02.04.2014 - 2 'Aachener Industrie-Dialog' - Handlungskonzept
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Datum:
- Mi., 02.04.2014
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Begaß präsentiert das Handlungskonzept.
Herr Beckers bedankt sich für den Vortrag und eröffnet die Diskussion.
Herr Werner hat zum Handlungskonzept zwei Fragen. In interessiere zunächst, warum die Maßnahmen 2.1 und 4.1 getrennt aufgeführt und für unterschiedliche Partner vorgesehen seien, wo doch augenscheinlich die beiden Maßnahmen große Schnittmengen aufwiesen. Darüber hinaus erkundigt er sich nach Maßnahme 2.2, die an sich gut klinge – bis auf den Umstand, dass man sich auch explizit und affirmativ auf den Einsatz von Zeitarbeitsfirmen beziehe, denn es sei nicht zu befürworten, dass ausgerechnet die Stadt Aachen von vornherein prekäre Beschäftigungsverhältnisse ins Auge fasse.
Hierzu betont Herr Begaß, dass man sich keinesfalls auf das Thema Zeitarbeit fokussieren wolle. Es handle sich hierbei vielmehr um ein Beispiel unter vielen. Es gehe vielmehr darum, dass in Einzelfällen auch Zeitarbeitsfirmen Verantwortung übernähmen.
In der ersten Frage stimmt er zu, dass bei den genannten Maßnahmen die Übergänge fließend seien, erläutert aber, warum eine Trennung dennoch sinnvoll sei. Hintergrundgespräche mit den Unternehmern seien schlicht eine Einflussmöglichkeit mehr und darüber hinaus eine Forderung aus dem Kreis der Unternehmer.
Herr Jansen bedankt sich für die zügige Umsetzung des Auftrags aus dem AWW. Trotz der Kritik aus der Region halte er die Eigenständigkeit der Stadt Aachen in diesem Zusammenhang für wichtig, und letztlich könnten die Erkenntnisse und Maßnahmen ja in die Region gespiegelt werden. Was er jedoch vermisse, sei die Frage, welchen Hemmnissen sich die Unternehmer durch die Verwaltung selbst ausgesetzt sehen, z.B. in Genehmigungsverfahren. Hier sei ein Austausch der Dezernate wichtig.
Herr Begaß bestätigt die Ausführungen von Herrn Jansen und führt hierzu u.a. aus, dass man die Lotsenfunktion natürlich nach wie vor wahrnehmen werde. Im Konzept sei dieser Aspekt nicht aufgegriffen, weil die Themenfelder und Akteure und damit die Bedarfe sehr heterogen seien. Eine Gemeinsamkeit fast aller Unternehmer sei darüber hinaus der Wunsch nach vertraulicher Behandlung der Gespräche.
Frau Schmitt-Promny bedankt sich ebenfalls für das vorgestellte Handlungskonzept. Zur Frage einer klaren Koordination der Maßnahmen sei sie aber bisher der Meinung gewesen, dass man bereits einen besseren Weg beschreite. Gut finde sie, dass auf Kooperation der Beteiligten Wert gelegt werde, denn trotz der ggf. vorhandenen Konkurrenzsituationen könnten die Unternehmer noch viel voneinander lernen und so Mehrwerte schaffen. Weiter stelle sie sich die Frage, ob der vorgestellte Blumenstrauß von Maßnahmen bereits so weit koordiniert sei, dass nicht durch andere Akteure wie Zweckverband, StädteRegion oder AGIT die gleichen Themen redundant aufgelegt würden. Hier brauche es eine gemeinsame Linie. In diesem Zusammenhang wünsche sie sich außerdem eine Bündelung und Reduktion der Maßnahmen, damit nicht zu viele Eintagsfliegen produziert würden. Abschließend erkundigt sie sich nach der Entwicklung der Frauenarbeitsplätze, insbesondere im Industriebereich.
Herr Begaß betont, dass man nicht den Anspruch habe, alle Maßnahmen umzusetzen. Allein wegen der finanziellen und personellen Ressourcen sei die Umsetzung einer Hand voll Maßnahmen anzustreben. In der Frage der Frauenarbeitsplätze wolle man zunächst die Erfahrungen anderer Projekte abwarten. Er weist zudem darauf hin, dass bei einem regionalen Industriedialog die Abstimmung zwischen so vielen unterschiedlichen Institutionen langwierig und schwierig ist. Das eigene Agieren bedeute aber keinesfalls einen kompletten Alleingang. Weder wolle man ein „Windhundrennen“ initiieren, noch riskieren, dass man sich gegenseitig blockiere.
Prof. Dr. Sicking ergänzt, das heute vorliegende Handlungskonzept sei das Resultat der letzten Sitzung des AWW sei. Nicht immer sei die regionale Kooperation der Königsweg. In diesem Falle müsse man auch einmal als Stadt Aachen alleine agieren. Ideal wäre aus seiner Sicht, wenn man ein stilbildendes Konzept schaffen könne, das – mit jeweils anderen Nuancen und Schwerpunkten - letztlich in allen Kommunen in der Region verwendbar sei.
Herr Werner bezieht sich auf die beiden Grafiken auf Seite 7 des Handlungskonzepts, die auf vergleichsweise schlechte Anteile an gemeldeten Berufsausbildungsstellen hinwiesen, und fragt, ob diese Erkenntnis in das Handlungskonzept einfließe.
Herr Begaß bestätigt im Grundsatz den negativen Trend, der aber auch außerhalb der Industrie zu verzeichnen sei. Zudem weist er darauf hin, dass sich die angesprochenen Statistiken auf unterschiedliche Quellen beziehen, weshalb ein Vergleich problematisch sei.
Abschließend bedankt sich Herr Begaß bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des FB 02, insbesondere bei Frau Herten-Gilleßen, für die engagierte Arbeit am Handlungskonzept.
Herr Beckers bedankt für die Diskussion und den Vortrag und bittet um Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt.
Sodann ergeht einstimmig folgender