29.04.2008 - 5 Jugendarbeitslosigkeit in Aachen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Gremium:
- Kinder- und Jugendausschuss
- Datum:
- Di., 29.04.2008
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Schoenen erläutert die Tischvorlage, in der die Zahlen der ARGE zusammengefasst sind. Diese Tischvorlage ist als Anlage beigefügt.
Abschließend weist er auf ein besonderes Problem hin. Es besteht eine neue Weisung aus Berlin, Hauptschulabschlusskurse bei der VHS nicht mehr zu fördern. Hiervon wären in Aachen jährlich ca 100 Jugendliche betroffen.
Herr Hoffmann von der Agentur für Arbeit stellt zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt fest, dass aktuell 170 Ausbildungsstellen fehlen. Die Lage ist aber besser als in den Vorjahren. Er weist ferner darauf hin, dass die Berufsberatung bei der Agentur eine freiwillige Einrichtung sei, die gerade in wirtschaftlich besseren Zeiten nicht so oft in Anspruch genommen wird. Herr Hoffmann nennt als Problemgruppe die Altbewerber, die 60 % der Gesamtzahl der Bewerber ausmacht. Dies ist eine Anzahl, die größer ist als die Zahl der Jugendlichen, die jetzt aus der Schule entlassen werden.
Er geht davon aus, dass zum Berichtsjahresende (30.9.) ähnlich wie im Vorjahr noch ca 100 Jugendliche unversorgt sein werden.
Herr Drescher schildert die Zusammenarbeit von Jugendberufshilfe mit ARGE und Agentur sehr positiv. Er weist auf den Problemkreis der Hauptschulabgänger hin, von denen bisher nur 10 – 20 % in eine Ausbildung vermittelt werden könnten. Hier ist eine bessere Quote anzustreben, wichtig ist in diesem Zusammenhang eine vertiefte Berufsorientierung an allen allgemein bildenden Schulen.
Herr Rombey teilt mit, dass der Städtetag gegen die angekündigte Beendigung der Förderung der VHS-Hauptschulabschlusskurse bereits massiv bei dem zuständigen Ministerium in Berlin protestiert hat, verhält sich diese Ankündigung doch diametral zum beschlossenen Zukunftsprogramm der Bundesregierung. Der KJA schließt sich diesem Protest an.
Frau Scheidt bereiten die steigenden Zahlen im Bereich des SGB II Sorge, sie sieht darin den dringenden Anlass für Handlungsbedarf in den nächsten Jahren. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird dauerhaftes Thema auch im KJA bleiben. Sie regt weiter an, sich mit dem Patenmodell zu befassen, außerdem bedürfen auch die interkulturellen Aspekte Aufmerksamkeit.
Herr Künzer unterstreicht die grundsätzliche Auffassung des KJA, dass auf Ausbildung ein Rechtsanspruch bestehen müsste. Es gilt, die Chance, die sich durch den neuen Fachbereich und die Schaffung des Bildungsbüros bietet, heute zu nutzen, um möglichst vielen Jugendlichen Qualifizierung und Ausbildung zu ermöglichen.
Für Frau Wilms ist die Lage zwar besser aber noch nicht gut geworden. Auch sie ist erschrocken über die Zahlen insbesondere im SGB II – Bereich und fragt, warum der Aufschwung in diesem Bereich nicht ankommt. Sie sieht zudem weiteren Handlungsbedarf im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel im Handwerk und Handel, wobei 1-Euro-Jobber von ihr nicht gewollt sind.
Anlagen zur Vorlage
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