26.08.2014 - 4 Präsentation der Ergebnisse des Forschungsproje...

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Beratung

Herr Meiners führt zu Beginn aus, dass es Wunsch des Landschaftsbeirates war, dass das ESPON-Projekt (European Obseration Network for Territorial Development and Cohesion), im Rahmen einer Landschaftsbeiratssitzung vorgestellt wird.

Herr Dr. Ruckert vom Fachbereich Umwelt berichtet, dass der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit der Université Libre de Bruxelles und der Wageningen University die Leitung des von der EU finanzierten ESPON Projektes „LP3LP-Landscape Policies for the 3 Countries Park, übernommen hat. In diesem Projekt wird eine Landschaftsvision für den Dreiländerpark im Raum Aachen-Lüttich-Maastricht erarbeitet.

Herr Dr. Ruckert stellt Frau Annet Kempenaar (Wageningen University), Frau Anja Brüll (Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen) sowie Herrn Timo Matti Wirth (ebenfalls Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur) vor.

 

Herr Wirth stellt das Projekt anhand einer Power-Point-Präsentation vor. Ziel des Projektes ist eine Beschreibung der europäischen Identität des Dreiländerparks, auf deren Grundlage eine grenzüberschreitende Landschaftsvision erstellt und Verbindungen mit der europäischen Politik geschaffen werden sollen.

Das übergeordnete Ziel besteht laut Auskunft von Herrn Wirth darin, Qualitätslandschaften zu entwickeln, Kernqualitäten zu schützen und zu verstärken und zukünftige Landschaftsveränderungen zu begleiten. Dabei muss auf der einen Seite die Einheit und auf der anderen Seite die Vielfalt berücksichtigt werden.

Grundlage ist die Anwendung von 13 Leitprinzipien (z.B. aufforsten von Steilhängen, betonen von Höhenrücken, entwickeln grüner Siedlungsränder, eingeschränktes Bebauen, etc.). Hierbei ist eine ortbasierte Ausarbeitung notwendig.

 

Auf Basis der vorgeschlagenen Aktualisierung der 3 Länder als Landschaftspartnerschaft, sind 4 Umsetzungsstrategien in Verbindung mit bestehenden regionalen Kernqualitäten und entsprechendem Know-How entwickelt worden:

  1. Kulturerbe- und Zugriffsstrategie
  2. Komplementäre Biomasse- Strategie
  3. Qualitätsproduktions- Strategie und
  4. Grüne Infrastruktur-Strategie

 

Frau Schubert erkundigt sich nach dem Umsetzungszeitraum.

Herr Wirth erwidert, dass es auf die umzusetzende Maßnahme ankomme und er diese Frage insofern nicht konkret beantworten könne.

 

Herr Mayr findet das Projekt gut. Er glaubt jedoch nicht daran, dass dies politisch realisierbar sein werde. Darüber hinaus glaubt er nicht, dass das Projekt finanzierbar sei.

Herr Dr. Ruckert erwidert, dass es zunächst wichtig sei „über den Tellerrand zu schauen“. Man sei jetzt als Kommune gefragt. Es gäbe zwar immer Meinungsverschiedenheiten, jedoch müsse nicht alles schwarz-weiß gesehen werden.

 

Herr Dr. Aletsee spricht bereits laufende Projekte wie das Grenzroutenprojekt und das Interreg-Projekt „HABITAT-Euregioan, an welchen auch der NABU maßgebend beteiligt ist und wundert sich, dass er von dem vorgestellten Projekt bisher nichts wusste.

 

Herr Grooten findet eine grüne Vernetzung der  Länder gut, befürchtet jedoch für die Landwirtschaft finanzielle Nachteile und steht daher den Planungen negativ gegenüber. Er ist der Meinung, dass die Landwirte, sofern diesen im Rahmen des Projektes Auflagen auferlegt werden, finanziell entschädigt werden müssten.

 

Herr Herpertz befürchtet, dass sich durch Realisierung des Projektes der Erlass vieler neuer Gesetze ergibt, die den Bürgern immer mehr Verpflichtungen auferlegen.

Herr Wirth erwidert, dass keine neuen Regeln, sondern neue Möglichkeiten geschaffen werden sollen.

Frau Brüll ergänzt, dass im grenzüberschreitenden Bereich nicht mit Regeln gearbeitet werden könne, sondern eine entsprechende Kooperationsbereitschaft bestehen müsse. Man müsse in Kommunikation treten und versuchen kooperative Lösungen zu finden.

Herr Meiners fügt an, dass er nicht davon ausgehe, dass innerhalb von 10 Jahren das gesamte Stadtgebiet umgekrempelt werde. Er gehe eher davon aus, dass es sich um einen langen Prozess handelt, bei dem es gilt, die Prinzipien zu verstehen und Anreize zu schaffen. Im Zuge der Neuaufstellung des Landschaftsplanes sollen die Ergebnisse des ESPON Projektes aufgegriffen und soweit sinnvoll integriert werden.