14.11.2013 - 6 Seffenter WegRadverkehrsanlagen und Maßnahmen z...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Mobilitätsausschuss
- Datum:
- Do., 14.11.2013
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Für die Verwaltung berichtet Herr U. Müller über die Prüfaufträge der Bezirksvertretungen Aachen-Mitte und Aachen-Laurensberg. Für den Radverkehr vom neuen Kreisverkehr kommend in Fahrtrichtung Kastanienweg sollte die Mitbenutzung der Busspur geprüft werden. In Absprache mit ASEAG und Polizei gebe es für die Radverkehrsführung mehrere Alternativen. Eine Freigabe der vorhandenen Busspur für den Radverkehr werde von der ASEAG nicht gewünscht, da die Busse dann im Bereich der Steigungsstrecke durch langsame Fahrradfahrer beeinträchtigt würden. Werde die heutige Situation beibehalten, könne der Radfahrer den IV-Fahrstreifen oder den Gehweg benutzen. Denkbar wäre auch eine Ummarkierung der Fahrbahn zugunsten eines Radfahrstreifens, der an der vorhandenen Bushaltestelle unterbrochen werden müsste. Für die Einrichtung einer „Umweltspur“ wäre ebenfalls ausreichend Raum vorhanden. Die Kosten einer umfänglichen Markierungslösung würden jedoch auf ca. 10.000 € geschätzt.
Herr Servos von der SPD-Fraktion spricht sich für die Einrichtung einer „Umweltspur“ aus, da durch die Entwicklung im Bereich Campus Melaten viele neue Wegeverbindungen entstünden. Der Seffenter Weg werde für den Radverkehr ein wichtiger Zubringer zu dem Erweiterungsgebiet.
Auch Herr Bruynswyk von der CDU-Fraktion spricht sich für eine großzügige Lösung aus. Durch die geplanten zusätzlichen Studentenwohnheime würden weitere 800 Bewohner in dem Bereich hinzukommen. Bereits jetzt würde die Haltestelle sehr stark durch Studierende frequentiert.
Herr Ferrari von der Fraktion GRÜNE favorisiert die Umweltspur, da diese langfristig ausreichenden Schutz für den Radverkehr bieten würde.
Für die ASEAG erinnert Herr Paetz daran, dass die Busspur lediglich eingerichtet worden sei, um die großzügig dimensionierte Verkehrsfläche sinnvoll zu gliedern. Da es bereits an anderer Stelle (z.B. Ottostraße) ähnliche Beispiele für eine Mitbenutzung von Radfahrstreifen durch den Linienverkehr gebe, könne auch für den Seffenter Weg eine vergleichbare Lösung eingeplant werden.
Nach weiteren kurzen Wortmeldungen von Frau Breuer sowie den Herren U. Müller, Clingen und Lindemann hält der Vorsitzende, Herr Jahn, fest, dass ein Radfahrstreifen mit einer Freigabe zur Mitbenutzung durch Busse favorisiert wird.
Für die Verwaltung geht Herr U. Müller auf den weiteren Prüfauftrag zur Fortführung der Radverkehrsanlage in Form eines Schutzstreifens zwischen Busspurende und Kastanienweg ein. Alternativ dazu sei die Ausdehnung der Tempo 30-Zone in stadtauswärtiger Richtung unter Verzicht auf eine Radverkehrsanlage denkbar. In Absprache mit ASEAG und Polizei werde hierzu die ergänzende Einrichtung des Schutzstreifens vorgeschlagen. Ausweislich des Lageplans lasse sich der Schutzstreifen bei einer ausreichenden Restfahrbahnbreite realisieren. Die Benutzungsmöglichkeit des Gehwegs für Radfahrer im Abschnitt zwischen der Mittelinsel und dem Kreisverkehr für beide Richtungen solle erhalten bleiben, um schwächeren Verkehrsteilnehmern eine alternative Trasse unter Umgehung des Konfliktpunktes an der Anschlussstelle zum Pariser Ring einzuräumen. Insoweit handele es sich um eine flexible Lösung mit ausreichender Kapazität.
Für die Polizei führt Frau Angermann aus, dass aufgrund der fehlenden Bebauung die Ausdehnung der Tempo 30-Zone in der Praxis nur geringe Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben dürfte. Dementsprechend werde die Ergänzung des Schutzstreifens als wirksames Mittel zur Verkehrsbeeinflussung und Absicherung des Radverkehrs empfohlen.
Im weiteren Verlauf der Diskussion geht Herr U. Müller auf den Einmündungsbereich der Mies-van-der-Rohe-Straße ein. Demnach verbleibe für den Radverkehr zwischen Kastanienweg und Mies van der Rohe Straße ein duales Führungssystem, da trotz Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht die Möglichkeit erhalten bleibe, in der Nebenanlage in Fahrtrichtung Republikplatz zu fahren. Dieser andere Radweg könne lediglich durch kostenaufwändige Erneuerung der Oberfläche zu einem reinen Gehweg umfunktioniert werden. Daher müsse im Einmündungsbereich der Mies-van-der-Rohe-Straße eine sichere Querung für den Radverkehr erhalten bleiben. Unmittelbar hinter dem Knoten in Fahrtrichtung Republikplatz befinde sich der Haltestellenbereich, an dem der Radverkehr vorbeigeführt werde. Aufgrund eines vorhandenen Baums könne dort die Bordsteinführung nicht wesentlich zugunsten des Radverkehrs auf der Fahrbahn verändert werden. Aufgrund der aktuell geprüften Unfalllage lasse sich die Führung des Radverkehrs auf diese Weise vertreten.
Herr Servos von der SPD-Fraktion fragt nach, inwieweit es möglich sei, den Radverkehr bereits vor den Aufpflasterungen von der Nebenanlage in die Fahrbahn zu führen. Hierauf antwortet Herr U. Müller, dass die Einfädelung in den fließenden Verkehr sicher gestaltet werden müsse. Oberhalb der Einmündung der Mies-van-der-Rohe-Straße seien die vorhandenen Bäume hinderlich.
Auf einen Hinweis des Herrn A. Müller eingehend bestätigt Herr U. Müller, dass ein unter den Schutz der Satzung fallender Baum entfernt und dafür an anderer Stelle Ersatz geschaffen werden solle.
Auf die Frage des Herrn Dr. Klöcker nach der Führung des Radverkehrs in bergwärtiger Richtung erläutert Herr U. Müller, dass es aus Sicherheitsgründen erforderlich sei, Fußgänger und Radverkehr im Abschnitt zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Mies-van-der-Rohe-Straße zu trennen. Darüber hinaus seien linksseitige Radverkehrsführungen aus Sicherheitsgründen grundsätzlich problematisch.
Herr Bruynswyck von der CDU-Fraktion weist auf die Beschlussfassung in der letzten Sitzung zur Führung des Buslinienverkehrs über die Mies-van-der-Rohe-Straße. Im Einmündungsbereich zum Seffenter Weg müsse auf ausreichende Abbiegeradien geachtet werden.
Herr Lindemann von der CDU-Fraktion verweist auf den Vorschlag der Bezirksvertretung Aachen-Mitte, die Radverkehrsführung in Fahrtrichtung Melaten im Versatz der Geschwister-Scholl-Straße deutlicher zu beschildern. Dieses Thema greift auch Herr Clingen auf. Für die Verwaltung betont Herr U. Müller, dass an der geplanten Beschilderung festgehalten werden solle. Das linksseitige Befahren des Schutzstreifens sei nicht erlaubt. Von der Verwaltung wird vorgeschlagen, den Schutzstreifen am Einmündungsbereich der Geschwister-Scholl-Straße mit einem Richtungspfeil zu markieren, um die Benutzung in Gegenrichtung auszuschließen.
Aus Sicht von Herrn Servos sei diese Zwischenlösung akzeptabel, obwohl im Vorhinein vom Facharbeitskreis seiner Fraktion Bedenken geäußert worden seien.
Abschließend fasst der Vorsitzende, Herr Jahn, die Ergebnisse der Diskussion zusammen und formuliert einen entsprechenden Beschlussvorschlag.
Beschluss:
Der Mobilitätsausschuss fasst den Ausführungsbeschluss zur Umsetzung der Radverkehrsanlagen und der Maßnahmen zur Unterstützung der Tempo 30-Zone am Seffenter Weg auf der Grundlage der Lagepläne LP 01 - LP 07 und der Detailpläne 1-3. Er beschließt die Markierung eines Radfahrstreifens anstelle der heutigen Busspur in Fahrtrichtung Innenstadt mit einer Freigabe für Busse. Entsprechend der in der Sitzung vorgelegten Planunterlage wird zwischen dem Ende der heutigen Busspur auf Höhe der geplanten Mittelinsel bis zum Kastanienweg ein Schutzstreifen in Fahrtrichtung stadteinwärts markiert. Die Einschleifung des anderen Radwegs erfolgt hinter der Einmündung der Mies-van-der-Rohe-Straße und hinter der Bushaltestelle in einen Schutzstreifen im Fahrbahnbereich. Der Einmündungsbereich der Geschwister-Scholl-Straße wird plangemäß ergänzt durch eine Pfeil- und Piktogrammmarkierung umgesetzt.
Anlagen zur Vorlage
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