30.06.2005 - 5 Aachen - Richtericher Dell -hier: Masterplan

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Für die SPD-Fraktion lobt Herr Plum das städtebaulich hohe Niveau der Planung. Man müsse allerdings bedenken, dass die Neuerrichtung von bis zu 1000 Wohneinheiten für jede Ortschaft eine große Veränderung bedeute, daher müsse man mit den Belangen der Richtericher Bevölkerung  sorgsam umgehen und die Bürger frühzeitig in die Planung einbeziehen. Gemeinsam mit der Fraktion der Grünen habe man den folgenden Beschlussantrag erarbeitet:

„Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und die „Qualifizierung des Raumkonzeptes für die Erweiterung des Stadtteils Richterich“ durch die Architekten und Stadtplaner Spengler/ Wiescholek (Hamburg) und die Freiraumplaner Lützow 7 (Berlin) zur Kenntnis.

Er beschließt, die Verwaltung mit der Umsetzung folgender Aufgaben zu beauftragen:

1.         Auf der Grundlage des vorgelegten und ergänzten Plans für die dort mit Bebauung dargestellten Gebiete die nächste Stufe der Planung (Fachplanungen und Entwürfe für die einzelnen Teilbereich/ Cluster) in die Wege zu leiten.

2.            Aufbauend auf der Qualifizierungsplanung für einen Teilbereich (ca. 2 ha) die Arbeitsgemeinschaft Spengler/ Wiescholek und Lützow 7 mit der vertiefenden Planung (M 1:200 bzw. 1:500) zu beauftragen.

3.         Die Bebauungsmöglichkeiten und die Anordnung von Sport- und Freizeitmöglichkeiten des Gebietes zwischen Banker-Feld-Straße und Eisenbahn im Hinblick auf den Lärmschutz und die Kosten-Nutzen-Relation näher zu untersuchen.

4.         Die Lage und Ausbauart der Verbindungsstraße zwischen Horbacher Straße und Roermonder Straße weiter zu verfolgen und ihre Finanzierung bzw. Förderung einzuleiten. Alternativ soll ein Erschließungskonzept für eine Mittelachse vorgelegt werden.

5.         Das Konzept für die Entwässerung des Gebietes und die Gestaltung der Wasserflächen in einem „Masterplan Wasser“ weiter zu entwickeln.

6.         Den „Grünen Saum“ von Richtericher Dell und die Einbindung in das nominierte EuRegionale 2008 – Projekt „Pferdelandpark“ zu detaillieren. Dabei sollen nördlich des Siedlungsbereiches Ausgleichsflächen vorgesehen werden.

7.         Die Bebauung des Gebietes erfolgt von der jetzigen Bebauung Richterich aus; die ersten Bauabschnitte sind die im Plan genannten Abschnitte 1. vom Vetschauer Weg und der im Plan so genannte 2. Bauabschnitt. Der weitere so genannte (obere) 1. Bauabschnitt wird zum 3. Bauabschnitt. Der 5. Bauabschnitt wird nicht weiter verfolgt.

8.         Die Haupterschließungsstraße für das Baugebiet muss vor Beginn der übrigen Arbeiten fertig gestellt sein.

9.         Das Erschließungssystem ist so zu strukturieren, dass nur reduzierte Geschwindigkeiten möglich sind. Dies gilt auch für die Haupterschließungsstraße. Die Länge der geplanten Querverbindungen von bis zu 1.000 m ist kritisch zu überarbeiten.

10.        Der Eindruck einer „Stadtmauer“ am nördlichen Rand ist zu vermeiden.

11.        Die Baucluster sollen so aufeinander abgestimmt werden, dass sie im Straßenraum einen Bezug zueinander haben (Bauart, Geschossigkeit, Dichte).

Der Planungsausschuss beschließt, eine Bürgerbeteiligung über den Masterplan

durchzuführen.“

 

Der Beschlussantrag entspreche größtenteils dem von der Bezirksvertretung Aachen-Richterich gefassten Beschluss; insbesondere zu Pkt. 6 plädiere man ebenfalls abweichend vom Verwaltungsvorschlag dafür, nördlich des Siedlungsbereiches die Ausgleichsflächen anzulegen. Zu Pkt. 4 (Verbindungsstraße Horbacher Straße/ Roermonder Straße) wolle man allerdings im Gegensatz zum Beschluss der Bezirksvertretung zunächst die im Masterplan vorgesehene Lage und Ausbauart weiterverfolgen, alternativ dazu solle die Variante der Mittelerschließung geprüft werden. Eine Straße außerhalb der vorgesehenen Bebauung komme für seine Fraktion nicht in Frage.

 

Für die CDU-Fraktion erklärt Herr Rothe sich grundsätzlich mit dem Beschlussantrag der Fraktionen SPD und Grüne einverstanden, hinsichtlich der Verbindungsstraße Horbacher Straße/ Roermonder Straße beantrage man jedoch, dem Beschluss der Bezirksvertretung zu folgen und auch eine Variante in Randlage bzw. auch in Tieflage zu prüfen. Insbesondere halte man die frühzeitige Einbeziehung der Bürger für wichtig.

 

Für die Fraktion der Grünen weist Herr Rau darauf hin, dass dem Ausschuss noch kein endgültiges Planungsprodukt, sondern das Ergebnis eines wichtigen Arbeitsschrittes vorgestellt worden sei. Die Politik könne nun Anregungen für die weitere Bearbeitung geben, wenn die vertiefende Planung vorläge, könne auch eine Bürgerbeteiligung erfolgen. Als kritisch hinsichtlich der Verkehrssicherheit betrachte man dabei die langen geraden Straßen des vorgesehenen Erschließungssystems. Die Bildung einer klaren Kante zur Landschaft halte man hingegen ebenso wie die die großen Fugen in die Landschaft hinein für richtig.

Hinsichtlich der Dichte sei man der Auffassung, dass die Planung im Vergleich zu anderen Baugebieten ausgesprochen positiv sei.

 

Herr Finkeldei spricht sich dafür aus, das städtebauliche Konzept des Entwurfs nicht zu verwässern;

die Bildung einer klaren Kante hin zur Landschaft sei ein wichtiges Element und nach seiner Auffassung richtig. Die Planung gebe bislang ein grobes Raster vor, es sei zu früh, um präzise Anforderungen zu einzelnen Details zu formulieren. Der Beschluss der Bezirksvertretung könne insofern für die beauftragte Arbeitsgemeinschaft als Empfehlung für die weitere Bearbeitung verstanden werden.

 

Herr Pathe betont, dass der Masterplan nicht alle städtebaulichen und stadträumlichen Details festlege. Es sei richtig, zum jetzigen Zeitpunkt bereits die Aufmerksamkeit der Planer auf bestimmte Punkte zu lenken, die auch aus bezirklicher Sicht von besonderer Bedeutung seien, damit diese Anregungen in die weitere Bearbeitung einfließen könnten. Eine Verbindungsstraße Horbacher Straße/ Roermonder Straße in Tieflage, wie von Herrn Rothe angesprochen, halte er allerdings für nicht wünschenswert.

 

Nach einer ausführlichen Diskussion, an der sich seitens des Ausschusses Frau Prof. Dr. Schröteler-von Brandt und die Herren Plum, Rothe, Rau, Finkeldei und Pathe sowie seitens der Verwaltung Frau Nacken und Herr Wingenfeld beteiligen, stellt die Vorsitzende die Beschlussanträge der Fraktionen zur Abstimmung.

 

Der Antrag der CDU-Fraktion, sich zu Pkt. 4 (Verbindungsstraße Horbacher Straße/ Roermonder Straße) dem Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Richterich anzuschließen, wird mehrheitlich mit den Stimmen der Fraktionen SPD und Grüne abgelehnt.

 

Der Ausschuss fasst den folgenden

 

 

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Beschluss:

Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und die „Qualifizierung des Raumkonzeptes für die Erweiterung des Stadtteils Richterich“ durch die Architekten und Stadtplaner Spengler/ Wiescholek (Hamburg) und die Freiraumplaner Lützow 7 (Berlin) zur Kenntnis.

Er beschließt, die Verwaltung mit der Umsetzung folgender Aufgaben zu beauftragen:

1.         Auf der Grundlage des vorgelegten und ergänzten Plans für die dort mit Bebauung dargestellten Gebiete die nächste Stufe der Planung (Fachplanungen und Entwürfe für die einzelnen Teilbereich/ Cluster) in die Wege zu leiten.

2.            Aufbauend auf der Qualifizierungsplanung für einen Teilbereich (ca. 2 ha) die Arbeitsgemeinschaft Spengler/ Wiescholek und Lützow 7 mit der vertiefenden Planung (M 1:200 bzw. 1:500) zu beauftragen.

3.         Die Bebauungsmöglichkeiten und die Anordnung von Sport- und Freizeitmöglichkeiten des Gebietes zwischen Banker-Feld-Straße und Eisenbahn im Hinblick auf den Lärmschutz und die Kosten-Nutzen-Relation näher zu untersuchen.

4.         Die Lage und Ausbauart der Verbindungsstraße zwischen Horbacher Straße und Roermonder Straße weiter zu verfolgen und ihre Finanzierung bzw. Förderung einzuleiten. Alternativ soll ein Erschließungskonzept für eine Mittelachse vorgelegt werden.

5.         Das Konzept für die Entwässerung des Gebietes und die Gestaltung der Wasserflächen in einem „Masterplan Wasser“ weiter zu entwickeln.

6.         Den „Grünen Saum“ von Richtericher Dell und die Einbindung in das nominierte EuRegionale 2008 – Projekt „Pferdelandpark“ zu detaillieren. Dabei sollen nördlich des Siedlungsbereiches Ausgleichsflächen vorgesehen werden.

7.         Die Bebauung des Gebietes erfolgt von der jetzigen Bebauung Richterich aus; die ersten Bauabschnitte sind die im Plan genannten Abschnitte 1. vom Vetschauer Weg und der im Plan so genannte 2. Bauabschnitt. Der weitere so genannte (obere) 1. Bauabschnitt wird zum 3. Bauabschnitt. Der 5. Bauabschnitt wird nicht weiter verfolgt.

8.         Die Haupterschließungsstraße für das Baugebiet muss vor Beginn der übrigen Arbeiten fertig gestellt sein.

9.         Das Erschließungssystem ist so zu strukturieren, dass nur reduzierte Geschwindigkeiten möglich sind. Dies gilt auch für die Haupterschließungsstraße. Die Länge der geplanten Querverbindungen von bis zu 1.000 m ist kritisch zu überarbeiten.

10.        Der Eindruck einer „Stadtmauer“ am nördlichen Rand ist zu vermeiden.

11.        Die Baucluster sollen so aufeinander abgestimmt werden, dass sie im Straßenraum einen Bezug zueinander haben (Bauart, Geschossigkeit, Dichte).

Der Planungsausschuss beschließt, eine Bürgerbeteiligung über den Masterplan

durchzuführen.

 

 

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig

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Anlagen zur Vorlage