14.04.2011 - 4 Weltkulturerbe Dom und Pfalzbezirk - Freiraumge...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Planungsausschuss
- Datum:
- Do., 14.04.2011
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Frau Helm stellt anhand einer Power-Point-Präsentation die Ausführungsplanung zur Freiraumraumgestaltung des Pfalzbezirks vor. Der Planungsausschuss hatte am 20.01.2011 die Entwurfsplanung einstimmig beschlossen, verbunden mit Prüfaufträgen an die Verwaltung. Die entsprechenden Änderungen finden in der Ausführungsplanung Berücksichtigung.
Bezug nehmend auf den in Anlage 9d dargestellten Treppenlift teilt sie mit, dass die den Lift tragende Wand auch in kleinerer oder abgeschrägter Form gestaltet werden könne.
Frau Nacken erläutert ergänzend hierzu, dass im Centre Charlemagne eine Toilettenanlage eingerichtet wird; sie sei zwar hier nicht dargestellt, gleichwohl aber Bestandteil der Planungen.
Des Weiteren erläutert Frau Helm auf Nachfrage des Herrn Gilson die Materialien der Freitreppe.
Frau Moselage (FDP) kritisiert den Entwurf des Treppenlifts. Für Rollstuhlfahrer werde er als dunkle Ecke wahrgenommen. Sie schlägt vor, die Wand mit einem anderen, lichtdurchlässigen Material zu gestalten.
Herr Haase (SPD) teilt mit, seine Fraktion habe die Pläne zur Gestaltung der Freitreppe auf dem Katschhof zwar zunächst für gut befunden, mittlerweile erachte sie es aber für sinnvoller, Mittel aus dem Konjunkturpaket 1 (ca. 1 Million ) zur Umgestaltung der Krämerstraße einzusetzen; dies sei auch im letzten Mobilitätsausschuss angesprochen worden. Diese wichtige, hochfrequentierte Einkaufsstraße sei in einem schlechten Zustand. Erst im Jahr 2015 sei im Zuge von Kanalarbeiten eine Sanierung möglich.
Die Pläne für die Behindertentoilette hingegen seien eine sinnvolle, elegante Lösung. Zu dem am Rathaus liegenden Restaurant richtet Herr Haase an die Verwaltung die Fragen, ob eine optische Abtrennung des Restaurantbereichs möglich sei und wie die Entlüftung des Ratskellers aussehen solle. Außerdem frage er sich, wie die Verwaltung plane, die Freitreppe sauber zu halten.
Frau Nacken beantwortet die Fragen. Wie bereits im Mobilitätsausschuss besprochen, sei die Erneuerung der Krämerstraße ursprünglich für 2014 im Rahmen einer Kanalerneuerung geplant. Die Maßnahme wurde aber nach 2015 verlegt, da 2014 im Karlsjahr im Innenstadtbereich keine Baustelle sein sollte. Die Krämerstraße gehöre zwar auch zum Bereich des Welterbes. Der Bewilligungsbescheid erlaube aber keine zeitliche Verschiebung. Würde die Krämerstraße jetzt erneuert, müsse sie 2015 wegen der Kanalerneuerung wieder aufgerissen werden.
Aussagen über Pächter und Restaurants gehörten teilweise in den nichtöffentlichen Teil. Die Fläche sei aber nach den Planungen nur marginal kleiner, da sie nur noch eine Ebene vorsehe, die Bestuhlung aber identisch sei. Eine Abgrenzung sei nicht geplant, da es sich bei dieser Fläche um öffentlichen Raum handle.
Zur Reinigung der Freitreppe teilt Frau Nacken mit, dass sie zwar in gewissen Zeitabständen gereinigt werden müsse wie auch die bisherige, sie habe aber die Hoffnung, dass die Benutzer auch die Mülleimer nutzten.
Bezogen auf die Frage der Frau Moselage teilt sie mit, es habe auch Überlegungen gegeben, die Wand des Standesamtes für den Lift zu nutzen. Wegen des Versatzes zur Treppe würde der Lift dann aber am Fenster vorbeiführen. Die geplante Mauer bestehe nicht aus einem dunklen Material. Die Situation werde insgesamt besser als heute der Kellerabgang.
Frau Moselage regt an, trotzdem durchsichtiges Material für die Mauer des Lifts zu verwenden, z. B. Glas.
Frau Helm erklärt, der untere Teil der Mauer müsse massiv bleiben. Die Halterungen und Aufhängungen müssten in der Mauer versenkt werden. Darüber könnte zwar ein Teil verglast werden. Das sei aber nicht sinnvoll, wenn die Mauer in abgeschrägter Form gestaltet werden solle.
Herr A. Müller hält die Freitreppe für einen der Höhepunkte der Planungen und einen Gewinn für die Zukunft Aachens. Er richtet an die SPD-Fraktion den Appell, den Beschuss zur Umgestaltung des Katschhofs mit zu tragen. Er stellt die Frage, ob die Gestaltung des Lifts unter Wegfall des gläsernen Aufzugs, sowie die Behindertentoilette im Centre Charlemagne und die Durchgangsbreite zwischen Karlsgärtchen und dem Durchgang zum Markt mit der Kommission Barrierefreies Bauen abgestimmt worden seien.
Frau Nacken teilt hierzu mit, die Planungen seien mit der Kommission abgestimmt.
Frau Schlick (CDU) teilt für ihre Fraktion mit, sie würde gerne heute den Baubeschluss fassen. Die Freitreppe sei ein Gewinn für Aachen. Im Sommer werde sie wohl großen Zulauf haben, ähnlich wie der Elisengarten. Es herrsche eine großer Bedarf an solchen Freiflächen.
Sie äußert ihr Unverständnis über die SPD, diese Maßnahme kurz vor Schluss noch in Frage zu stellen.
Herr Rau (Die Grünen) richtet seinen Dank an die Verwaltung. Das meiste sei gut geplant. Über die von Herrn Müller angesprochene Engstelle müsse aber nochmals nachgedacht werden; ein 1,50 Meter breiter Durchgang sei zu eng. Durch den Lift dürfe kein dunkles Loch entstehen. Eine schräge Mauer, die in einer gewissen Breite über dem Geländer abschließe, sei eine bessere Lösung.
Die Erneuerung der Fußgängerzone würde er zwar auch befürworten; praktische Gründe sprächen aber für die jetzt gewählte Reihenfolge.
Herr Finkeldei findet den Entwurf überzeugend. Das Rathaus bekäme jetzt eine Basis. Von der Seite sei aber die Mauer des Gebäudes durch den Treppenlift nicht zu sehen. Eine transparentere Gestaltung im oberen Bereich des Treppenlifts sei deshalb wünschenswert.
Herr Helg merkt an, er habe die Verwaltung so verstanden, dass die Mauer des Treppenlifts noch überarbeitet werde. Er signalisiert seine Zustimmung zum Baubeschluss, falls diese noch geändert werde.
Herr Servos verteidigt die Eingabe der SPD mit dem Geld aus der Förderung lieber die Krämerstraße umzugestalten. Der Katschhof sei sowieso ein Juwel. Dies sei keine Trendwende um 180°. In der Debatte um den Baubeschluss seien Treppe, Rampe und Rückseite Rathaus getrennt zu sehen. Bei der Diskussion um die Gestaltung Freitreppe habe man bisher konstruktiv mitgearbeitet.
Die Abstimmung mit der Kommission sehe er insgesamt positiv.
An der weiteren Diskussion, in der es im wesentlichen um die Gestaltung des Treppenlifts geht, beteiligen sich Herr Gaube, Frau Schlick, Frau Nacken, Herr Finkeldei, Herr Servos, Herr Müller und Herr Helg, der auch auf den Sicherheitsaspekt hinweist, z. B. für spielende Kinder, falls die Mauer des Lifts abgeschrägt bzw. niedriger gestaltet werden würde.
Herr Baal fasst die Änderungswünsche zusammen und lässt hierüber einzeln abstimmen.
Der Antrag der SPD, mit den Mitteln des Konjunkturpakets 1 die Krämerstraße zu gestalten, findet keine Mehrheit.
Der Antrag, die Mauer des Treppenlifts abzuschrägen, wird mehrheitlich beschlossen.
Es wird weiterhin mehrheitlich beschlossen, die Mauer nur so hoch zu bauen wie notwendig, den Handlauf zu überarbeiten und den Einbau lichtdurchlässiger Materialien zu prüfen.
Weiterhin besteht Einvernehmen darüber, dass der Durchgangsbereich zwischen Katschhof und Markt und der Engpass im Bereich des Kräutergartens breiter gestaltet werden sollen.
Beschluss:
Der Planungsausschuss beschließt die Umgestaltung des Katschhofs nach der vorgelegten Ausführungsplanung mit folgenden Änderungen:
- Die Mauer des Treppenlifts soll abgeschrägt gestaltet werden. Sie ist nur so hoch zu bauen wie notwendig. Der Einbau lichtdurchlässiger Materialien soll geprüft werden. Der Handlauf soll ebenfalls überarbeitet werden.
- Der Durchgangsbereich zwischen Katschhof und Markt und der Engpass im Bereich des Kräutergartens sollen breiter gestaltet werden.
Anlagen zur Vorlage
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