15.08.2006 - 4 Verkehrsführung be ider Erschließung des Bebauu...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Di., 15.08.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
Beratung
Herr Dr. Herbert Frauenrath erläutert den Antrag der
„Bürgerinitiative Neubaugebiet Brander Straße/ Breitbendenstraße“ in kurzen
Worten. Alle Argumente und Stellungnahmen seien der Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf hinreichend bekannt und bedürfen keiner weiteren Erklärungen
mehr. Ergänzend zur bisherigen Problematik könne er noch berichten, dass
aufgrund der starken Regenfälle die Straßenverschmutzungen in der Brander
Straße bzw. in den umliegenden Straßen enorm zugenommen haben. Dasselbe gelte
auch für die Lärmbelästigungen durch den Schwerlastverkehr. Er wünsche sich,
dass sich die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf nochmals mit der Thematik
befasse, da die jetzige Verkehrsregelung von den Anwohnern nicht als
Dauerzustand hingenommen werden kann.
Herr Bezirksvorsteher Dondorf fragt Herrn Ophey, ob
seitens der Verwaltung Neues zu berichten sei.
Herr Ophey bestätigt die starken Verschmutzungen in der
Brander Straße. Die Baufirma sei aufgefordert, die Verschmutzungen umgehend zu
beseitigen. Ansonsten könne er nichts Neues in der Sache vortragen.
Herr Verheyen (CDU) zeigt sich enttäuscht darüber, dass
die Verwaltung keine neue Lösung anbietet. Er möchte, dass die Angelegenheit
beim zuständigen Fachamt weiterhin nachdrücklich sach- und fachgerecht
betrieben wird. Der Bürger- und Beschwerdeausschuss habe sich am 17.05.2006
nicht mit der Angelegenheit befaßt, da eine gerichtliche Entscheidung im
Eilverfahren noch ausstand. Man könne jetzt nur hoffen, dass sich der Ausschuss
in der nächsten Sitzung am 12.09.2006 nochmals mit der Thematik befassen und
dann hoffentlich zu Gunsten der Bürger entscheiden werde. Er halte ein
Verkehrsgutachten, so wie es die Bürgerinitiative fordert, für unbedingt
notwendig. Es sei eminent wichtig zu klären, wie das Neubaugebiet Breitbenden
langfristig erschlossen wird. Nötigenfalls sei die Änderung des bestehenden
Bebauungsplanes 805 eben unerläßlich, zumal dieser vor über 10 Jahren
aufgestellt worden sei. Er wünscht sich von der Verwaltung eine intelligente
Verkehrslösung für dieses große Wohngebiet.
Herr Schäfer (SPD) regt die unverzügliche Weitergabe des
Bürgerantrages an den Bürger- und Beschwerdeausschuss sowie an den
Verkehrsausschuss mit der Bitte um Weiterbehandlung an. Auch solle die
zuständige Fachverwaltung den Antrag im Sinne der Bürgerinitiative prüfen und
das Ergebnis in der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf vorstellen. Für ihn sei
der endgültige Ausbau der Schlackstraße noch klärungsbedürftig. Der eventuelle
Ausbau der Schlackstraße könne möglicherweise zweispurig erfolgen, wenn dies im
Sinne des Bürgers sei. Auch andere Lösungen seien denkbar.
Frau Eickholt-Schippers (Bündnis 90/Die Grünen) wünscht
sich ebenso das von der Bürgerinitiative eingeforderte Verkehrskonzept.
Auch Herr Römer (parteilos) unterstützt voll und ganz
den Antrag der Bürgerinitiative. Er bemerkt, dass die Verwaltung jetzt
eindeutig den Auftrag erhalten habe, Zahlen- und Leistungsverzeichnisse über
die Verkehre und deren Auswirkungen hinsichtlich der Staub- und
Lärmbelästigungen für die Anwohner vorzulegen. Auch habe die Verwaltung bis
heute nicht verbindlich geprüft, wer die Entscheidung über den Ausbau der
Erschließungsstraße treffen dürfe. Er habe daher – wie angekündigt – über eine
Anwaltskanzlei Beschwerde bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Er hege
die Erwartung, dass alle Mitglieder der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
seine Handlungsweise billigen und unterstützen. Ferner verweist er darauf, dass
gemäß § 4 Abs.2 Ziffer e der Zuständigkeitsordnung der Stadt Aachen vom
15.12.1995 der Hauptausschuss bei Streitigkeiten zwischen Bezirksvertretungen
und den Ausschüssen über Zuständigkeiten im Einzelfall entscheide. Die
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf solle doch den Hauptausschuss um
Entscheidung bitten.
Herr Schäfer (SPD) lehnt die Vorgehensweise von Herrn
Römer ab. Als Lokalpolitiker sei er kein Instrument der Bürger, der jedes
Begehren einer Bürgergruppe kritiklos umzusetzen habe. Er sei gewählt worden,
um als Politiker sachgerecht zum Gesamtwohl der Stadt Aachen und aller seiner
Bürger zu handeln. Dafür übernehme er auch die Verantwortung. In der Sache habe
er wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass die Baudezernentin der Stadt Aachen,
Frau Nacken, zugestanden habe, dass im Falle eines Neubaues der Schlackstraße
die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf zuständig sei. Für die
Erschließungsstraße des Neubaugebietes Breitbenden sei jedoch der Verkehrsausschuß
zuständig. Die Verwaltung habe somit eindeutig ihre Meinung kundgetan.
Herr Verheyen (CDU) bemerkt, dass die Bezirksvertretung
sich schon um die Belange von 600 Eilendorfer Bürgern kümmern müsse; dafür sei
man schließlich gewählt worden. Er möchte in der Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf dafür werben, dass ein neues Verkehrskonzept mit der
Schlackstraße als Erschließungsstraße seitens der Verwaltung erstellt wird.
Sollte sich dabei herausstellen, dass die Verkehre über die Brander Straße den Anwohnern
nicht zumutbar seien, dann müsse den Anliegern unbedingt geholfen werden. Der
Bürger solle nicht den Eindruck gewinnen, dass die Verwaltung mit dem Kopf
durch die Wand will. Die Überprüfung solle kurzfristig erfolgen.
Herr Schäfer (SPD) ist sehr an den Verkehrsprognosen
interessiert, wenn die Schlackstraße als normale Gemeindestraße ausgebaut wird
und direkt ins Neubaugebiet Breitbenden führt.
Herr Ophey erklärt, dass die Verkehrsbelastungen zu
dramatisch geschildert werden. Überprüfungen hätten ergeben, dass nur ca. 3
Baufahrzeuge je Stunde das Baugebiet anfahren bzw. verlassen.
30 Fahrzeuge pro Stunde seien überzogen. Eine erhöhte
Fahrzeugfrequenz von annähernd
6 Fahrzeugen je Stunde sei nur dann feststellbar, wenn
z.B. das Regenrückhaltebecken ausgehoben werde oder Materiallieferungen
erfolgen würden. Ebenso hätten die vielen Anregungen inzwischen dazu geführt,
dass die Fachverwaltung intensiv prüfe, ob die Schlackstraße als
Erschließungsstraße zum Neubaugebiet Breitbenden hergerichtet werden solle.
Herr Bezirksvorsteher Dondorf widerspricht Herrn Ophey.
Er habe am 11. August 2006 mehr Lastkraftwagen gezählt, die außerdem die
Brander Straße mit überhöhter Geschwindigkeit befuhren. Er bittet darum, die
Baufirma zu einer gemäßigteren Fahrweise zu verpflichten.
Auch Herr Verheyen (CDU) kann die Äußerungen von Herrn
Ophey zur Verkehrssituation nicht nachvollziehen. Er bittet die Fachverwaltung
bei ihren erneuten Untersuchungen ernsthaft zu prüfen, die Schlackstraße als
Erschließungsstraße auszubauen. Er hoffe diesbezüglich auf einen einstimmigen
Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf.
Herr Bezirksvorsteher Dondorf unterbricht um 18.40 Uhr
die Sitzung, um Fragen der anwesenden Bürger zuzulassen.
Herr Dr. Herbert Frauenrath, 52080 Aachen, äußert seine Befürchtungen. Er möchte nicht, dass das
gewünschte Verkehrskonzept für das Baugebiet Breitbenden auf die „lange Bank“
geschoben wird. Er fragt Herrn Ophey: “Was wird konkret getan“?
Herr Ophey antwortet, dass die Verwaltung bereits an
diesem Projekt arbeite und vielleicht schon in der nächsten Sitzung des Bürger-
und Beschwerdeausschusses eine Lösung präsentieren werde.
Herr Marc von Papen, 52080 Aachen, erinnert nochmals daran, dass er in der Sitzung der
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf vom 20.06.2006 zum Ausdruck gebracht habe,
dass die Bewohner des Wohnparks Deltourserb mit der Herrichtung der
Schlackstraße als Erschließungsstraße nicht einverstanden sind. Er schlägt vor,
über weitere Varianten nachzudenken. So könne er sich zum Beispiel die
Verlängerung der Brander Straße auf die Nordstraße als Alternative vorstellen.
Auch sei die Anbindung an das Gewerbegebiet Eilendorf Süd vorstellbar.
Herr Bezirksvorsteher Dondorf und Herr Schäfer (SPD)
verweisen auf das in Aussicht gestellte
Verkehrskonzept. Erst danach könnten weitere Entscheidungen getroffen
werden.
Herr Karl Geiersbach, 52080 Aachen, möchte nicht, dass für die Entscheidung gegen die
Schlackstraße nur die Kostenfrage ausschlaggebend sein soll. 170 TSD Euro seien
für den Ausbau der Schlackstraße ebenfalls gut angelegt.
Aus dem Zuhörerkreis werden keine weiteren Wortmeldungen
mehr gewünscht. Der Bezirksvorsteher setzt den öffentlichen Teil der Sitzung um
18.50 Uhr fort.
Beschluss:
Einstimmig beschließt die Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf, dass die Verwaltung kurzfristig ein schlüssiges
Verkehrskonzept im Sinne des Antrages der „Bürgerinitiative Neubaugebiet
Brander Straße / Breitbendenstraße“, vom 13.07.2006 entwickeln soll.
Das Konzept soll sowohl die aktuelle Verkehrssituation
beleuchten als auch zukunftsorientiert abbilden, d.h., unter Berücksichtigung
·
der
sich in den nächsten Jahren wegen der Erschließung des Plangebietes
entwickelnden LKW-Verkehre
·
der
zu erwartenden PKW-Fahrzeugmenge im Plangebiet vor dem Hintergrund
einer Bebauung mit 200 – 300
Wohnhäusern
·
der
Fertigstellung der L 221n
·
des
damit verbundenen Autobahnanschlusses
·
der
geplanten Kreisverkehre
·
der
auf der Freunder Straße liegenden Verkehre
und auch
·
eine
Verkehrsführung über die Schlackstraße beinhalten. Diesbezüglich sollen
Überlegungen angestellt werden in bezug auf eine Nutzung
-
als
Einrichtungsverkehr
-
Zweirichtungsverkehr
(ohne Ausbau) – geregelt über eine Ampelanlage
-
Zweirichtungsverkehr
nach evtl. Ausbau.