18.03.2015 - 6 Vorstellung der neuen Schulleitung des Anne-Fra...

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Beratung

Herr Bezirksvertreter Dautzenberg verlässt den Raum.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne begrüßt den Schulleiter des Anne-Frank-Gymnasiums, Herrn Gurzan. Herr Gurzan bedankt sich für die Einladung und die Gelegenheit, sich selber, die Schule und ihre Aktivitäten vorzustellen. Herr Gurzan hat nach der stellvertretenden Schulleitung des Couven Gymnasiums vor einem Jahr die Leitung des Anne-Frank-Gymnasiums übernommen.

Herr Gurzan hat nach eigenen Angaben eine gut aufgestellte Schule vorgefunden mit modernen Lernformen und außerschulichen Aktivitäten. Er möchte die Öffentlichkeitsarbeit der Schule intensivieren, u .a.  durch eine Broschüre für Eltern, aber auch für Interessierte aus Laurensberg und Richterich, in der über die aktuelle Arbeit des Gymnasiums berichtet wird. Diese Broschüre erscheint 2 x im Jahr.

Neu eingeführt wurde in diesem Schuljahr eine Inklusionsklasse, in der aktuell 5 Schüler mit Förderbedarf, d. h. mit der Vorbereitung auf den Hauptschul- oder Förderschulabschluss, neben Schülern mit Gymnasialempfehlung unterrichtet werden. Durch die Einstellung eines Förderschullehrers, Veränderung der räumlichen Ausstattung (Einrichtung eines separaten Raums zur Differenzierung) sowie eine kleine Klassengröße habe man diese Aufgabe des Schulträgers gut umsetzen können. Durch die Doppelbesetzung der Lehrer sei eine individuelle Förderung der Schüler, auch der begabten Schüler, möglich.

Zudem sei neu eine internationale Förderklasse eingerichtet worden zur Unterstützung der unbegleiteten Flüchtlinge. Hier habe man glücklicherweise zum 01.02.2015 eine ausgebildete Lehrkraft (Deutsch als Fremdsprache) einstellen können. Die Schüler nehmen je nach Sprachstand zusätzlich am Regelunterricht ihrer jeweiligen Klassenstufe teil.

Beide Sonderformen werden sowohl von den Schülern als auch von der Elternschaft gut angenommen.

Wichtige Projekte für die Außendarstellung der Schule sind außerdem der Entdeckertag sowie der Tag der Naturwissenschaften. Die Schule sei kürzlich als MINT freundliche Schule ausgezeichnet worden. Hier sei man personell und räumlich gut ausgestattet.

Außerdem betreibe die Schule Austauschprogramme mit Antwerpen, England und China. Eine weitere Förderung begabter Schüler sei die Teilnahme an „Jugend debattiert“, deren Veranstaltung das Anne-Frank-Gymnasium kürzlich ausgerichtet habe.

Als weiteres Ziel sieht Herr Gurzan eine engere Zusammenarbeit mit der benachbarten Heinrich-Heine Gesamtschule. Derzeit profitieren beide Schulen bereits in der gemeinsamen Nutzung der Bibliothek, der Mensa und der Aula, die ansonsten in der jetzigen Form und Größe nicht alleine betrieben werden könnten.

Das Anne-Frank-Gymnasium will weiterhin Stadtteilschule für den Bereich Richterich und Laurensberg sein, Schüler sollen im Sinne von Anne Frank soziale Verantwortung übernehmen.

Herr Gurzan hofft, dass sich die Anmeldezahlen weiter verbessern. Hier sei er auch auf die Unterstützung der Bezirksvertretung angewiesen. Die Stadt habe in die Ausstattung der Bibliothek  und der Pausenhalle investiert, jedoch sei der bauliche Zustand der zum Hander Weg gelegenen Räumlichkeiten desolat. Die Fenster seien seit ca. 10 Jahren nicht gestrichen, teilweise regnet es in die Räume hinein. Hier bestehe dringender Sanierungsbedarf. Herr Gurzan lädt die Bezirksvertretung Richterich ein, sich vor Ort ein Bild der Situation zu machen.

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne bedankt sich für den interessanten Vortrag. Sie ist der Ansicht, dass die Schule im Stadtbezirk etabliert sei, jedoch die Schülerzahlen noch zu gering seien. Sie würde Herrn Gurzan in seinen Anstrengungen, die Schule interessant zu machen, gerne unterstützen.

Herr Bezirksvertreter Brantin schließt sich dem Dank an. Er habe das Gefühl, dass sich in der Schullandschaft in Aachen etwas bewegt. Der Weg des Anne-Frank-Gymnasiums, Inklusion zu betreiben, sei bemerkenswert. Als Stadtteilschule sei sie neben der Heinrich-Heine-Gesamtschule genauso wichtig, man brauche ein breites Spektrum. Er erkundigt sich nach der inhaltlichen Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine Gesamtschule.

Herr Gurzan erläutert, dass neben der Zusammenarbeit im Oberstufenbereich durch Einrichtung gemeinsamer Kurse, von der beide Schulen durch ein breiteres Angebot profitieren, man im Gespräch zur intensiveren gemeinsamen Nutzung der Sportanlagen sei.

Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn sieht keine Probleme für die Zukunft des Anne-Frank-Gymnasiums. Die Richtericher Grundschule sei derzeit nur zweizügig. Deshalb müsse man in Richterich Wert darauf legen, dass das Neubaugebiet Richterich Dell kommt. Der von Herrn Gurzan vorgetragene Sanierungsstau bestehe auch an anderen Schulen. Deshalb wären höhere Anmeldezahlen wichtig. Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn ist der Meinung, die Schule sollte im Schulausschuss unterstützt werden, ohne jedoch anderer Schulen zu benachteiligen. Er wünscht dem Anne-Frank-Gymnasium eine gute Zukunft.

Auch Herr Bezirksvertreter Werner sieht eine positive Weiterentwicklung der Schule. Bereits vor 7 - 8 Jahren gab es Gespräche mit Vertretern des Anne-Frank-Gymnasiums mit dem Ziel, die Anmeldezahlen zu verbessern. Hier war ein Thema auch die von Herrn Gurzan angesprochene Außenwirkung und Öffentlichkeitsarbeit. Herr Bezirksvertreter Werner fragt nach, wie die Verzahnung mit den Grundschulen aussehe.

Herr Gurzan bestätigt, dass man zurzeit im Gespräch mit den Grundschulen sei. Die Grundschulen seien eher zurückhaltend, um sich bei der Empfehlung der weiterführenden Schule neutral zu verhalten. Aktuell gebe es ca. 3 Monate nach dem Schulwechsel eine gemeinsame Konferenz der Grundschullehrer mit den neuen Klassenlehrern der 5. Klassen, um einen sanften Übergang im Sinne der Kinder zu ermöglichen.

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Poth, ob es hinsichtlich der Inklusion bereits fachlich und pädagogisch ausgebildete Lehrkräfte, Beratung durch Fachleute, Lehrpläne u. ä. gebe, erklärt Herr Gurzan, dass die Vorbereitungszeit sehr kurz war. Durch die neu eingestellte Förderschullehrerin von der Schule Am Rödgerbach als Expertin für Lernen von Förderschülern, und die Weiterbildung durch Fachleute im Haus, versuche man den Fördergedanken der Inklusion als selbstverständlich im Kollegium zu etablieren. In der Inklusionsklasse unterrichten nur Lehrer, die sich bereit erklären, neue Lernmethoden anzuwenden. Die Weiterbildung sei offen für alle interessierten Lehrer.

Insgesamt fördere die Inklusion die soziale Kompetenz der Schüler. Die Inklusion werde auch von der Elternschaft akzeptiert.

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay nach dem begrenzten Raumangebot für zukünftige Inklusionsklassen bestätigt Herr Gurzan, dass die Grenze bei der Einrichtung weiterer Klassen im fehlenden Raumangebot liege. Das Konzept des separaten Raums für kleine Lerngruppen oder als Rückzugsmöglichkeit für Förderkinder sei wichtig und wurde von den Förderschulen übernommen. Auf weitere Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay nach der Altersstruktur der internationalen Klasse erläutert Herr Gurzan, dass diese Klasse altersgemischt aus 18 zugewiesenen Schülern bestehe. Die Schüler verbleiben solange in der Klasse, bis sie so weit seien, dass sie am kompletten Unterricht ihrer Stammklassen teilnehmen können. In den Fächern Englisch, Sport und Mathe werden diese Schüler oft von Beginn an in der Stammklasse unterrichtet. Die Schüler der internationalen Klasse seien in der Regel lernwillig und motiviert.

Herr Bezirksvertreter Brantin würde die Einladung zur Besichtigung des Anne-Frank-Gymnasiums gerne annehmen. Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne könnte sich eine Sitzung der Bezirksvertretung Richterich im Schulgebäude nach Besichtigung der Räumlichkeiten vorstellen.