30.04.2009 - 4 Einrichtung eines Dolmetscherpools in der Stadt...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte die Ausschussvorsitzende Frau Aden-Ugbomah und Frau Navabi vom Pädagogischen Zentrum Aachen e.V. Aufgrund technischer Probleme konnte ein Demonstrationsfilm leider ohne Ton aber mit englischen Untertiteln vorgestellt werden, so dass Frau Aden-Ugbomah einige Erklärungen zum Qualifizierungsprojekt „Sprach- und KulturmittlerInnen. Neue Wege der Integration“ vortrug. 

Ausgangspunkt für das Projekt war die Erkenntnis, dass Sprach- und Kulturunterschiede eine Barriere  sowie eine Basis für Missverständnisse und Konflikte darstellen. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde das Projekt „Sprach- und KulturmittlerInnen“ in Aachen mit dem Schwerpunkt ’interkulturellen Kinder- und Jugendhilfe’ durchgeführt.

Im Rahmen einer Ganztagesschulung wurde über einen Zeitraum von 2,5 Jahren zunächst in einem zwei jährigen theoretischen Teil ein breit angelegtes Basiswissen u.a. zu den Themen: Sozialrecht, Pädagogik, Medizin, Psychologie, Konfliktmanagement, Dolmetschertraining vermittelt. Neben der Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse wurde im Rahmen der interkulturellen Ausrichtung eine kritische Auseinandersetzung der Teilnehmer mit ihrer eigenen Kultur angeregt, um so ein besseres Verständnis für die eigene Position und die Position der zukünftigen Klienten in der aufnehmenden Gesellschaft zu erzeugen.

In einem halbjährigen Praktikumsteil wurden den Teilnehmern Einblicke in die alltägliche Arbeitswelt im Sozialamt, in Anwaltspraxen und sozialen Einrichtungen (Kindergärten, Krankenhaus) ermöglicht.

Das Projekt startete mit  50 Teilnehmern, in der Regel Flüchtlinge und Asylbewerber, von denen 30 bis zum Abschluss in dem Projekt blieben. 8 Teilnehmer erwarben schließlich ein Zertifikat. Die Teilnehmergruppe kam aus Stadt und Kreis Aachen sowie dem Kreis Düren. Sie war sehr heterogen, da Teilnehmer zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt waren sowie aus Asien, Osteuropa und  Afrika kamen.

Durch die Schwerpunktsetzung auf den Bereich ’interkulturellen Kinder- und Jugendhilfe’ hätten sich für die Aachener KulturmittlerInnen, so Frau Aden-Ugbomah, die Hauptarbeitsfelder: Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt, Betreuung von Kindern und Jugendlichen, Konflikte in Familien herausgebildet.

 

Auf die Fragen von Herrn Özbay, ob auch andere Interessenten eine solche Qualifikation erwerben könnten, sagte Frau Aden-Ugbomah, dass zur Zeit geprüft werde, welche weitere Qualifizierungsmaßnahme wie umgesetzt werden sollte. Interessenten an Qualifizierungsmaßnahmen zum Kulturmittler könnten sich beim PÄZ melden.

 

Frau Scheidt betonte, dass mit diesem Projekt die interkulturelle Kompetenz von MigrantenInnen gestärkt werde und der Gesellschaft nutze. Sie bat darum, zu gegebener Zeit einen Bericht über die Inanspruchnahme des Dolmetscherpools vorzulegen.

 

Frau Schulz begrüßte Dolmetscherpool als eine große Hilfe, um Missverständnisse ausräumen zu können. Auf die Frage von Frau Schulz, welches Sprachenspektrum dieser Pool abdecken würde, sagte Frau Navabi, dass etwa 20 Sprachen und einige Dialekte durch den Pool bedient werden könnten.

 

Zur Frage von Herrn Müller ob die Lehrgangsteilnehmer auch für andere Fälle als die genannten Hauptarbeitsfelder  einsetzbar seien, sagte Frau Aden, dass der Schwerpunkt in der sozialen Arbeit, hier der Schuldnerberatung sowie der Konfliktbewältigung in Familien, am Arbeitsplatz und dem Wohnumfeld liege. Nicht abgedeckt würden Bereiche, für die Fachdienste oder Fachübersetzter erforderlich seien. Alle Teilnehmer wären in der Lage die vorgenannten Themen umfänglich abdecken.

 

 

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Der Sozial- und Gesundheitsausschuss beschloss:

 

Der Sozial- und Gesundheitsausschuss beschließt, im Jahr 2009 einen Zuschuss in Höhe von 7.000 € für einen Dolmetscherpool in Verwaltung des Pädagogischen Zentrums Aachen e.V. aus dem Produktsachkonto 050-050-010 5318001 ‚Projekte zur Integration’ bereit zu stellen. Nach Vorliegen eines Rechenschaftsberichtes im November 2009 ist für das Jahr 2010 neu zu beschließen.

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Anlagen zur Vorlage