21.05.2014 - 3 Wissenschaftsallianz Aachen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 21.05.2014
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Beigeordneter Prof. Dr. Sicking und Herr Hissel präsentieren die Ergebnisse der Arbeitsgruppe der Spitzengespräche. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Herr Oberbürgermeister Philipp greift diese Präsentation auf und betont, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Stadt Aachen in den letzten Jahren - auch auf dem Hintergrund eines harten Standortwettbewerbs mit anderen Regionen - verbessert habe. Die Anforderungen an diese Zusammenarbeit würden aber immer größer. Daher sei es jetzt wichtig, Handlungsfelder zu finden, mit Hilfe derer diese positive Entwicklung verstetigt werden könne.
Herr Kanzler Nettekoven führt aus, dass der größte Teil der Studierenden der RWTH aus einem Radius von 80 km nach Aachen komme. Wenn dieser Radius vergrößert werden soll, müssten die Hochschule und die Standortvorteile in Aachen bei dieser Zielgruppe deutlich bekannter werden. Dies stelle ein wichtiges Thema in den kommenden Jahren dar.
Die zunehmende Internationalität bei den an der RWTH arbeitenden Wissenschaftlern mache auch das Thema „Dual Career“ immer wichtiger. Bei der Anwerbung von qualifizierten Wissenschaftlern müsse auch deren Familiensituation berücksichtigt werden. Englischsprachige Kitas und Schulen würden benötigt, die Verkehrsinfrastruktur müsse verbessert werden.
Herr Rektor Prof. Dr. Baumann erwähnt, dass er 1975 nach Aachen gekommen sei und diese Stadt als eine lebenswerte Stadt mit einem hervorragenden Umfeld kennengelernt habe. Hierdurch sei er zu einem Botschafter für diese Stadt geworden.
Bei ca. 50.000 Studierenden in Aachen gebe es jährlich ca. 6.000 Absolventen der RWTH und 1.500 Absolventen der FH. Im Rahmen einer guten Zusammenarbeit mit der IHK werde hart daran gearbeitet, möglichst viele dieser Absolventen zum Bleiben zu bewegen.
Insgesamt seien ca. 83.000 Personen in dieser Stadt mit den Hochschulen verbunden, ob als Studierende, Mitarbeiter oder deren Familienangehörige. Diese Gruppe mache ca. 1/3 der Einwohner Aachens aus und präge die Stadt besonders intensiv.
Gemeinsames Ansinnen der Hochschulen in Aachen sei, dass man die Köpfe aller Aachener erreichen müsse und den Menschen bewusst werde, wie wichtig und prägend die Hochschulen für Aachen seien.
Auch im Bereich der Stadtplanung seien Verbesserungen anzustreben. Junge Leute müssten in die Stadt hinein gebracht werden, sie müssten das Gesicht der Stadt prägen.
Herr Schultheis, SPD, betont, dass Aachen ohne die Hochschulen eine sehr ruhige Stadt wäre im Hinblick auf Aspekte des Arbeitsmarktes, der kulturellen Vielfalt und des Besatzes an Menschen.
Ein Beispiel dafür, dass es bisher nicht gelungen sei, die Bevölkerung in der Breite zu erreichen, sei die Abstimmung über die Campus-Bahn gewesen.
Die SPD bedanke sich bei allen Mitwirkenden an diesem Projekt und begrüße, wenn man die Wissenschaftsstadt als ein Kernziel dieser Stadt betrachte. Er schlägt vor, dass die Verwaltung zukünftig alle Vorlagen darauf prüfen könne, ob der Beratungsgegenstand für die Belange der Wissenschaftsstadt von Relevanz ist.
Für diese Region sei es auch besonders bedeutsam, dass zukünftig 52 % des prognostizierten Zuwachses an Studierenden in Deutschland in NRW erwartet werden können
Daher sollte auch angestrebt werden, die Hochschulen in den Nachbarländern in diesen Prozess einzubeziehen. In Maastricht alleine studierten z.B. 5.000 deutsche Studenten. Auch Forschungseinrichtungen wie Frauenhofer könnten hinzugezogen werden.
In nächster Zeit müssten unbedingt Verbesserungen in der Arbeit des Ausländeramtes (Willkommenskultur), beim Ausbau des ÖPNV-Netzes und bei den Aktivitäten zur Gründungsunterstützung erreicht werden. Auch das Lebensgefühl spiele bei den jungen Leuten eine wichtige Rolle. Daher wäre eine Schließung des Musikbunkers ein schlechtes Signal gewesen. Ein barrierefreier Zugang zu W-LAN in der Stadt sollte angestrebt werden.
Herr Baal, CDU, dankt den Vertretern der Hochschulen für ihre Beiträge.
Er weist darauf hin, dass in den letzten zwei bis drei Jahren das Engagement des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW nicht ideal gewesen sei.
Heute solle nicht nur die Gründung einer Wissenschaftsallianz beschlossen werden, sondern in der neuen Ratsperiode müssten einzelne Punkte herausgenommen werden und auch konkretisiert werden.
Die Wahrnehmung Aachens als Wissenschaftsstadt müsse besser verwurzelt werden. Wenn das Bewusstsein hierfür wachse, würden sich auch die „soften“ Standortfaktoren entsprechend entwickeln.
Herr Müller, LINKE, bemerkt, dass die Entwicklung der Innenstadt von Stadt und Hochschulen gemeinsam verbessert werden sollte.
Zu diesem Prozess werde jetzt eine feste Struktur aus drei Vertretern vorgeschlagen. Eine offene Struktur von Gesprächen, die auch die Politik einbindet, sei hier zu bevorzugen.
Frau Scheidt, GRÜNE, führt aus, dass das Image Aachens etwas angestaubt sei. Man brauche jetzt diese Kampagne. Die Aachener müssten wissen, was an den Hochschulen passiert.
Sie schlägt ferner vor, dass das Stadttheater auch in den Mensen einmal Teile eines Stückes aufführen könnte, dies sei auch für das Orchester denkbar. Ein kommunales mit der Hochschule zusammen könne man anstreben. Wichtig sei es, die Standortbedingungen der Hochschulen insgesamt zu stärken. Die Studierenden selber sollten auch mit in die Arbeitskreise dieses Prozesses einbezogen werden.
Herr Helg, FDP, regt an, den Hauptausschuss noch einmal mit diesem Thema zu befassen, wenn sich die Wissenschaftsallianz konstituiert hat.
Herr Oberbürgermeister Philipp erläutert, dass die Vorlage heute keinen Abschlussbericht darstelle, sondern lediglich eine Selbstverpflichtung angestrebt werde. Über das Thema werde regelmäßig wieder berichtet. Die Verwaltung baue derzeit eine strategische Zielsteuerung auf. Der Verwaltungsvorstand habe in diesem Zusammenhang dem Thema Wissenschaftsstadt oberste Priorität eingeräumt. Dieses Thema werde sicher auch eine wesentliche Aufgabe des neuen Rates sein.
Anlagen zur Vorlage
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