29.06.2005 - 5 Sachstandsbericht NSG Indetal
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Zusätze:
- Es wird mündlich berichtet.
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 29.06.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Beratung
Herr Meiners vom Umweltamt nimmt mündlich Stellung und erläutert anhand von Folien - welche der Niederschrift als Anlage beigefügt sind – den aktuellen Sachstand im Naturschutzgebiet Indetal.
Die Finanzierung stellt sich etwas schwierig dar. Aus Reserven des Fachbereiches stehen keine Mittel mehr zur Verfügung. Es müssen also Landes-, Bundes- oder EU-Fördermittel eingebracht werden. Es wurde ein Interreg-Antrag gestellt, da bei entsprechender Förderbewilligung ein kurzfristiger Maßnahmenbeginn möglich gewesen wäre. Ein zweiter Interreg-Antrag ist ebenfalls in Vorbereitung. Im Raum Komerich ist es teilweise zu Überschwemmungen des alten Holzbestandes gekommen. Aus diesem Grunde wurde ein Antrag bei der Denkmalbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt, welcher im Frühjahr bewilligt worden ist. Bei Abschluss von neuen Pachtverträgen werden die Landwirte direkt verpflichtet, die Auflagen aus dem Naturschutzgebiet umzusetzen. Die Landwirte werden über alle Ge- und Verbote informiert.
Im Zuge weiterer Maßnahmen wurde der Mühlenteich auf Gut Komerich wieder vernässt, ein kleiner Quellteich oberhalb von Gut Komerich wurde saniert und naturnah entwickelt. Die vorhandenen Tiere sind beobachtet worden, es befinden sich sogar Krebse aus Kalifornien im Naturschutzgebiet.
Damit das Museum entstehen kann, müsste eine notwendige Abdichtung des Mühlenteiches Komerich erfolgen. Da es sich um eine geschützte Anlage handelt, sind die Einsätze der Denkmalmittel durchaus korrekt. Mit dem Betreiber von Gut Komerich ist vereinbart worden, dass ein immer zu öffnender Besucherzugang geschaffen werden soll.
Mittelfristig ist geplant, an dem System der alten Mühlengräben weiter zu arbeiten, sie sollen sukzessive wieder hergestellt und vernässt werden. Bezüglich des Antrages der CDU-BF sieht Herr Meiners kein Problem darin, Bänke aufzustellen. Das vorhandene Fremdgehölz müsste entfernt werden. Ein weiterer Antrag der CDU-BF vom 15.06.2005 bezüglich der Einrichtung eines Rundwanderweges wird auch seitens des Umweltamtes als positiv angesehen und unterstützt. Die im Antrag benannten Sponsoren sind höchstwahrscheinlich leichter innerbezirklich zu finden. Bei der Beschilderung des Weges werden keine Probleme gesehen.
Die Idee der Findlinge löst natürlich bei der Landschaftsschutzbehörde keine Begeisterung aus, da es sich um landschaftsfremde Elemente handelt und diese nicht typisch sind. Darüber lässt sich aber eine Einigung erzielen.
Herr Blum von der FDP-BF bedankt sich bei Herrn Meiners, er hat jedoch noch einige Fragen:
a) Die Finanzierung der Mühlengräben ist bereits im Umweltausschuss diskutiert worden, sind die Mittel vorhanden?
b) Es war angedacht worden, dass der Rundwanderweg oberhalb des Naturschutzgebietes bis nach Stolberg eingerichtet werden soll. Wie ist der Stand der Dinge?
c) Unter Umständen sollte die Umgehungsstraße durch das Naturschutzgebiet führen. Inwieweit wird eine Möglichkeit gesehen, dies zu verhindern, da die Vogelwelt in diesem Naturschutzgebiet mittlerweile stark ausgeprägt ist?
Herr Meiners nimmt zu den Fragen Stellung:
Zu a) Im Haushalt sind Mittel vorhanden. Es sind die s. g. Ersatzgelder. Wenn die Mühlengräben dem Denkmalcharakter entsprechend hergestellt werden, ist dies sehr aufwendig und es ist ein sechsstelliger Euro-Betrag zu veranschlagen.
Zu b) Der Rundwanderweg ist bis nach Stolberg geplant. Die Finanzierung wird voraussichtlich über EU-Mittel erfolgen.
Zu c) Die Umgehungsstraße wird auch seitens des Umweltamtes als sensibles Thema angesehen, da die Wertigkeit des Indetales allen Beteiligten bekannt ist.
Herr Liebenhoff bedankt sich für die CDU-BF bei Herrn Meiners. Er bittet darum, die vorgelegten Folien der Niederschrift beizufügen. Bezüglich der Ersatzgelder will Herr Liebenhoff wissen, ob diese Gelder auch tatsächlich im Naturschutzgebiet Indetal eingesetzt werden bzw. ob sie an anderer Stelle im Stadtgebiet ausgegeben worden sind. Zur Überschwemmung in Gut Komerich ist zu sagen, dass die CDU-BF der Verwaltung vor fünf Jahren einen Antrag vorgelegt hat, den Einlass des Abwassers der Kläranlage auf die andere Seite der Brücke zu verlegen, um Stauungen zu vermeiden.
Herr Krott bedankt sich im Namen der SPD-BF für den Vortrag und fragt nach, ob der Rundwanderweg mit farbigen Holzpflocken markiert werden könnte, wie dies im holländischen Limburg der Fall ist. Wenn dies möglich wäre und auch der Rundwanderweg in Richtung Stolberg ausgebaut werden sollte, wäre dies eine preiswertere Angelegenheit.
Herr Meiners wird diese Sache prüfen, sieht aber grundsätzlich keine Probleme.
Frau Prolingheuer-Griese vom Bündnis 90/Die Grünen bedankt sich für den informativen Vortrag und fragt, ob evtl. auch bei der NRW-Stiftung Finanzierungsmittel beantragt werden könnten.
Herr Meiners teilt mit, dass dies noch nicht geprüft wurde.
Bezirksvorsteher Henn teilt abschließend mit, dass der Weg nach nunmehr 18 Jahren beschritten ist. Die Vorträge sind gehört worden und eine ständige Weiterentwicklung ist gegeben. Er wünscht Herrn Meiners weiterhin viel Erfolg.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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3,9 MB
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