05.05.2009 - 4 Anbindung des Eilendorfer Bahnhofs nach Wegfall...

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Beratung

 

zu 4            Anbindung des Eilendorfer Bahnhofs  nach Wegfall des Haltes der

Regionalexpresslinie RE 9

hier: Antrag der Grünen, Fraktion im Rat der Stadt Aachen, Stadtteilgruppe

Eilendorf vom 01.04.2009

Vorlage BA 2/0119/WP15

 

Herr Fahl schildert kurz die Fahrgastentwicklung des Eilendorfer Bahnhofes. Danach haben 1996 täglich nur ca 200 Bahnreisende das Angebot der Bahn genutzt. Der Eilendorfer Bahnhof sei damals in seiner Existenz gefährdet gewesen. Inzwischen habe sich der Zuspruch vervierfacht, auf über 800 Fahrgäste. Von der erfreulichen Entwicklung profitieren je zu Hälfte die Regionalbahn (RB 20) bzw. der Regionalexpress (RE 9). Die vermehrten Fahrgastzahlen seien bei der Regionalbahn (=Euregiobahn) nach Aachen und beim Regionalexpress nach Köln zu verzeichnen. Ziel der jetzt anstehenden Änderungen sei es, die Fahrzeit von Aachen nach Köln zu verringern und mehr Fahrgäste zu gewinnen. Per Lichtbildpräsentation (3 Schaubilder siehe Anlage 2) erläutert Herr Fahl die Veränderungen zum Sommer 2009, zum Fahrplan Dezember 2009 und zum Fahrplan im Dezember 2010.

In Kurzform:

Schaubild 1, gültig ab Sommerfahrplan:

·         Die Euregiobahn wird ab 14.6.2009 bis Langerwehe  verlängert.

·         Der RE 1 (kein Halt in Eilendorf) verkehrt von Köln nach Aachen 2 Minuten früher und von Aachen nach Köln 2 Minuten später. Der Übergang von RE 1 (Bf Aachen-Rothe Erde) auf Euregiobahn verlängert sich.

·         Thalys und ICE ab Köln und von Aachen wie bisher kein Halt und nur über Umsteigen möglich.

 

Schaubild 2, gültig ab Fahrplan Dezember 2009:

·         Die Euregiobahn wird ab dem 14.12.2009 über Langerwehe hinaus bis Düren verlängert.

·         Der RE 9 hält nicht mehr in Eilendorf.

·         Im Berufsverkehr werden künftig 2 Verstärkerzüge von Aachen Hbf nach Köln Hbf und

1 Verstärkerzug von Köln Hbf nach Aachen Hbf  mit Halt in Eilendorf angeboten.

·         Der RE 9 wird stufenweise beschleunigt und erhält frühere Abfahrt- bzw. Ankunftszeiten.

 

Schaubild 3, gültig ab Fahrplan Dezember 2010

·         Die Euregiobahn soll ab 14.12.2010 über Alsdorf-Annapark nach Stolberg Hbf verlängert werden.

·         Die Euregiobahn soll auf der Hauptachse von Herzogenrath über Aachen Hbf und Stolberg Hbf auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet werden.

U.a. Bedienung des Haltes Eilendorf auch Mo – Fr nach 20.00 Uhr, samstags ab ca. 16.00 Uhr und sonntags ganztägig im 30-Minuten Takt.

·         Der RE 9 wird (stufenweise) beschleunigt und verkehrt früher.

 

Herr Mohnen erläutert ebenfalls anhand einer Lichtbildpräsentation (siehe Anlage 3) die beabsichtigten  Änderungen in der Anbindung des Eilendorfer Bahnhofs nach Wegfall des RE 9 Haltes. Angedacht sei die Verbesserung der Umsteigesituation Bus-Bahn am Bf Eilendorf. Hiervon seien die Linien 2 und 57 betroffen. Bei der Linie 57 prüfe man, ob bei der Änderung der Linienführung ein halbstündiger Halt auf der Brücke Wolfsbendenstraße (Kehrbrücke) möglich sei. Dies erfordere jedoch eine Wendemöglichkeit über die Brückstraße (Variante 1 ) oder im Ortsteil Nirm im Wendehammer Wolfsbendenstraße (Variante 2). Bei der Linie 2 denke man über eine neue Haltestelle vor den Häusern Josefstraße 166/168 nach, um den Zugangsweg zum Bf Eilendorf von derzeit 380m auf zukünftig 120m zu verkürzen. Weitere perspektivische Maßnahmen seien:

·         Die bessere Anbindung Eilendorfs an den Bf Aachen-Rothe Erde.

Beispielsweise die Führung der Linien 2, 12 und 22 über den Reichsweg bzw. Eisenbahnweg, mit Halt am Bf Aachen-Rothe Erde.

·         Die Errichtung von Fahrgastinformationsanlagen am Bf Eilendorf.

Es werde geprüft, ob dynamische Anzeigen am Bf Eilendorf installiert werden können, welche die Kunden über die tatsächlichen Ankünfte von Bussen und Bahnen informieren und signalisieren, ob die Fahrt mit der Euregiobahn nach Stolberg oder Aachen-Rothe Erde zum Umstieg auf den RE sinnvoll sei oder eine Busverbindung zum Bf Rothe Erde die schnellere Lösung darstelle.

·         Die Umgestaltung des BF Eilendorf.

Ein Student der Fachhochschule Aachen soll im Rahmen einer Diplomarbeit/Abschlußarbeit  die Umgestaltung des Bf Eilendorf  erarbeiten. Angedacht sei auch eine Unter- bzw. Überführung der Gleisanlage.

 

Für Herrn Büttner-Zedlitz gibt es für den Wegfall des RE 9 Haltes keinen adäquaten Ersatz. Er könne nur sagen, dass die Stadtverwaltung und die ASEAG derzeit gemeinsam Alternativangebote prüfen.

 

Der Bezirksvorsteher unterbricht um 18.30 Uhr die Sitzung, um Fragen aus dem Zuhörerkreis zuzulassen.

 

Herr Guido Lokietek

kritisiert das Verhalten des ZV NVR und hat festgestellt, dass täglich mehr Fahrgäste die Bahn nutzen, als von Herrn Fahl vorgetragen. Der Wegfall des RE 9 Haltes sei unverhältnismäßig. Nur um lächerliche

2 Minuten Fahrzeit einzusparen zwinge die Bahn nunmehr ihre Kundschaft, längere Anfahrzeiten in Kauf zu nehmen. Das Image der Bahn werde gnadenlos in den Keller gefahren. Der Wunsch der Bahn nach mehr Fahrgästen sei nur durch mehr Fahrangebote realisierbar. Er plädiere dafür, die Maßnahme noch für ein weiteres Jahr aufzuschieben.

 

Herr Wilhelm Herms

fragt, warum die Medien über den Wegfall des RE 9 Haltes nicht berichtet haben?

 

Herr Helmut Bey

fragt: “Worin liegt der Vorteil, wenn der Fahrgast seine Reise nach Köln vom Bf  Aachen-Rothe Erde oder Hbf Aachen beginnen muß? Haben sich die Fahrgastzahlen erhöht? Wie ist das Platzangebot? Er verstehe den Sinn der Maßnahme nicht“.

 

Herr Fahl entgegnet, dass  sich die Fahrgastzahlen langsam aber stetig erhöht haben. Der Vorteil für alle Bahnreisenden seien die Einführung des 30-Minuten-Taktes und die verkürzte Reisezeit von Aachen nach Köln. bzw. von Köln nach Aachen. Man hoffe, hierdurch mehr Bahnkunden zu gewinnen. Auch das Platzangebot für Fahrgäste sei ausreichend, da insgesamt 6 doppelstöckige Züge pro Tag auf der Strecke verkehren. Die Verbesserungen seien erst im Jahre 2010 spürbar.

 

Herr Andreas Joisten

macht darauf aufmerksam, dass auch der Haltepunkt Nothberg wegfalle. „Wie kompensiere man den dortigen Wegfall des RE 9 Haltes?“

 

Herr Fahl entgegnet, dass man Nothberg und Eilendorf wegen der Einwohnerzahlen  und des Kundenzuspruches nicht vergleichen könne. Der Ausgleich erfolge durch mehr Einsatzbusse. Der Zeitgewinn auf der Strecke Aachen-Köln betrage letztlich 8 Minuten.

 

Der Bezirksvorsteher setzt den öffentlichen Teil der Sitzung um 19.00 Uhr fort.

 

Ratsherr Jahn (Bd.90/Die Grünen) erläutert, warum seine Fraktion den Antrag gestellt habe. Die Mehrheitsfraktion im Rat der Stadt Aachen unterstütze jegliche Maßnahme, wodurch der Bus- und Bahnverkehr zunehme. Seine Fraktion trage das erfolgreiche Euregio-Bahn-Konzept voll mit. Ziel sei immer gewesen, mehr Leute auf die Bahn zu bekommen. Leider habe sich durch den Wegfall des RE 9 Haltes in Eilendorf für die Bevölkerung eine Verschlechterung ergeben. Dieses Thema möchte man rechtzeitig der Bevölkerung mitteilen und gemeinsam nach Verbesserungen suchen. Gefallen habe er daran, dass  sich die Verwaltung und die ASEAG bereits intensiv Gedanken über mögliche Alternativen gemacht haben.

 

Herr Verheyen (CDU) wirft Ratsherrn Jahn (Bd.90/Die Grünen) vor, als Mitglied der Verbandsversammlung im AVV- Zweckverband bereist seit Jahren vom Wegfall des RE 9 Haltes zu wissen. Auch im Verkehrsausschuß habe er für den Wegfall des RE 9 Haltes gestimmt. Die CDU  habe mehrfach gebeten, den RE 9 Halt beizubehalten. Nunmehr erkenne man, wer für diese Verschlechterung mitverantwortlich sei. Er könne nur hoffen, dass der Wähler bei der anstehenden Kommunalwahl  entsprechend votiere. Die Fraktion von Bd 90/ Die Grünen vermittle der Eilendorfer Bevölkerung ein falsches Bild. Er frage sich, wie man jetzt noch konkrete Verbesserungen machen könne. Er appelliere in erster Linie an die Verantwortlichen des ZV NVR, den RE 9 Halt beizubehalten. Sollte der ZV NVR an dem Wegfall des RE 9 Haltes festhalten, wünsche er sich einen zweiten Verstärkerzug ab Kölner Hbf  um ca. 17.00  Uhr. Auch der Verkehrsausschuß solle auf einen zweiten Verstärkerzug/Entlastungszug bestehen.

 

Herr Schäfer (SPD) ist maßlos enttäuscht. Seit zwanzig Jahren mache er Politik für Eilendorf und habe alle Verbesserungen für den Bf Eilendorf mitgetragen. Alle beschlossenen Veränderungen seien jetzt mehr oder weniger verpufft. Überhaupt erkenne er nur Nachteile für Eilendorf. Er gehe davon aus, dass die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf nichts mehr bewerkstelligen könne. „Was soll jetzt noch untersucht werden?“ Er hoffe sehr, dass die ASEAG die Fahrten zu den Umsteigebahnhöfen (Aachen/Stolberg) optimal lösen könne.

 

Ratsherr Jahn (Bd.90/Die Grünen) verweist darauf, dass seit ca. 8 Jahren das jetzt vorliegende Zielkonzept diskutiert werde. Auch die CDU-Mitglieder Mitglieder des Verkehrsausschusses haben dem Wegfall des RE 9 Haltes zugestimmt. Alle ziehen in dieser Angelegenheit an einem Strang. Alle seien aufgerufen und gefordert, Verbesserungen einzubringen.

 

Frau Eschweiler (CDU) prognostiziert der Bahn harte Zeiten. Es gäbe gute Gründe, die Bahn zu meiden. Erstens sei die Bahn zu teuer und zweitens zu unbequem. Sie verweist auf den Bf Stolberg, wo die Euregiobahn auf Gleis 43 ankomme und Umsteiger nach Köln die treppenreiche Unterführung benutzen müssen, um auf Gleis 2  zusteigen zu können. Für Bahnreisende ab Hbf Aachen und Bf Aachen-

Rothe Erde seien keine Parkgelegenheiten in unmittelbarer Bahnhofsnähe vorhanden.

 

Herr Römer (CDU) ist dafür, den RE 9 Halt in Eilendorf noch bis Ende 2010 beizubehalten. Eine insgesamt 8-minütige längere Fahrzeit sei für alle Pendler zumutbar. Auch könne er sich nicht vorstellen, dass wesentliche Energiekosten eingespart werden.

 

Herr Fahl entgegnet, dass die Fahrpläne bereits bestellt seien und sich im Druck befinden. Eine Abkehr von den Neuregelungen sei nicht mehr möglich.

 

Der Bezirksvorsteher bemerkt verärgert, dass sich jetzt wohl jegliche Diskussion erübrige, da bereits Fakten geschaffen worden seien.

 

Herr Schäfer (SPD) ist überrascht und verbittert darüber, dass es bereits beschlossene Sache sei, dass der RE 9 Halt in Eilendorf wegfalle. Die Änderungen seien sicher schon lange vorbereitet und unumkehrbar. Jetzt gelte es, die noch möglichen Verbesserungen zu beschließen, wie beispielsweise die Forderung nach einem zweiten Entlastungszug vom Kölner Hbf zum Aachener Hbf ab ca. 17 Uhr oder sogar später.

 

Der Bezirksvorsteher unterbricht erneut  um 19.25 Uhr die Sitzung, um weitere Fragen aus dem Zuhörerkreis zuzulassen.

 

Herr Guido Lokietek

fragt Herrn Fahl, was er unternehme, dass sich die Bahntickets  für Eilendorfer Pendler nicht verteuern? Immerhin beginne ab Bf Eilendorf eine andere Tarifzone. Wird die Tarifgrenze aufgehoben? Weiter möchte er wissen, wann die bereits beschlossenen Verbesserungen und die heute avisierten Änderungen umgesetzt werden? Er trägt in einem 15-minütigen Vortrag nochmals die Versäumnisse bzw. Verschlechterungen der Bahn vor, die entstehen, wenn der ZV NVR den RE 9 Halt in Eilendorf streicht.

 

Der Bezirksvorsteher setzt den öffentlichen Teil der Sitzung um 19.40 Uhr fort.

 

Herr Fahl erwidert, dass die Tarifordnung beim AVV liege. Als Prüfauftrag nehme er mit, dass die Bereitstellung eines zweiten Verstärkerzuges ernsthaft geprüft werde.

 

Herr Verheyen (CDU) möchte den zweiten Verstärkerzug im Nachmittag beschließen.

 

Herr Schäfer (SPD) ist generell für eine umsteigefreie Verbindung von und nach Köln. Er sei auch für einen weiteren Verstärkerzug in den Nachmittagsstunden ab dem Kölner Hbf.

 

Der Bezirksvorsteher schlägt vor, die Verwaltung solle beim ZV NVR  auf den Einsatz eines zweiten Verstärkerzuges in den späten Nachmittagsstunden bestehen, die in der Sitzung vom 24.10. 2006 diskutierten Änderungen und die hier und heute avisierten Verbesserungen durchführen bzw. weiter zu planen sowie sich dafür einzusetzen, dass die Tarifgrenze Eilendorf aufgehoben wird.

 

Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf bedauert die Verschlechterungen, die sich durch den Wegfall des RE 9 Haltes für die Eilendorfer Bürgerinnen und Bürger ergeben haben. Sie beschließt:

 

1.       die Verwaltung wird beauftragt, sich beim ZV NVR Rheinland für weitere Verstärkerzüge, insbesondere in den späten Nachmittagsstunden mit Halt in Aachen einzusetzen,

2.       die in der Sitzungen vom 24.10.2006 gewünschten Verbesserungen und die heute avisierten Verbesserungen  durchzuführen bzw. weiter zu planen und

3.       die Tarifgrenze Eilendorf abzuschaffen bzw. zu verschieben, damit sich der Zustieg ab Hbf Aachen oder Bf Aachen-Rothe Erde für Eilendorfer Bahnreisende nicht verteuert.

 

Der Beschluß erfolgt einstimmig.

 

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