12.12.2006 - 3 Gewerbeflächen - Strategien für Aachen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss
- Datum:
- Di., 12.12.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Schulze-Schwanebrügger
erläutert, dass die Arbeitsgruppe „Gewerbeflächen – Strategien für Aachen“ aus
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereiches Wirtschaftsförderung /
Europäische Angelegenheiten, des Fachbereiches Immobilienmanagement, des
Fachbereiches Umwelt und des Fachbereiches Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
bestehe.
Er teilt mit, dass durch die
Arbeitsgruppe ein Gesamtkonzept zur Gewerbeflächenentwicklung erstellt wurde.
Hierin seien die Grundlagen, Ziele, Umsetzung, Handlungsempfehlungen und das
Vorgehen zur Gewerbeflächenentwicklung beschrieben.
Er werde sich in seiner
Präsentation auf die Handlungsempfehlungen beschränken. Grundlage hierfür sei
das Wissen über Angebot und Nachfrage der Gewerbeflächen.
Er weist darauf hin, dass die
Stadt Aachen jährlich durchschnittlich 4 – 6 ha Gewerbeland vermarkte. Aktuell
besitze die Stadt über ca. 17 ha sofort verfügbare Gewerbeflächen.
Bei den im Gesamtkonzept
erarbeiteten Handlungsvorschlägen zur Erreichung der strategischen Ziele handle
es sich im einzelnen um:
- Grundstücksreserven
in erschlossenen Bereichen nutzen
- Potentiale
in nicht erschlossenen Bereichen aktivieren
- bestehende
Gewerbegebiete bedarfsgerecht umstrukturieren
- Entwicklungspotenziale
– regional / grenzüberschreitend nutzen
- kleinere
Grundstücke durch innere Erschließung bilden
- Standorte
für Gewerbehöfe bereitstellen
- Erfassen,
Revitalisieren und Entwickeln von privaten Gewerbeflächen
- Internet-Präsenz
vernetzen und verstärkt pflegen
Abschließend führt Herr
Schulze-Schwanebrügger noch aus, dass ein Teil der Internet-Präsenz das unter
Federführung der AGIT entstandene Gewerbeflächenmonitoring sei, in dem die
Flächenangebote aller Kommunen der Region dargestellt würden, so dass
Interessierte einen Gesamtüberblick über die Region erhalten könnten.
Weiterhin sei die Vermarktung
von Gewerbeflächen von ständig veränderten äußeren Faktoren abhängig, sodass
auch die Stadt Aachen ihre Vermarktungsstrategien überdenken und ggfls.
anpassen müsse. Dies sei in der Vergangenheit unter anderem bereits durch
höhere Flexibilität bei der Ausgestaltung von Kaufverträgen geschehen.
Nicht zuletzt würden durch
das Erstellen von Planungssteckbriefe die wichtigsten Informationen über
Einzelflächen in gebündelter Form wieder gegeben und somit eine zielgerichtete
Beratung von Interessenten vereinfacht.
Zum Schluss weist er noch
darauf hin, dass die Vorlage bereits im Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft
und europäische Angelegenheiten beraten worden ist und der Ausschuss den
Beschlussentwurf dahingehend erweitert habe, dass die Verwaltung ergänzend ein
gemeinsames Konzept für die StädteRegion in Abstimmung mit den Kommunen des
Kreises Aachen anzustreben habe.
Eine Beratung der Vorlage im
Planungsausschuss werde noch erfolgen.
Herr Dr. Linden fügt hinzu,
dass, wie bereits im vorhergehenden Vortrag erwähnt, der durchschnittliche jährliche
Gewerbeflächenverbrauch im Aachener Stadtgebiet in den letzten fünf Jahren bei
vier bis sechs Hektar gelegen habe. Folge man nun den Analysten, dass die
Wirtschaft die lang anhaltende Krise derzeit überwinde, könne dies für die Stadt
bedeuten, dass die vorhandenen Restflächen zur Größe von ca. 17 ha bald
aufgebraucht seien.
Diese 17 ha seien jedoch nur
ein Teil der Bevorratung. Als Beispiel für weitere Gewerbeflächen könne das
grenzüberschreitende Gewerbegebiet AVANTIS, das Gelände des Westbahnhofes und
das Areal von Camp Pirotte angeführt werden. Auch Firmen wie beispielsweise
Philipps würden noch über größere derzeit ungenutzte Gewerbeflächen verfügen.
Weitere Privatflächen und
–objekte, auf die zukünftig verstärkt Augenmerk zu legen sei, kämen noch hinzu.
Das politisch gewollte
interkommunale Gewerbegebiet Merzbrück stehe erst in ca. 3 – 4 Jahren zur
Verfügung, wenn alle notwendigen Voraussetzungen geschaffen seien.
Andere interkommunale
Gewerbegebiete würden derzeit diskutiert.
Gewerbegebiete im Rahmen der
StädteRegion seien ohnehin nur in Abstimmung mit den regionalen Partnern
realisierbar. Letztlich habe aber hier die Hoheit über Ausweisung von
Gewerbeflächen der Regionalrat.
Herr Becker bedankt sich für
seine Fraktion für die Vorlage und den Vortrag.
Er stellt heraus, wie wichtig
diese Aufgabe an sich und wie wichtig insbesondere die Bereitstellung von
Gewerbeflächen als Mosaikstein zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben ist.
Da es sich hierbei um eine
Querschnittsaufgabe handele, wäre seiner Meinung nach, quasi als
querschnittsmäßige Begleitung,
eine gemeinsame Sitzung mit anderen Ausschüssen durchaus überlegenswert.
Zur Finanzierung der inneren
Erschließung fragt Herr Becker, ob die Stadt diese Kosten komplett trage oder
es sich nur um eine Vorfinanzierung handele.
Herr Schulze-Schwanbrügger
entgegnet, dass bei allen Varianten die Stadt Aachen eine den Ausbaukosten
entsprechende Mindereinnahme habe, da erschließungsbeitragsfrei bewertet werde.
Herr Baal bedankt sich für
seine Fraktion für die Vorlage.
Er schließt sich den Worten
seines Vorredners an und stellt heraus, dass der Stadt Aachen vom Städtetag für
das Jahr 2020 eine Einwohnerzahl von 282.000 prognostiziert worden sei.
Ein integrales Ziel sei daher
bei der Schaffung von Gewerbeflächen auch die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Seine Fraktion begrüße die
Erweiterung des Beschlussentwurfes in Richtung StädteRegion. Je einheitlicher,
je geschlossener der Auftritt nach außen, desto günstiger sei der
Gesamteindruck.
Seine Fraktion werde daher
dem Verwaltungsvorschlag zustimmen und sei ebenfalls bereit, die im Ausschuss
für Wirtschaft, Wissenschaft und europäische Angelegenheiten beschlossene
Erweiterung des Beschlussentwurfes mitzutragen.
Frau Hörmann schließt sich
den Worten ihrer Vorredner an und bezeichnet die Vorlage als beeindruckendes
Ergebnis einer fachbereichsübergreifenden Gruppe.
Sie bitte um Mitteilung, ob
die Reihenfolge der Handlungsvorschläge nach Priorität festgelegt worden sei.
Herr Schulze-Schwanebrügger
verneint dies. Es handele sich nicht um eine priorisierte Aufzählung.
Herr Plum dankt der
Verwaltung für die Vorlage.
Er führt aus, dass die Stadt
Aachen zwar ca. 17 ha Gewerbeland anbieten könne, diese jedoch nur an Betriebe
veräußert werden dürften, die von den Umsätzen her einen gewissen „Level“
erreichen. Für den ganz einfachen Arbeitsmarkt stünden keine Flächen zur
Verfügung.
Er würde sich daher wünschen,
die Verwaltung würde dieses Vergabekriterium quasi etwas aufweichen und
„dürfen“ durch „sollen“ ersetzen.
Gerade auch für den
einfacheren Arbeitsmarkt müssten und sollten Grundstücke gesucht, entwickelt
und vorgehalten werden.
Darüber hinaus gehe er davon
aus, dass keine Interessent abgewiesen werde, nur weil möglicherweise die Frage
der Kostenübernahme für die innere Erschließung nicht geklärt sei.
Frau Ströbele lässt sodann
über den erweiterten Beschlussentwurf abstimmen.
Beschluss:
Der Wohnungs und
Liegenschaftsausschuss nimmt die Arbeitsergebnisse der
Arbeitsgruppe Gewerbeflächen - Strategien für Aachen - zustimmend zur
Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, entsprechend der vorgeschlagenen
Vorgehensweise zu verfahren und die damit verbundenen Maßnahmen und
Handlungsvorschläge umzusetzen und ergänzend ein gemeinsames Konzept für die StädteRegion
in Abstimmung mit den Kommunen des Kreises Aachen anzustreben.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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390,2 kB
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