12.08.2008 - 3 Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner

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Beratung

 

A)      Schriftliche Fragen:

 

Schriftliche Fragen liegen nicht vor.

 

B)      Mündliche Fragen

 

Frau Marion Kordelus

bittet die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf sich dafür einzusetzen, dass die Lärmbelästigungen aus dem Gewerbegebiet Eilendorf-Süd, verursacht durch die Firma moers-container-recycling-entsorgungs-systeme, 52078 Aachen, Kaubendenstraße o.Nr., abgestellt werden. Die Firma verursache werktags von 6.00 bis 22.00 Uhr unerträgliche Lärmimmissionen. Es sei unmöglich, die Fenster zu öffnen ohne Lärm erdulden zu müssen. Ihr Ehemann, der im Schichtbetrieb arbeite, könne sich tagsüber niemals ausruhen und erst recht nicht schlafen. Die am eigenen Grundstücksende liegende, selbst hergerichtete und begrünte  Erdaufschüttung von ca. 2 m Höhe sei kein ausreichender  Lärmschutz. Sie bitte daher eindringlich, dass die Lärmverursacherin verpflichtet werden solle, eine Schallschutzmauer zu errichten, damit endlich mehr Ruhe einkehre.

 

Dr. med. Dieter Schumacher

schließt sich den Worten von Frau Kordelus an. Auch er halte die katastrophalen Lärmbelästigungen aus dem Gewerbegebiet Eilendorf Süd für unerträglich. So könne er beispielsweise zu Hause keine Krankenakten nacharbeiten und Diktierarbeiten  ausführen, weil der Lärm seine Konzentrationsfähigkeit erheblich einschränken würde. Ebenso möchte er anmerken, dass anfänglich die Firma für eine erhebliche Verschmutzung auf der Vennbahntrasse bzw. in den umliegenden Wiesen gesorgt habe. Allmählich scheine die Entsorgungsfirma diese Verschmutzungen in den Griff zu bekommen, weil höhere Fangzäune aufgestellt worden seien. Auch er halte die Zustände für unzumutbar. Irgendetwas müsse geschehen.

 

Herr Ziemons entgegnet, dass die Verschmutzungen auf der Vennbahntrasse abgestellt wurden weil seit Februar 2008 dort täglich Mitarbeiter des City-Service präsent und die dort ansässigen Firmen äußerst kooperativ seien. Die Beschwerden bezüglich des Lärms werde man an den Fachbereich Umwelt und an die Bezirksregierung weitergeben. 

 

Herr Verheyen (CDU) schlägt vor, dass das Umweltamt der Stadt Aachen eine Lärmmessung durchführen solle. Dabei könne festgestellt werden, ob die genehmigte Lärmbelastung durch die Firma eingehalten werde.

 

Der Bezirksvorsteher schlägt vor doppelgleisig zu handeln. Sowohl  das Umweltamt als auch die Bezirksregierung Köln sollen gebeten werden, den Lärm zu messen bzw. Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

 

Herr Anhold (SPD) wünscht, dass die Bezirksregierung Köln die Beschwerden der Fragesteller überprüft und feststellt, ob eine Lärmschutzwand erforderlich sei.

 

Herr Christoph Lautermann

möchte generell auf die Zerstörung des Eilendorfer Grüngürtels hinweisen, der bereits zur Hälfte zerstört sei. Er könne sich auch den Vorrednern nur anschließen und bedauern, dass das Naturgebiet Grüngürtel Eilendorf zerstört werde. Immerhin liege der bezeichnete Entsorgungsbetrieb im Quellgebiet des Kleebaches. Auch möchte er nochmals auf die Immissionen der Firma Grünenthal hinweisen, die nach seinem Informationsstand äußerst bedenklich seien. Die Firma Grünenthal dürfe rechtlich gesehen dort nicht stehen und verwende zur Herstellung ihrer Produkte krebserregende Substanzen. Auch zum Verlegen der Gaspipeline (TOP 7) möchte er anmerken, dass die Brander Bevölkerung sich gegen die Verlegung der Pipeline auf ihrem Gebiet vehement wehre, weil die Belastung für das Trinkwasser zu hoch sei. Die Alternativtrasse sei jedoch über Eilendorfer Gebiet vorgesehen. Er stelle somit fest, dass der Stadtbezirk Aachen-Eilendorf mehr und  mehr zu einem Industrievorort verkomme, mit immer weniger Lebensqualität.

 

Herr Robert Bücken

möchte die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf daran erinnern, dass in der Sitzung vom 06.05.2008 zum Bebauungsplan Parkplatz Geulen beschlossen worden sei, ein neues verkehrliches Gesamtkonzept zu erstellen. Die Knotenpunkte Von-Coels-Straße/Nirmer Straße, Parkplatzgelände Geulen, Von-Coels-Straße/ Brander Straße und Von-Coels-Straße/ Steinstraße/ Lindenstraße sollten dahingehend geprüft werden, ob die vom Parkplatzgelände Geulen abbiegenden Verkehre sicher in den fließenden Verkehr integriert werden können. In der nachfolgenden Sitzung des Verkehrsausschusses am 05.06.2008 wurden alle negativen Gesichtspunkte schöngeredet. Vom geforderten Prüfungsauftrag der Verwaltung keine Rede, keine Spur. Mit dem Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf wurde lächerlich umgegangen. Nur ein Ausschussmitglied der CDU hielt dagegen, ansonsten habe sich keiner für den Eilendorfer Beschluss stark gemacht. Ein neues Gutachten wurde vorgetragen, wonach eine Änderung der Ampelschaltung von 3 Sekunden alle Bedenken ausräumte. Er stelle somit fest, dass alles konform, alles stromlinienförmig gemacht werde, um den Bebauungsplan durchzuziehen. Hinweisen möchte er auch noch darauf, dass zu den Grundstückseigentümern der Brander Straße eine 1,80m hohe Lärmschutzwand vorgesehen sei. Diese halte er bei den zu erwartenden Immissionen für zu niedrig. Er erwarte, dass die Verwaltung eine höhere Lärmschutzwand vom Investor fordere. Resümierend halte er fest, dass der Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf durch den Verkehrsausschuss konterkariert worden sei und niemand ernsthaft den Bebauungsplan in Frage stelle. Als mündiger Bürger fühle er sich in dieser Angelegenheit regelrecht veräppelt.  

 

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