18.04.2007 - 14 Versuchsweise Abbindung der Straße Marktplatz v...

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Beratung

Herr Liebenhoff nimmt Bezug auf den Antrag der CDU-BF vom 23.03.2007. Die versuchsweise Abbindung der Straße Marktplatz soll der Vorbereitung größerer Maßnahmen und der Aufwertung des Zentrums in Brand dienen. So soll der Marktplatz mit den umliegenden Straßen umgebaut werden, die Trierer Straße (3. BA) und eine Neugestaltung des Eingangsbereiches Markt von der Trierer Straße aus ist gewünscht.

Die Außengastronomie soll gestärkt werden, ebenso ist eine Steigerung des Erholungs- und Lebenswertes im Zentrum zu planen. Die Möglichkeit einer Abbindung ist nun möglich durch die relativ neue separate Linksabbiegespur beim Neubau der Hochstraße auf die Trierer Straße und einer Änderung der Ampelschaltung. Durch den Versuch sollen Erfahrungswerte zur Verkehrsverlagerung bzw. Verkehrsberuhigung gesammelt werden. Diese Erfahrungswerte sollen dann in die Umbauplanung Markt mit einfließen. Die versuchsweise Abbindung soll für ein halbes Jahr von Mai bis Oktober erfolgen. Begünstigend wirkt sich die jetzt neu geschaffene Anordnung des Senkrechtparkens aus. Die PKW-Fahrer fahren rückwärts aus der Parklücke, so dass sie in Richtung Hochstraße herausfahren können. Er bittet die Verwaltung, die Abbindung der Straße am Café Liège mit einfachen Mitteln (Blumenkübeln, Abtrennreiter o. ä.) zu veranlassen. Die Einfahrt von der Hochstraße aus wäre mit Zeichen Z357 (Sackgasse) zu kennzeichnen.

 

Herr Müller von der SPD-BF ist der Meinung, dass nicht jeder Brander Einwohner eine Abbindung der Straße Marktplatz wünscht. Vor einiger Zeit ist die Einfahrtsituation geändert worden. Jetzt sind die Parkraummarkierungen neu aufgetragen und einige Zeit später sollen im unteren Bereich wieder drei Parkplätze für die Wendemöglichkeit weggenommen werden. Der Bürger, der die Straße herunterfährt, kann an der Hochstraße nicht erkennen, ob er einen Parkplatz bekommt, d. h. es gibt PKW-Fahrer, die in die Straße hineinfahren, wenden und wieder herausfahren. Was die Hochstraße an Verkehr aufnehmen muss, wenn dieses Teilstück geschlossen wird, könne bei jeder Kirmes festgestellt werden. Dies sei teilweise so katastrophal, dass die Linienbusse nicht passieren können. Darum lehnt die SPD-BF die versuchsweise Abbindung der Straße am Marktplatz ab.

 

Herr Blum von der FDP erklärt, dass solche Abbindungen eigentlich grundsätzlich von seiner Partei nicht befürwortet werden. In der Aachener Innenstadt werden dazu auch Erfahrungen gesammelt. Trotzdem wägt die FDP im vorliegenden Fall ab und erkennt, dass das Ambiente, was man bei der Abbindung der Straße schafft, eine Aufwertung des Marktplatzes darstellen könnte. Er hält die verkehrliche Anbindung dieser Straße nicht für so wichtig, dass diese überwiegt. Neuerungen stoßen immer auf gewissen Widerstand und er ist deshalb im vorliegenden Fall für eine versuchsweise Abbindung dieser Straße.

 

Herr Hamel von der CDU-BF merkt Herrn Müller gegenüber an, dass dieses Thema in der CDU eingehend diskutiert wurde. Er hält den Vergleich mit einem Kirmeswochenende allerdings nicht für passend. An diesem Wochenende ist nicht nur die Marktstraße, sondern auch der Marktplatz von der Trierer Straße kommend komplett gesperrt. Das sei nicht vergleichbar.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF merkt an, dass der jetzige Zustand der Straße der Wunsch der Bezirksvertretung war. Die Situation für das Café Liège ist deutlich besser geworden, weil nicht unmittelbar bis zum Bürgersteig hin geparkt wird. Durch die versuchsweise Abbindung der Straße wird sich die Situation für das Café Liège nicht wesentlich ändern. Es müssen zwei bis drei Blumenkübel aufgestellt werden, um die Einfahrt in den Kreuzungsbereich zu vermeiden. Seine Sorge bezieht sich auf das Wendemanöver der PKW vor dem Café. Der Bürgersteig müsse hierbei benutzt werden und es entstehe dann auch ein Zweirichtungsverkehr. Im Übrigen kann man gegen einen Vorschlag eines Versuches sehr schlecht argumentieren.

 

Frau Reiber von den Grünen schließt sich der Argumentation von Herrn Blum an. Sie spricht sich dafür aus, die Abbindung der Straße Marktplatz versuchsweise für ein halbes Jahr zu realisieren.

 

Bezirksvorsteher Henn bittet Herrn Havertz vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsplanung um Auskunft darüber, ob auf Gehwegen gewendet werden kann bzw. muss,

 

Herr Havertz teilt zunächst mit, dass er heute nur für die Beantwortung zu technischer Detailfragen zur Verfügung steht und keine Auskünfte über Verkehrsaufkommen in diesem Bereich etc. machen kann und wird. Seitens der Verkehrsplanung wird nicht unterstützt, dass Gehwege als Wendemöglichkeit benutzt werden. Das Zurücksetzen auf einen Gehweg, auf dem sich Fußgänger befinden, wird als zwangsläufige Wendemöglichkeit nicht begrüßt und nicht unterstützt. Die Gesamtfahrbahnbreite zwischen Marktplatz und dem Gehweg vor Café Liège beträgt allerdings 9 m. Diese 9 m reichen aus, um zurück in einen überbreiten Stellplatz zu setzen und vorwärts wieder herauszufahren.

 

Frau Müller von der SPD-BF weist darauf hin, dass seinerzeit mit dem Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsplanung um jeden Parkplatz in der Straße gekämpft wurde und jetzt sollen wieder drei Plätze wegfallen. Dies sei dem Bürger nicht zu vermitteln.

 

Nach weiterer Diskussion ergeht folgender

 

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Beschluss (8 Stimmen dafür, 2 Stimmen dagegen und 3 Stimmenthaltungen):

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand beschließt, die Straße Marktplatz von der Hochstraße bis zum Café Liège versuchsweise für den Zeitraum eines halben Jahres vom 01.05. bis 31.10.2007 als Sackgasse (Zeichen 357) auszuweisen, so dass eine Durchfahrt in Richtung Trierer Straße für Kraftfahrzeuge nicht mehr möglich ist. Eine Wendemöglichkeit vor dem Café Liège soll geschaffen werden. Gleichzeitig soll für diesen Bereich eine Parkraumbewirtschaftung mit Parkscheibe eingerichtet werden.