27.10.2005 - 17 Bericht zur Bodendenkmalpflege

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Beratung

Frau Nacken erläutert ausführlich die Tischvorlage der Verwaltung und betont ausdrücklich, dass aus Verwaltungssicht die Einstellung eines Archäologen trotz der angespannten Haushaltssituation für unverzichtbar gehalten werde. Die Denkmalpflegeabteilung im Planungsamt leiste zwar hoch qualifizierte Arbeit, die Mitarbeiter seien jedoch keine Archäologen, die Beratung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege sei zwar gut, aber zu weit weg, um in dringenden Fällen zeitnah in Anspruch genommen werden zu können. Ein Archäologe vor Ort könne sehr viel besser reagieren, zudem böte sich die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten hinsichtlich der Präsentation des historischen Erbes der Stadt Aachen. Angesichts des steigenden Interesses der Bürgerinnen und Bürger sei man sicher, dass der Zugewinn für die Stadt Aachen erheblich wäre.

 

Herr Jocham ergänzt hierzu, dass in den nächsten Jahren auch umfangreiche städtische Maßnahmen anstünden, bei denen die Stadt als Verursacherin die Kosten für die notwendigen archäologischen Untersuchungen zu tragen habe. Auch im Hinblick auf diese entstehenden Kosten könne sich die Einstellung eines städtischen Archäologen rechnen.

 

Herr Haase erklärt, dass nach seiner Auffassung angesichts der Haushaltslage der Stadt die dauerhafte Einstellung eines Archäologen kritisch hinterfragt werden müsse. Die anstehenden städtischen Vorhaben seien auf den relativ engen Bereich Katschhof/ Büchel begrenzt, es sei durchaus denkbar, dass eine Vergabe einzelner Untersuchungsaufträge weniger Kosten verursache als die Einrichtung einer neuen Stelle.

 

Herr Plum weist darauf hin, dass der Ausschuss die Verwaltung bereits vor einiger Zeit mit der Erstellung eines Bodenkatasters beauftragt habe. In der jüngsten Vergangenheit sei es bei einigen Bauvorhaben im Innenstadtbereich im Zuge der archäologischen Untersuchungen zu unerwarteten Entwicklungen gekommen, die zu Komplikationen und Verzögerungen geführt hätten. Um dies zukünftig zu verhindern, könne sich die SPD-Fraktion durchaus vorstellen, zumindest für 2 Jahre befristet einen städtischen Archäologen einzustellen, um eine Bestandsaufnahme als fundierte Grundlage zur Beurteilung zukünftiger Vorhaben zu erhalten. Ob hieraus eine dauerhafte Einrichtung werden könne, müsse dann zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

 

Frau Breuer vertritt die Auffassung, dass eine Stadt wie Aachen sich auch in Zeiten schwieriger Haushaltslagen einen Archäologen leisten sollte. Hätte man eine solche Einstellung schon früher beschlossen, hätten einige Pannen möglicherweise verhindert werden können. Man sollte nun die Chance ergreifen, bei künftigen Vorhaben besser reagieren zu können und zumindest der befristeten Einstellung eines Archäologen zustimmen.

 

Herr Baal ergänzt hierzu, dass das Interesse der Öffentlichkeit an archäologischen Funden in den letzten Jahren erkennbar gestiegen sei. Dieses Interesse der Bürgerinnen und Bürger aber auch das Interesse von Investoren an Planungssicherheit und zügiger Abwicklung von Vorhaben müsse in Einklang gebracht werden, hier gebe es einen erheblichen Regelungsbedarf, dem mit einem städtischen Archäologen möglicherweise Rechnung getragen werden könne.

 

Eine Beschlussfassung erfolgt nicht..

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