02.02.2012 - 20 Erhalt der Bäume am Temlergraben, Ergebnisse de...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 20
- Gremium:
- Mobilitätsausschuss
- Datum:
- Do., 02.02.2012
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Müller von der Fraktion Die Linke stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, einem Mitglied des Baumschutzbündnisses die Gelegenheit zu geben, in der Ausschusssitzung zum Thema Stellung zu nehmen. Bei vier Gegenstimmen wird der Antrag ohne Enthaltungen mehrheitlich abgelehnt.
Frau Nacken berichtet für die Verwaltung über eine unterschiedliche Bewertung des Ortstermins am 20.12.2011. Daher seien die vom Baumschutzbündnis gewünschten Änderungen in einer ergänzenden Anlage zur Vorlage berücksichtigt worden. Bei einer Suchschachtung habe sich herausgestellt, dass sich die Wurzeln einer Platane des Straßenraums nicht in den Fahrbahnbereich erstreckten. Demnach könne dieser Baum dauerhaft erhalten bleiben. Für die in Reihe stehenden Mehlbeerbäume sei eine Umpflanzung im Bereich der Innenstadt ungünstig. Da festgestellt worden sei, dass Teile des Wurzelwerkes um Leitungen herumgewachsen seien, empfehle der Gutachter die Fällung. Im Bereich des Platanenquadrates stünden heute noch 13 von früheren 16 Bäumen. Laut Gutachter könnten diese mit einem erhöhten technischen Aufwand erhalten werden. Hierzu müsse ein Höhenunterschied von ca. 50 cm überbrückt werden. Der damit verbundene Aufwand (Handschachtung, Punktfundamente) sei unverhältnismäßig hoch. Daher werde vorgeschlagen, neun neue Bäume im Quadrat zu pflanzen, deren Wuchs in ca. 10 Jahren das gleiche Blattvolumen wie heute erreichen könne. In diesem Punkt gebe es weiterhin einen Dissens mit den Vertretern der Baumschutzinitiative. Insgesamt würden 24 geschützte Bäume gefällt, für die 43 Ersatzpflanzungen vorgenommen würden.
Herr Müller von der Fraktion Die Linke vertritt die Auffassung, dass oft erst nach dem Zusammenschluss von Bürgern etwas passiere. Bei den Bäumen am Templergraben wäre das nicht der Fall gewesen, wenn notwendige Prüfschritte vorher gemacht worden wären. Dann würde bei anderen Planungen deutlich herausgestellt, welche Bäume tatsächlich gefällt werden sollten. Um einen Kompromiss im Sinne der Baumschützer zu erzielen, sollten die 13 Bäume in dem Karree erhalten bleiben. Daher beantrage seine Fraktion, den Beschlussvorschlag der Verwaltung in dem Sinne zu ergänzen, dass neben einer Platane am Templergraben die 13 vorhandenen Platanen im Bereich des Sammelbaus Maschinenwesen erhalten blieben.
Zum Verfahren schlägt der Vorsitzende vor, getrennt über den Beschlussentwurf der Verwaltung und in einem zweiten Schritt über den Erhalt der Bäume im Karree abzustimmen.
Auch die Frage des Herrn Dr. Klöcker vom Seniorenrat, ob es nicht sinnvoll sei, den Ausbau des Templergrabens zurückzustellen, um die weitere Entwicklung und mögliche Streckenführung der Campusbahn über den Templergraben abzuwarten, antwortet Frau Nacken, dass zwei alternative Bahntrassen geprüft würden. Der Ausbauplan des Templergrabens berücksichtige einen erkennbaren Fahrbereich, der bei Führung der Campusbahn über den Templergraben asphaltiert werden könnte. Bei einer weiteren Realisierung der Bahn könnten in dieser Lage die Schienen eingebaut werden. Insgesamt gehe es beim Umbau des Templergrabens um einen deutlich größeren Bereich, der sich zwischen den Gebäudefluchten bewege.
Auf die Frage von Frau Crumbach-Trommler, was bislang unternommen worden sei, um die Platanen innerhalb des Karrees zu erhalten, führt Frau Nacken aus, dass diese Pflanzen der RWTH Aachen gehören würden. Im Rahmen des Umbauprojektes habe die Stadt Aachen die Bauherrenschaft für die gesamte Fläche übernommen. Um die Pflege der neuen Bäume für die Zukunft zu sichern, werde mit der RWTH eine Vereinbarung getroffen.
Herr A. Müller verweist auf die Aussage des Gutachters der Baumschutzinitiative, wonach die Bäume eine Aufschüttung überleben würden. Dieser Aussage habe der Gutachter der Stadt Aachen nicht widersprochen. Daher sollten die Bäume erhalten bleiben.
Herr Servos berichtet über den Eingang zahlreicher E-Mails bei der SPD-Fraktion. Die Verwaltung habe gegenüber den Baumschützern die Beschlussfassung der politischen Gremien verteidigt. Dennoch seien richtigerweise die Abläufe in der Verwaltung angepasst worden. Dadurch sei schon viel erreicht worden. Nun verbleibe die Diskussion über die Bäume innerhalb des Karrees, bei dem es sich um ein Privatgelände handele.
Herr Licitra, Vertreter des Integrationsrates, kritisiert, dass man die Platanen durch mangelnde Pflege habe vergammeln lassen. Bei einem kürzlich durchgeführten Rückschnitt an Platanen in der Kapellenstraße sei aber deutlich geworden, dass diese Bäume einen konsequenten Schnitt vertragen könnten.
Zur Nachfrage des Herrn Servos auf die mögliche Zuständigkeit des Umweltausschusses zu den Bäumen innerhalb des Karrees bemerkt Frau Nacken, dass dieser Fachausschuss nicht zuständig sei. Zu seiner Nachfrage hinsichtlich der Kosten eines Erhalts erläutert Frau Nacken, dass bislang lediglich eine Maschinenschachtung kalkuliert worden sei und die Herstellung der Punktfundamente sowie eine Handschachtung wesentlich teurer sei als die Beschaffung neuer Bäume in hoher Qualität.
Sodann lässt der Vorsitzende, Herr Jahn, über den Beschlussentwurf der Verwaltung abstimmen. Die Beschlussfassung erfolgt einstimmig.
In einem zweiten Schritt lässt er über den ergänzenden Beschlussantrag im Sinne der Änderung der Ausbauplanung mit dem Ziel, auch 13 Platanen im Karree zu erhalten, abstimmen. Dieser Antrag erhält lediglich 4 Stimmen und wird bei einer Enthaltung mehrheitlich abgelehnt.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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428,6 kB
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