verkehrsausschuss da Anregungen der
Bürgerinitiative überhaupt noch aufgenommen werden?
Zusatzfrage Die derzeitigen Planungen zum
Rechtsabbieger aus der Leydelstraße/Bahnhofstraße sind ja noch nicht endgültig.
In welcher Form können oder wollen Sie da noch Anregungen der Anwohner und auch
der Bürgerinitiative aufnehmen?
Ratsherr Jansen bezieht zur Frage Stellung
und führt u.a. aus, dass mit der Ankündigung, den Beschluss rückgängig zu
machen, eine klare Antwort erteilt wurde. Dies bedeute aber nicht, die ganze
Planung neu aufzurollen, es gebe allerdings Fragen, die im Verlauf der weiteren
Beratung im Verkehrsausschuss noch einer Klärung bedürften. Zudem müsse sich
formal korrekt verhalten werden. Dem Anliegen der Bürgerinitiative werde
entsprochen, der zunächst gefasste Baubeschluss werde rückgängig gemacht und
die Durchfahrt von der Bahnhofstraße und der Leydelstraße in die
Lagerhausstraße offen gehalten.
6. Frage
von Frau Ilka Stehl, Bismarckstraße 123, 52066 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Ratsfrau Paul ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Der Presse war zu entnehmen, dass Sie dem
Inhalt des Bürgerbegehrens nunmehr folgen wollen. Eine Wendung, die außerordentlich
zu begrüßen ist. Meine Frage wäre, dürfen die Aachener Bürger davon ausgehen,
dass mit dem jetzigen Einlenken Ihrer Partei auch die von Ihrer Seite
abgebrochenen Gespräche mit der Bürgerinitiative wieder zeitnah aufgenommen
werden?
Ratsfrau Paul bezieht hierzu Stellung,
führt aus, dass immer Gesprächsbereitschaft bestanden habe und die Gespräche
wieder aufgenommen würden. Ferner geht sie rückblickend auf die Gründe ein, die
zu Kommunikationsschwierigkeiten geführt hätten.
7. Frage
von Herrn Marcus Hesse, Initiative no pasaran, Adalbertsteinweg 156,
52066
Aachen
betr.: Keine
Vermietung von Räumlichkeiten an Nazi‑Organisationen
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Wir haben Unterschriften gesammelt und
zwar gegen jede Vermietung von öffentlichen Räumen und Plätzen an Nazi‑Organisationen,
die ja im Wahlkampf massiv versuchen werden, öffentliche Räume und Plätze in
Anspruch zu nehmen und da fällt mir ein Beispiel aus der Nachbarkommune ein.
Also da ist zum Beispiel die Stadthalle von der Stadt verkauft worden an jemand
Privaten und da wird am Samstag auch eine NPD‑Veranstaltung stattfinden mit 300
Leuten in der Stadthalle. Und hier gibt es ja offensichtlich eine ganze Reihe
von Gebäuden und Plätzen, die halt öffentlich sind, wo es durchaus, wenn man
politischen Willen zeigt, nicht sein kann, dass Nazis ihre Propaganda machen
wollen. Deshalb wollte ich eben genauso wie meine Vorrednerin an die Vertreter
von allen Fraktionen eine kurze Stellungnahme haben, was sie gedenken, gegen
Naziwahlkampf zu unternehmen, ob sie Demos unterstützen wollen und ob sie
bereit sind, hier tatsächlich politischen Willen zu zeigen und keine
öffentlichen Räume und Plätze an Nazis zu vergeben.
Zusatzfrage: Ja, wobei es durchaus auch möglich ist,
dass man es politisch ganz eindeutig klärt und es eindeutig ablehnt. Und dann
wollte ich auch noch eine Zusatzfrage stellen. Es wird z.B. anlässlich des 60.
Jahrestages des Kriegsendes am 7. Mai eine Demonstration hier in Aachen geben.
Ich wollte fragen, wie sich die Vertreter dazu positionieren, ob sie es
unterstützen wollen, ob sie auch dazu aufrufen würden oder ob sie sowas nicht
für nötig halten.
Der Oberbürgermeister legt dar, dass der
Verwaltung bisher kein diesbezüglicher Antrag vorliege und in der Vergangenheit
derartige Anträge abgelehnt wurden. Zur Zusatzfrage stellt er fest, dass die
Verwaltung nicht zu Demonstrationen aufrufe.
8. Frage
von Frau Isolde Schulteis, Wallstraße 31, 52064 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Ratsfrau Breuer ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Die Ratsmehrheit hat gestern in der
Pressekonferenz den Beschluss des Verkehrsausschusses vom
20. Januar zurückgezogen. Damit steht ja
die seinerzeit von CDU und FDP beschlossene Planungsgrundlage wieder an. Meine
Frage ist, ob Sie die grundsätzlichen Aspekte vielleicht noch einmal
zusammenfassen, welche wesentlichen Inhalte mit dieser im Architektenwettbewerb
unter B 1 vorgestellten Variante verbunden sind.
Zusatzfrage: War in dem Architektenwettbewerb eine
Variante vorgesehen, die in der Anbindung der Bahnhofstraße/Leydelstraße eine
Variante als Spielstraße vorgesehen hat.
Ratsfrau Breuer bezieht zur Frage und
Zusatzfrage Stellung und führt u.a. aus, dass die Variante B 1 ‑ die die CDU‑Fraktion
seinerzeit beschlossen habe ‑ jetzt nach erfolgreichem Einsatz der
Bürgerinitiative mit der Anbindung von Bahnhofstraße/Leydelstraße an die
Lagerhausstraße auch umgesetzt werde. Ferner spricht sie die beabsichtigte
Pflasterung und die Gründe hierfür näher an und bedankt sich bei der
Bürgerinitiative für den erfolgreichen Einsatz, zu dem sie allen gratuliert.
Zur Zusatzfrage bemerkt sie, dass ihr aus der Erinnerung heraus Hinweise auf
eine Spielstraße nicht bekannt seien, hierfür auch besondere Kriterien
maßgebend seien und sie hierzu nichts Näheres sagen könne.
9. Frage
von Herrn Dietmar Ast, Wallstraße 31, 52064 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Beigeordnete Nacken ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
In der gestrigen Pressekonferenz der
SPD/Grünen wurde auch das Thema der knappen Fristen angesprochen. Meine Frage:
Wie sieht der genaue Zeitplan aus und welche Fristen sind hier zu beachten,
wenn es um die Förderung der Baumaßnahme geht?
Beigeordnete Nacken verweist hierzu auf
den Beginn der Weltreiterspiele im August 2006 und legt dar, dass nach dem
ausgearbeiteten Zeitplan für diese Baumaßnahme spätestens Ende April 2005 die
Maßnahme ausgeschrieben werden müsse. Die Zusatzfrage, ob der
Regierungspräsident bezüglich des Bürgerbegehrens Aussagen zum Thema
Fördermittel und mögliche zeitliche Verzögerungen gemacht habe, wird von ihr
verneint.
10. Frage
von Frau Gaby Courté, Hein‑Görgen‑Straße 4, 52066 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Ratsherrn Baal ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Wie beurteilen Sie das Einlenken der
Ratsmehrheit?
Ratsherr Baal begrüßt das geänderte
Verhalten der Ratsmehrheit als Konsequenz aus den vorliegenden 11.500
Unterschriften und verbindet damit die Hoffnung, dass das neue Verfahren zur
Zufriedenheit aller Beteiligten führe. Er hebt die Bedeutung der Erreichbarkeit
des Hauptbahnhofes, dessen Attraktivität mit Blick auf die Weltreiterspiele und
die Funktion als Verkehrsknotenpunkt hervor und spricht die Rücknahme des
Beschlusses vom 20.1. sowie die Tagesordnung der morgigen Verkehrsausschuss‑Sitzung
an. Schließlich deutet er an, dieses Thema in einer kurzfristig anzuberaumenden
Sondersitzung des Verkehrsausschusses zu behandeln.
11. Frage
von Herrn Hermann Kleine, Kirchrather Straße 46, 52074 Aachen
betr.: Baumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Ratsherrn Pabst ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Ich möchte gerne den Herrn Pabst fragen,
wie es denn aus seiner Sicht mit dem Umbau Bahnhofplatz weitergehen sollte, ob
noch andere Punkte aus seiner Sicht da einfließen sollten, die noch nicht
diskutiert worden sind?
Ratsherr Pabst zeigt sich erfreut über das
Einlenken der Ratsmehrheit, welches eine Diskussion über diesen Punkt wieder
möglich mache. Durch die Abwendung des Bürgerentscheides bestehe die
Gelegenheit zu Überlegungen im Verkehrsausschuss, welche Punkte sinnvollerweise
noch geändert und verbessert werden sollten. Er begrüßt die Anregung von
Ratsherrn Baal zur Diskussion der gesamten Planung bezüglich des
Bahnhofvorplatzes unter Einbeziehung auch neuer Vorschläge in einer
Sondersitzung des Verkehrsausschusses ohne zeitlichen Druck.
12. Frage
von Herrn Jörg Jörissen, Oppenhoffallee 165, 52066 Aachen
betr.:
Rechtsradikalismus
‑ gerichtet an die Fraktionssprecher von
CDU und SPD ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Ich fände es cool, wenn auch Leute von
außerhalb oder Leute, die nicht angemeldet sind, Fragen stellen dürfen. Aachen
hat eine Bedeutung für die umliegenden Gemeinden, da gibt es sicherlich Leute,
die ein Interesse haben, hier Fragen zu stellen. Meine Frage geht konkret an
die beiden Fraktionssprecher von CDU und SPD, einfach weil sie eine
entscheidende Mehrheit haben und ich da neugierig bin, was sie sagen. Die Frage
geht auch deswegen an Sie beide, weil ich zur Frage auf etwas verweisen möchte,
was wenige Wochen her ist. Da hat nämlich der Innenminister in Hamburg, CDU‑Mitglied,
gesagt: „Unsere Taktik gegen Rechtsradikale ist, uns besonders weit rechts zu
stellen innenpolitisch." Das ist auch eine gute Möglichkeit, da vielleicht
Stimmen abzugrasen. Kampf gegen Rechtsradikalismus ist es ganz gewiss nicht,
sondern bietet noch mehr Argumente und dergleichen, schafft eine gute Stimmung.
Ich wäre neugierig, wie die Aachener Politiker dazu stehen und bin der Meinung,
wenn hier 15 Leute von no pasaran und ganz viele andere Gäste sind, die hier
eine Frage stellen, dass man auch dazu antworten sollte. Das ist man, glaube
ich, im Sinne von Rechenschaftspflicht schuldig. Und da stelle ich die Frage an
Sie beide, weil ich glaube, dass ein Verweis auf die Verwaltung da etwas
einfach gemacht ist. Und ich bin neugierig, wie Sie denken sich gegen
Rechtsradikalismus, der ja nun mal gerade wächst und in den Medien fast täglich
erscheint, wie Sie dazu stehen. Ob Sie einem Antrag, der Ihnen übrigens allen
zugegangen ist, soweit ich weiß, oder zumindest den Fraktionen als solche, wie
Sie dazu stehen. Die konkrete Frage: Was ist Ihre Taktik? Und wenn die
Fraktionen noch keine diskutiert haben, was ist Ihre Meinung, die der
Sprecherinnen und Sprecher, wie hier in Aachen der Kampf gegen
Rechtsradikalismus, gegen NPD und andere Parteien gestaltet werden soll? Und ob
Sie glauben, dass Sie durchaus in der Verantwortung sind, auch eine Kontrolle
darüber zu üben, ob da Infotische
genehmigt werden oder nicht. Was die für Lügenmärchen und für eine Hetze da
verbreiten, dem können wir hier vorsorgen und das einfach gar nicht erst
genehmigen. Die Frage also nochmal, und damit ist dann Ende: Wie stehen Sie zu
oder was denken Sie gegen Rechtsradikalismus zu machen?
Ratsherr Einmahl führt hierzu aus, dass
die CDU‑Fraktion seit ihrer Gründung dafür eintrete, jede Art von Extremismus
zu bekämpfen. Er legt dar, welche Wege nach seiner Meinung beschritten werden
könnten, damit der Rechtsstaat keinen Schaden nehme. Verbote seien hierbei s.E.
nicht hilfreich; mit Rechtsextremismus müsse man sich politisch auseinander
setzen und diesen politisch bekämpfen mit den Mitteln unserer Demokratie.
Seitens der SPD‑Fraktion bezieht Ratsherr
Schultheis zur Frage Stellung und führt aus, dass es der Tradition und dem
politischen Verständnis der Partei entspreche, Rechtsradikalismus und
Rechtsextremismus zu bekämpfen. Er richtet in seinen Ausführungen den Blick
zurück auf die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus und legt dar, dass
die SPD heute in einer Vielzahl von Initiativen und Organisationen mitarbeite
an der Bekämpfung des Rechtsextremismus und in der Stadt Aachen diesbezüglich
immer eine breite Mehrheit über die Fraktionsgrenzen hinweg bestanden habe. Auf
dieser Basis solle weiter gearbeitet werden und mit demokratischen Mitteln der
Rechtsextremismus bekämpft werden.
Nach weiteren Zusatzhinweisen von Herrn
Jörissen bittet Ratsherr Schultheis um Aushändigung des Antrages der Initiative
no pasaran und sagt eine Prüfung und Diskussion hierüber im Vorstand der
Aachener SPD zu.
Schließlich verweist der Oberbürgermeister
auf die internationale Ausrichtung der Unterschriften aufgrund der Angaben in
den überreichten Listen.
13. Frage
von Herrn Rolf Levy, Friedenstraße 8, 52080 Aachen
betr.: Straßenbenennung
der Graf‑von‑Schwerin‑Straße
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Ich schließe mich den Belangen unserer
guten Frau Corban an. Es ist für eine Stadt wie Aachen, eine Weltstadt, die mal
Hauptstadt von Karl dem Großen war, beschämend, eine, also mehrere Straßen zu
benennen nach alten Größen der Nationalsozialisten. Er hat die Ehre gehabt, in
einem Bett zu sterben, was mein Vater und meine Angehörigen nicht gehabt haben.
Mein Vater ist ermordet worden in einem Konzentrationslager, vergast, verbrannt
und auf einem Haufen Asche. Und wenn wir uns heute einsetzen müssen gegen
Rechts, dann wäre das der beste Beweis, dass man umgehend diese Straßen umbenennt.
Und das war es, was der Levy wollte.
Der Oberbürgermeister führt hierzu aus,
dass über die Frage der Umbenennung der Graf von Schwerin‑Straße hinaus weitere
Prüfungen bezüglich von Namensgebungen für Straßen erfolgten. Dies erfolge
sorgfältig und daher werde dies noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Zur Zusatzfrage von Herrn Levy, weshalb
die Tafel in der Großkölnstraße, die im Rahmen der Maßnahme „Wege gegen das Vergessen" an das
erste Progrom 1933 in Aachen erinnere, noch nicht wieder angebracht sei, führt
der Oberbürgermeister aus, dass die Baumaßnahme jetzt erst beendet wurde, und
nach der Abnahme die Tafel in den nächsten Tagen wieder an der ursprünglichen
Stelle angebracht werde.
14. Frage
von Herrn ....., Adalbertsteinweg 46, 52070 Aachen
betr.: Illegale
Beschäftigung und Korruption
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Leider bin ich noch türkischer
Staatsbürger, wobei ich mich bei Euch für die Diskriminierung bedanken möchte.
Willkür und Diskriminierung auf dem Arbeitsamt, auf dem Sozialamt sowohl auch
bei der Polizei sind an der Tagesordnung. Ich als ausländischer Mitbürger fühle
ich mich wie die Juden zu Adolf Hitler seiner Zeiten. Meterlange Schlangen auf
dem Arbeitsamt und bei der Ausländerbehörde sind an der Tagesordnung. Die
Bürger, die zum Ausländeramt sowohl die Bürger, die zum Arbeitsamt müssen,
müssen stundenlange Wartezeiten in Anspruch nehmen, sowas ist eine seelische
sowohl auch eine physische Vergewaltigung. Illegale Beschäftigung, illegales
Glücksspiel, Steuerhinterziehung, Korruption ist heute an der Tagesordnung, die
Ihr Politiker sowohl auch die Beamten, die das bekämpfen sollen, einfach
überseht. Der brave Bürger wird bestraft.
Der Oberbürgermeister unterbricht den
Fragesteller und führt u.a. aus, dass er eine Beleidigung der städtischen
Beamten ‑ die dem Recht und Gesetz verpflichtet seien ‑ nicht zulasse, er sich
gegen derart beleidigende Statements in einer öffentlichen Ratssitzung verwahre
und der Fragesteller jetzt seine Frage stellen solle.
Der Fragesteller wiederholt seine Vorwürfe
und kritisiert, dass er von verschiedenen Stellen keine Antworten auf seine
Vorwürfe des illegalen Glücksspiels und der Korruption erhalten habe.
Nach weiteren kurzen Zwischenrufen des
Fragestellers und Ermahnungen bzw. Rückfragen hinsichtlich einer Frage durch
den Oberbürgermeister entzieht der Oberbürgermeister dem Fragesteller unter
Hinweis auf die Bestimmungen der Geschäftsordnung das Wort und erkundigt sich
nach weiteren Fragen aus der Mitte der Besucher.
15. Frage
von Frau Chen Hong, Saarstraße 16, 52062 Aachen
betr.:
Visum
‑ gerichtet an den Oberbürgermeister ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑
Ich habe leider Schwierigkeiten mit meinem
Visum. Und die Frage, die ich gerne an Sie richten würde ist, ob Sie mir bitte
helfen können hier vor Ort, eine Lösung zu finden. Es geht mir nur um die Zeit.
Ob Sie mir bitte ein bisschen Zeit geben könnten, also weil ich jetzt gar
keinen Anhaltspunkt habe und wenn Sie bitte inzwischen ein bisschen vermitteln
können. Also dann habe ich auch etwas Schriftliches in der Hand, damit es dann
nicht zu Missverständnissen kommt. Also machen Sie bitte keinen Druck. Sie
können sich ruhig Zeit nehmen und die Sache klären. Aber ich möchte gerne eine
Lösung inzwischen, also was Festes in der Hand haben, damit keiner gegen mich
etwas vornehmen kann.
Der Oberbürgermeister legt dar, dass diese
Frage heute nicht beantwortet werden könne, der Sachverhalt zunächst geprüft
werden müsse und die Fragestellerin möglichst umgehend eine Antwort erhalten
werde.
16. Frage
von Herrn Dr. Hubert Klöcker, Seniorenbeirat, Nordhoffstraße 31, 52074 Aachen
betr.: Umbaumaßnahme
Bahnhofsvorplatz/Bahnhofstraße
‑ gerichtet an Beigeordnete Nacken ‑
‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑‑---
Kommen wir nochmal zurück zum
Bahnhofsvorplatz und Ihr Wort, Herr Oberbürgermeister, in Gottes Ohr, dass mit
der Neugestaltung des Vorplatzes tatsächlich Aachen mithalten kann mit Lüttich.
Ich glaube das nicht. Die vorgesehene Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ist
schon eine gute Architektur. Gute Architektur ohne Funktion kennen wir auch an
Gebäuden, da kann man sie sehen. Aber an dem Bahnhofsvorplatz wird kaum jemand
etwas sehen können, es sei denn, er würde sich in die Lüfte erheben, aber das
kann niemand hier und das kann auch kein Mensch. Das heißt eigentlich, die
geplante Neugestaltung ist funktional hinsichtlich der Verkehrsanbindung nicht
nur keine Verbesserung aus meiner Sicht, sondern eine eklatante
Verschlechterung. Das muss jetzt vorangehen, um die Frage erst stellen zu
können. Die Busanbindung wird nicht besser. Die Anbindung des
Individualverkehrs, seien es nun Taxen oder private PKW ist dann nicht mehr
gegeben. Bisher konnte man den Bahnhofseingang über die Zollamtstraße nah bei
anfahren. Wenn jemand zum Bahnhof gebracht werden musste, das gilt ja auch für
alte Leute, wer gut zu Fuß war, das waren nicht nur alte Leute, so konnten
diese Personen aussteigen, oder Personen aussteigen, es konnten ja mehrere
sein, das Gepäck greifen und in den Bahnhof hineingehen. Wenn man aber jetzt an
Seniorinnen und Senioren denkt, dann ist das nicht immer so einfach. Die konnte
man bisher auch aussteigen lassen zunächst, sie warten dann, man suchte sich
dann einen Parkplatz, oftmals klappte das ja direkt nahe bei. Und dann kann man
das Gepäck ergreifen und mit diesen Seniorinnen und Senioren zum Zug gehen und
sie sich in den Zug setzen lassen. Das ist nach der Neugestaltung, so wie sie
jetzt geplant ist, wohl nicht mehr möglich. Wenn ich also AZ gelesen habe,
gestern oder heute, nein heute, 250 Meter muss man demnächst dann laufen, um
den Bahnhof zu erreichen. Aber wenn es auch nur 100 Meter sind, sind auch 100
Meter zu viel. Ich habe das damals schon im Planungsausschuss gesagt, wir
müssen so lange so nah ran können, dass man direkt in den Bahnhof kann. Sonst bringt
das keine Verbesserung. Und die Frage, die ich jetzt habe, die geht dann über
die zuständige Beigeordnete hinweg, die ja zu den Grünen gehört, die ja
dahinterstehen hinter diesem Objekt. Frau Nacken, sind Sie tatsächlich der
Überzeugung, dass Sie mit diesem Konzept mehr Menschen dazu bewegen, die Bahn
zu benutzen? Wenn ja, dann begründen Sie das doch bitte mal mir. Wenn nein,
dann denke ich, muss die Planung an dieser Stelle noch einmal überdacht werden.
Kann auch schriftlich beantwortet werden.
Beigeordnete Nacken führt hierzu aus, dass
viele Faktoren notwendig seien, damit mehr Menschen die Bahn benutzen würden.
Entscheidend für die Stadt sei allerdings, dass der Bahnhof eine gute
Visitenkarte für alle diejenigen sei, die die Bahn nutzten, und dass Aachen
nach wie vor Haltepunkt für den internationalen Verkehr sei. Sie sieht in der
jetzt vorgeschlagenen Lösung die gute Erreichbarkeit des Bahnhofes für alle
Verkehrsteilnehmer gewährleistet.
17. Frage
von Frau Marion Hein, Hohenstaufenallee 24, 52064 Aachen
betr.: Feinstaubmessungen
‑ gerichtet an Ratsherrn Einmahl ‑
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In München wurde Feinstaubalarm ausgelöst,
in einem Teil der Düsseldorfer Innenstadt wurde LKW‑Verbot verhängt. Davon ist
Aachen hoffentlich noch weit entfernt. Feinstaub birgt große gesundheitliche
Gefahren. Hiermit möchte ich folgende Fragen an Sie richten. Erstens: Welchen
Beitrag trägt die Stadt Aachen zur Erhaltung der Luftqualität? Zweitens:
Wieviel städtische Dienstfahrzeuge sowie Fahrzeuge der Müllabfuhr besitzen
einen Rußfilter? Drittens: Ist vorgesehen, dass Fahrzeuge, die noch keinen
Rußfilter haben, bei der nächsten Wartung nachgerüstet werden? Viertens:
Besitzen alle Busse der ASEAG einen
Rußfilter? Denn gerade die Busse verursachen beim Anfahren einen nicht
unerheblichen Schadstoffausstoß.
Ratsherr Einmahl sagt zu, Teile der gestellten Fragen nach
erfolgter Recherche schriftlich zu beantworten. Im Übrigen verweist er auf
einen Antrag der CDU‑Fraktion, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, sowohl
den städtischen Fuhrpark als auch den Fuhrpark städtischer Gesellschaften nach
einer gewissen erforderlichen Zeit zügig umzurüsten. Ferner gebe es andere
Bereiche, wo die Stadt keinen unmittelbaren Einfluss habe, und da seien sowohl
Bund als auch Länder gefordert, entsprechende einheitliche Regelungen zu
treffen.
Weitere Fragen werden von Besuchern nicht gestellt, der Oberbürgermeister schließt die Fragestunde und ruft den nächsten Punkt zur Beratung auf.