06.06.2007 - 6 Stadttheater und Musikdirektion Aachenhier: 1.V...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Rat der Stadt Aachen
- Datum:
- Mi., 06.06.2007
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:05
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 46/47 - Stadttheater und Musikdirektion
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Der Vorsitzende des Betriebsausschusses Theater und VHS, Ratsherr Bruynswyck, verweist auf die entsprechende Fachausschussberatung mit der Empfehlung, die anstehenden Beschlüsse zu fassen. Er zeigt sich erfreut darüber, dass es dem Theater gelungen sei, dank eines engagierten Ensembles, einer engagierten Leitung, eines ausgewogenen, sehr guten Programms die Zuschauerzahl erheblich zu steigern und insbesondere auch viele jüngere Besucherinnen und Besucher anzusprechen. Allen Beteiligten dankt er sehr herzlich für ihren Einsatz, appelliert gleichzeitig jedoch an alle, bei den künftigen haushaltsmäßigen Überlegungen nicht den Blick für die wesentlichen Ziele des Theaters zu verlieren. Angesichts des Spardiktats für 2009 befinde das Theater sich am Rande seiner finanziellen Möglichkeiten; daher sei es notwendig, dass die Fraktionen, die Verwaltung und die Theaterleitung sich bald zusammensetzten und sich Gedanken für die Zukunft machten, um das Theater in dem heutigen Bestand zu erhalten.
Für die Fraktion der Grünen bezieht Ratsherr Pilgram zu diesem Punkt Stellung, lobt den guten Zustand und die gute Arbeit des Theaters und dankt allen Beteiligten, die hierzu beigetragen hätten. Lob verdiene das Theater zudem, da man sich konstruktiv an den Konsolidierungsbemühungen beteiligt habe und die Konsolidierungsauflagen eingehalten wurden. Zu Äußerungen, das Theater künftig von der Haushaltskonsolidierung auszunehmen, bezieht er kritisch Stellung, verweist auf die erfolgte Beschlussfassung hierzu und die inzwischen erfolgte Genehmigung durch die Bezirksregierung. Das Erreichen dieses Zieles sei noch nicht sicher, es sei risikoreich, hierin müsse noch viel Arbeit investiert und es müssten auch unangenehme Dinge in Kauf genommen werden. Sicherlich könne im Einzelfall nochmals eine Prüfung erfolgen, grundsätzlich seien aber die entsprechenden Beschlüsse gefasst und diese seien einzuhalten, um die Handlungsfähigkeit der Stadt für die Zukunft zu gewährleisten. Es könne nicht funktionieren, wenn einzelne Bereiche hiervon ausgenommen würden.
Ratsherr Müller, Die Linke, geht kurz auf die Ausführungen der Vorredner ein und wirft die Frage auf, wie lange das Theater mit diesen wiederholten Sparanforderungen noch arbeiten könne. Einerseits sei zu befürchten, dass das Angebot in diesem Umfang und in dieser Qualität nicht gehalten werden könne, andererseits wünscht er sich auch zukünftig diese Qualität und den Zuspruch durch das Publikum. Nach Ende der Haushaltskonsolidierung müsse dem Theater wieder mehr Spielraum eingeräumt werden, um die erfolgreiche Arbeit fortsetzen zu können. Den unterbreiteten Wirtschaftsplänen werde er heute mit der erwähnten Kritik zustimmen.
Ratsherr Treude – WASG/UWG – schließt sich den Ausführungen seines Vorredners an und empfiehlt zunächst, über die anstehenden Beschlusspunkte einzeln abstimmen zu lassen. Er spricht ebenfalls die Frage der Haushaltskonsolidierung an und lenkt das Augenmerk auf den notwendig gewordenen Investitionsbedarf für den Spielzeitbetrieb 2007/2008. Schließlich bittet er um Erläuterung des Betrages von 84.000,- € im Zusammenhang mit dem früheren Intendanten.
Seitens der Fraktion der SPD dankt Ratsfrau Reuß dem gesamten Theater für die bisherigen künstlerischen Anstrengungen und die Planungen für die Zukunft. Auch sie geht auf die notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen ein, räumt ein, dass die finanziellen Probleme geklärt werden müssten, macht gleichzeitig aber auch deutlich, dass die Konsolidierung in den Gesprächen mit den Verantwortlichen des Theaters nie eine bedeutende Rolle gespielt habe. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeige, dass die dort tätigen kreativen Menschen auch finanzpolitisch immer kreativ waren und die Bevölkerung der Stadt und des Umlandes das Theater akzeptiere und stärke. Die eingeschlagene Richtung des Theaters stimme, das Theater gehöre in diese Stadt, es müsse auch weiterhin geschützt werden, auch wenn es einigen schwer falle, die entsprechenden Finanzen bereitzustellen.
Der weitere Sprecher der SPD-Fraktion, Ratsherr Haase, hebt ebenfalls die gute Arbeit des Theaters, die sich auch in den Besucherzahlen niederschlage, hervor. Anschließend stimmt er den Ausführungen von Ratsherrn Pilgram zu und verdeutlicht, dass das genehmigte Haushaltskonsolidierungsprogramm einzuhalten sei. Sollten die darin enthaltenen Zahlen nicht eingehalten werden, so sei wieder ein Nothaushalt zu befürchten und davor könne er nur warnen, gerade mit Blick auf die sogenannten freiwilligen Ausgaben wie beispielsweise für das Theater. Er spricht kurz die derzeitigen Steuereinnahmen an, erwähnt die gesetzten Schwerpunkte im Jugend- und Bildungsbereich, macht deutlich, dass dies alles mit finanziellen Risiken verbunden sei und hält es für verantwortungslos, weitere finanzielle Belastungen einzugehen.
Ratsfrau Dr. Schmeer – CDU-Fraktion – greift die Ausführungen von Ratsherrn Bruynswyck auf und verdeutlicht, dass Überlegungen zur finanziellen Entlastung des Theaters erst für den Zeitraum nach der Haushaltskonsolidierung im Jahr 2009 angestellt werden sollen. Das Theater könne die jetzigen Konsolidierungsauflagen nur mit großem Risiko einhalten, überall werde gespart und auch der Zuschauer könne dies beispielsweise an den Kostümen oder bei der Ausstattung bemerken.
Dem Theater – welches konstruktiv an den Sparprogrammen mitgearbeitet habe – sollte man die Hoffnung geben, dass der Gürtel künftig nicht mehr ganz so eng geschnallt werde.
Nach Beendigung der Aussprache verdeutlicht der Oberbürgermeister, dass das Theater auf einem guten Weg sei und erfreulicherweise von allen Ratsmitgliedern auf diesem Weg unterstützt werde. Er dankt dem anwesenden Vertreter des Theaters, Herrn Rüber, dem Intendanten, dem Generalmusikdirektor und allen Mitarbeitern für die gute Arbeit und verbindet damit die besten Wünsche für weitere erfolgreiche Spielzeiten.
Sodann beantwortet er die Frage von Ratsherrn Treude bezüglich der angesprochenen Kosten mit dem Hinweis auf die Aufwendungen für die Suche eines neuen Generalintendanten und mit Vorlaufsplanungen für die nächste Spielzeit und Einzelaufträgen.
Er spricht ferner kurz die vorgeschlagene getrennte Abstimmung an, stellt fest, dass inzwischen hierauf verzichtet werde und lässt anschließend über den unterbreiteten Beschlussentwurf abstimmen.
Beschluss:
Einstimmig beschließt der Rat
der Stadt wie folgt:
Der Rat der Stadt beschließt
auf Empfehlung des Betriebsausschusses Theater / VHS die Feststellung des
Wirtschaftsplanes 2007/2008.
Der Rat der Stadt beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschusses Theater / VHS die Feststellung des vorläufigen Wirtschaftsplanes 2008/2009.
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