16.03.2005 - 4 Schulraumsituation Grundschule Brander Feld
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Zusätze:
- Es wird mündlich berichtet.
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 16.03.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Beratung
Bezirksvorsteher Henn begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt die Herren Ernst und Hahn vom Schulverwaltungsamt.
Herr Ernst berichtet, dass aufgrund der erfolgten Anmeldezahl (letzter Stand: 61) für die Gemeinschaftsgrundschule eine dritte Eingangsklasse, wie schon im letzten Schuljahr, gebildet werden muss. Die Grundschule Brander Feld ist zweizügig konzipiert, d. h.,: Es stehen nach dem Raumprogramm 8 Klassenräume und 2 Mehrzweckräume für den Unterricht zur Verfügung. Ein Mehrzweckraum musste bereits im Vorjahr zu einem erforderlichen Klassenraum umgewandelt werden, so dass nunmehr für das kommende Jahr der letzte Mehrzweckraum ebenfalls in einen Klassenraum umzubilden ist. Dem Verein Jugend und Begegnung, der den v. g. Mehrzweckraum mit dem unmittelbar daneben liegenden Café des Vereins (bei Vergaben des Cafés an Dritte) mit benutzt, hätte deshalb ab sofort diesen Raum nicht mehr zur Verfügung. Nach Aussage des Vereins würde ihm damit die Möglichkeit entzogen, den notwendigen Eigenanteil für Jugend- und Gemeindewesenarbeit zu finanzieren, was letztendlich eine existentielle Frage für den Verein bedeutet. Er zählt geprüfte Alternativvorschläge auf:
- Mitbenutzung des Forums/der Aula für den Verein
- Nutzung eines Raumes im Keller als Klassenraum (scheidet aus mehreren Gründen als Möglichkeit aus)
- Doppelbenutzung des Mehrzweckraumes
- Auslagerung der neu zu bildenden Klasse in eine andere Schule
(Gesamtschule/Karl-Kuck-Schule)
- Container als Klassenraum
Herr Ernst vertritt die Auffassung, dass eine Entscheidung der Gemeinschaftsgrundschule als „Offene Ganztagsgrundschule“ die beste Lösung gewesen wäre, da der größte Teil der dann anfallenden Kosten vom Land NRW getragen worden wären. Aber diese Entscheidung wurde von der Schulkonferenz vorerst abgelehnt. Deshalb bleibt für das kommende Schuljahr nur die „bauliche Lösung“: Die Aufstellung vom Container als Schulraum. Allerdings muss die Finanzierung dazu noch ermöglicht werden.
Herr Hellmann erklärt für die SPD-BF, dass die seinerzeitige Zusammenlegung von Grundschule und dem Verein Jugend und Begegnung in der Schagenstraße als Modellprojekt gestartet wurde; dort wird wichtige Integrationsarbeit – insbesondere für russische/deutsche Kinder – geleistet und dies soll auch erhalten bleiben. Er weist darauf hin, dass Anmeldungen auch rückläufig werden können, dann zusätzlicher Klassenraumbedarf entfallen würde und zurzeit lediglich mit 1 Anmeldung über dem „Soll“ liegt. Demzufolge sei nicht nachzuvollziehen, dass die Stadt Aachen aus diesem Grund zusätzliche finanzielle Mittel – z. B. für eine Containerlösung – aufbringen soll und wünscht sich auch deshalb gegenüber den Eltern mehr Überzeugungsarbeit mit dem Ziel, dass sich diese für eine andere Brander Schule entscheiden.
Herr Blum von der FDP hält dies nicht für eine gute Lösung, da die Eltern das Recht haben, sich eine Schule auszusuchen. Im übrigen geht er davon aus, dass bei zunehmender Bebauung des „Brander Feld“ auch die Anmeldungen für diese Schule nicht zurückgehen werden. Die schulische Nutzung hat in dem Gebäude Vorrang, die Arbeit des Vereins ist aber ebenfalls wichtig. Eine Containerlösung dürfte viel Geld kosten. Daraus ergibt sich die Fragestellung, ob eine solche Finanzierung nicht dem Verein zur Verfügung gestellt werden könnte, um dann andere Räumlichkeiten nutzen zu können.
Herr Hamel nimmt für die CDU-BF Stellung, geht noch mal auf die unterschiedlichen Problemfelder für Schule und Verein ein, erklärt, wie wichtig es ist, dass der Verein in diesem räumlichen Bereich bleibt, in dem die Integrationsprobleme gelöst werden müssen und bittet deshalb darum, nicht über die Einführung einer Offenen Ganztagsschule für die Gemeinschaftsgrundschule zu diskutieren, da sich dann die Problemfelder vermischen würden. Er regt an, durch gezielte Kooperation der drei Schulen/Schulleiterinnen bzw. –leiter eine ausgeglichenere Aufteilung der Schülerzahlen in Brand herzustellen und spricht sich für eine Containerlösung als kurzfristige Maßnahme positiv aus.
Herr Hellmann regt nachträglich an, dass der Rat neue Einzugsbereiche für die Gemeinschaftsgrundschule beschließen möge.
Frau Reiber erklärt für die Grüne-BF, dass die jahrelange positive Arbeit des Vereins nicht zunichte gemacht werden darf. Der Mehrzweckraum müsse deshalb im Zusammenhang mit dem Café erhalten bleiben. Die Aufstellung von Containern halte sie deshalb zurzeit für die beste und kostengünstigste Lösung.
Ratsherr Königs spricht sich ebenfalls für die weitere Nutzung des Mehrzweckraumes für den Verein aus. Er dankt ausdrücklich dem Verein und der Schule für die bislang erfolgreiche Jugendarbeit und sieht die vorgeschlagene Containerlösung als kurzfristigen Ausweg.
Ratsherr Höfken erklärt, dass es mit der derzeitigen Mehrheit im Rat sicher keine Entscheidung zur Umwandlung des Mehrzweckraumes in einen Schulraum geben wird. Deshalb müssten andere Lösungsmöglichkeiten für die Schule gefunden werden.
Herr Ernst erklärt auf Nachfrage, dass voraussichtlich 120.000 Euro für das Aufstellen von zwei Pavillonklassen erforderlich sind.
Bezirksvorsteher Henn weist auf einen möglichen Deckungsvorschlag zur Finanzierung hin.
Es ergeht einstimmig folgender
Beschluss:
Die Bezirksvertretung Aachen-Brand spricht sich einhellig
für die weitere Nutzung des Mehrzweckraumes der GGS Brander Feld durch den
Verein Jugend und Begegnung in der bisherigen Art und Weise aus und empfiehlt
dem Rat der Stadt, die notwendigen Haushaltsmittel für den Bau für zwei
Pavillonklassen im Haushaltsjahr 2005 bereitzustellen.