15.02.2012 - 7 Beantragung der Top-Level-Domain ".aachen" bei ...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Man habe den Antrag interfraktionell gestellt, weil man für die Stadt den Vorteil erkannt habe, kostenlos einen gewissen Marketingnutzen und darüber hinaus einen zusätzlichen Ertrag zu erzielen, so Ratsherr Servos, SPD-Fraktion. Die Bekanntmachung des Antrages habe dazu geführt, dass sich ein Unternehmen gemeldet und die Bereitschaft erklärt habe, die Top-Level-Domain auf eigenes Risiko zu betreiben und zudem die Kosten zu übernehmen. Äußerst befremdlich sei dann jedoch die Mitteilung dieses Unternehmens an die Ratsfraktionen zur juristischen Beurteilung des Städtetages gewesen, welche anscheinend sogar Rechtsansprüche zulasse. Mittlerweile habe es hier zwar eine Nachwürdigung gegeben, nichtsdestotrotz bitte er hier verwaltungsseitig um eine Stellungnahme.

Außerdem scheine es beim Städtetag und bei der Stadt Aachen hinsichtlich der Ausschreibungsvoraussetzungen unterschiedliche Ansichten zu geben. Während der Städtetag von einer Ausschreibung absehe, weil der Letter of Intent beliebig oft ausgestellt werden könne, berufe sich die Stadt Aachen darauf, dass es sich hierbei um ein Exklusivrecht handele. Er selbst sehe hier eigentlich keinen Bedarf, da die Ausschreibung von der ICANN durchgeführt werde und man dieser einen gewissen Handlungsspielraum bei der Auswahl durchaus zuerkennen solle.

Da vorliegend anscheinend Dringlichkeit geboten sei, dränge sich die Frage auf, warum diese nun doch so dringliche Angelegenheit nicht bereits in der Januarsitzung zur Entscheidung gestellt worden sei. Weil ein Bewerbungsverfahren nun zeitlich nicht mehr durchführbar sei, werde die SPD-Fraktion dem Beschlussentwurf zustimmen, wolle aber auch den Hinweis geben, dass hierdurch Top-Level-Domain “.aachen” für 10 Jahre nicht mehr eingerichtet werden könne.

 

Ratsherr Pilgram, Fraktion Die Grünen, sieht in der nicht mehr möglichen Besetzung der Top-Level-Domain “.aachen” keine existentielle Frage für die Stadt. Die Darlegung der Verwaltung sei äußerst überzeugend gewesen. Er habe den gemeinsamen Antrag eher als Prüfauftrag verstanden. Diese Prüfung habe ihn zu dem Ergebnis gebracht, das die Verwaltungsvorlage inhaltlich nachvollziehbar und überzeugend sei.

 

Auch Ratsherr Bosseler, Piraten-Partei, stuft die Wichtigkeit als nicht so sehr hoch ein, da in der Regel Inhalte oder Internetseiten ohnehin überwiegend über Suchmaschinen angesteuert werden. Trotzdem sei es nicht nachvollziehbar, dass im Vorfeld nicht geprüft habe, ob man nicht eine Firma beauftragt, zumal angeboten worden sei, die Domain kostenlos zur Verfügung zu stellen.

 

Der Oberbürgermeister betont, dass Zeitdruck hier nicht der richtige Ratgeber für eine Entscheidung sei. Die Endung “.ac” stehe bereits zur Verfügung, so dass man diese zwischenzeitlich nutzen könne.

 

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Beschluss:

Der Rat der Stadt Aachen nimmt die Vorlage der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis. Der Ratsantrag gilt hiermit als behandelt.

 

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Anlagen zur Vorlage