16.12.2008 - 3 Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
- Datum:
- Di., 16.12.2008
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
Beratung
A)
Schriftliche Fragen:
Schriftliche Fragen liegen
nicht vor.
B)
Mündliche Fragen
Der Bezirksvorsteher bittet die anwesenden Besucher um
Zurückstellung der Fragen zum RRB, bis der TOP 4 behandelt werde. Er wolle nach
dem Vortrag des WVER , der STAWAG und den Fachbereichen der Stadt Aachen die
Sitzung für Fragen aus der Zuhörerschaft unterbrechen.
Herr Christoph Lautermann
möchte von der CDU-Fraktion wissen, wer bei umweltrelevanten
Betriebsstörungen der Firma Grünenthal hafte. Er habe aus der Zeitung erfahren,
dass der Firmeneigentümer, Herr Michael Wirtz, als persönlich haftender Inhaber
ausgeschieden sei und an seiner Stelle jetzt ein Vorstand agiere.
Ferner möchte er wissen, wer bei den Neubauten der Firma
Grünenthal die Bauaufsicht geführt habe. Er vermute, dass Bauvorschriften nicht
genau eingehalten worden seien, insbesondere bei Erd- und
Fundamentierungsarbeiten.
Herr Andreas Joisten
fragt, ob im Stadtteil Aachen-Rothe Erde die von der
Firma Philips aufgegebenen Gewerbeflächen teilweise oder ganz saniert und
Abwässer in den Bereich der oberen Forster Straße bzw. Rödgerbach abgeleitet
werden sollen? Wie steht die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf zu diesem
Sanierungsprojekt, und welche Auswirkungen kommen auf den Stadtbezirk
Aachen-Eilendorf zu?
Herr Leo Frings
erklärt seinen Bürgerantrag (Top 6). Er kann nicht verstehen, warum die Fachverwaltung
die Aufhebung der Durchfahrtbeschränkungen ablehne. Er habe festgestellt, dass viele
PKW-Fahrer die Absperrungen meiden, weil sie bei einer Durchfahrtbreite von nur
1,90m Beschädigungen an ihren
Fahrzeugen befürchten. Den Anwohnern der Brander Straße und des Müselterweges
mute man diese weiteren Umgehungsverkehre
zu. Die Anwohner des Müselterweges beklagen sich darüber hinaus noch
über zu schnelles Fahren, insbesondere im Bereich der Kreuzung Brander Straße/
Müselterweg, wo zudem auch noch viele die „rechts- vor links“ Regelung
mißachten. Er bitte die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf, bis zum Ausbau der
verlängerten Brander Straße zusätzliche Verkehrsschilder aufzustellen. Ferner
mahne er die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf an, sich dafür einzusetzen,
dass der Planungsausschuss einen Änderungsbeschluß zum Bebauungsplan 805 faßt.
Die Bezirksvertretung habe am 20.03.2007 beschlossen, den Bebauungsplan 805 zu
ändern, damit eine Anbindung des Neubaugebietes Breitbenden an die
Schlackstraße nach Fertigstellung der L 221n erfolgen kann. Der
Verkehrsausschuß habe ebenfalls am 26.04.2007 diese Änderung beschlossen. Der Planungsausschuß habe
seines Wissens bis heute keinen Änderungsbeschluss gefaßt. Die Bürger sehen
darin eine Mißachtung der Beschlüsse der Bezirksvertretung.
Frau Thomas-Kupke
weist darauf hin, dass im Gewerbegebiet Eilendorf Süd
eine Mückenplage herrsche. Diese Insekten seien für die
Übertragung der sogenannten Blauzungenkankheit verantwortlich. Sollte diese
Krankheit bei den Reiterspielen (Chio) des ALRV in der Soers ausbrechen, drohe
der Abbruch der Reiterveranstaltung. Auch habe man jetzt festgestellt, dass es
immer noch Kibitze im Gewerbegebiet Eilendorf Süd bzw. in Aachen-Forst gebe.
Zur völligen Rückkehr der Kibitze seien weiter Anpflanzungen erforderlich. Sie
frage die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf, was sie gegen
die Mückenplage unternehme und wie die Rückkehr der Kibitze in ihr Refugium
unterstützt werden könne?
Herr Hans Becker
fragt den Bezirksvorsteher, warum über den Ausbau der
Mehrzweckhalle am Vereinshaus Nirmer Straße heute nicht beraten wird?
Der Bezirksvorsteher antwortet, dass eine qualifizierte
Verwaltungsvorlage nicht vorliege. In der Januarsitzung der Bezirksvertretung
Aachen-Eilendorf komme die Angelegenheit bei den Haushaltsberatungen zur
Sprache.
Herr Andreas Joisten
zeigt sich besorgt über die weitere Entwicklung der
Autohändler im Gewerbegebietes Eilendorf Süd. Die Ansiedlung der Firma Moers
– Abfallentsorgung – halte er für bedenklich. Überhaupt
störe ihn, dass die Wirtschaftskraft, die Eilendorfer Firmen in den städtischen
Haushalt einbringen, nicht honoriert werde. Die Stadt Aachen heimse sich die
Gewerbeerträge ein, ohne adäquate Gegenleistungen für den Stadtbezirk
Aachen-Eilendorf zu erbringen. So stelle er fest, dass andere Bezirke über eine
Schwimmhalle, Dreifachturnhalle weiterführende Schulen etc, verfügen, die im
Stadtbezirk Aachen-Eilendorf schmerzlichst vermißt werden. Er frage die
Bezirksvertretung, wie kann der Stadtbezirk Aachen-Eilendorf u.a. an den
Gewerbesteuereinnahmen gerechter partizipieren?
Der Bezirksvorsteher entgegnet, dass Herr Joisten ihm
aus der Seele spreche. Auch er stelle immer wieder fest, dass es in Eilendorf
noch erheblichen infrastrukturellen Nachholbedarf gebe. Er möchte jedoch darauf
aufmerksam machen, dass es seit der Eingemeindung 1972 keinen eigenen Haushalt
mehr gebe und aus gesamtstädtischer Sicht keine Veranlassung bestehe,
verschwenderisch mit den kargen Haushaltsmitteln umzugehen.
Herr Schäfer (SPD) möchte eine persönliche Erklärung abgeben:
Mit Erstauen habe er der Lokalzeitung „Eilendorfer
aktuell“ entnommen, dass seine Fraktion mit der Finanzierung und den Plänen zum
Ausbau des Mehrzweckraumes im Vereinshaus Nirmer Straße einverstanden gewesen
sei. Dies entspreche nicht der Wahrheit. Nach der letzten Sitzung der
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf habe er weder den Ausbauplänen noch der
Finanzierung zugestimmt. Da der Bezirksamtsleiter, Herr Ziemons, diese falsche
Darstellung dem Redakteur der Zeitung vermittelt habe, habe er ein Problem
damit, in Zukunft mit Herrn Ziemons auf vertrauensvoller Basis
zusammenzuarbeiten. Herr Ziemons solle Stellung dazu nehmen und die Sache
richtigstellen. Überall werde er gefragt, warum keine Sondersitzung stattfinde.
Herr Ziemons entgegnet, dass die nach der Sitzung am
14.10.2008 von Herrn Schroeder vorgestellte Planung nicht eine einzige negative
Kritik erhalten habe. Vielmehr habe Einigkeit dahingehend bestanden, dass diese
Form der Planung Zustimmung findet, und Herr Schroeder habe dafür an die
Adresse des Trägervereins auch ein Lob mitnehmen können.
Ratsherr van Booven gibt
ebenfalls eine persönliche Erklärung ab:
Er sei enttäuscht darüber, dass die Fraktionen in der
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf keinen Konsens über die Sondersitzung für
den 18.11.2008 zustande gebracht haben. Alle Teilnehmer hätten am 14.10.2008
eine Sondersitzung über den Ausbau des Mehrzweckraumes gewünscht. Warum
plötzlich Zusagen zurückgezogen wurden, sei für ihn unerklärlich. Überhaupt
beanstande er, dass Beschlüsse der Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf in
keinster Weise umgesetzt werden. Der einstimmige Empfehlungsbeschluss der
Bezirksvertretung über die Verkehrssituation Freunder Straße/ Nordstraße,
Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Häusergruppe 87 – 115, an den
Verkehrsausschuss, sei in der Sitzung des Verkehrsausschusses vom 27.11.2008
von der Mehrheitsfraktion abgeschmiert worden. Nur durch seine Anwesenheit habe
er erreichen können, dass dieser TOP auf die Januarsitzung 2009 verschoben
worden sei. Auch hier vermisse er die Einflußnahme der einzelnen
Bezirksvertreter auf ihre Parteivertreter in den Ausschüssen. Er frage sich
daher ernsthaft, weshalb er noch Beschlüsse fasse, wenn diese denn in keinster
Weise umgesetzt bzw. unterstützt werden.