17.11.2005 - 9 Verbesserung der Ampelschaltungen in Aachen – V...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

 

Herr Prof. Dr. Bernhard Steinauer vom Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen betitelt seinen Vortag mit „Verkehrsmanagement auch in Aachen?“.

Heute werde in 20 deutschen Städten Verkehrsmanagement betrieben. Die Klassifizierung des Aachener Hauptverkehrsstraßennetzes alleine reiche nicht aus. Ergänzend zum besseren Informationsaustausch der Straßenbaulastträger sei eine weitergehende verkehrsabhängige Schaltung der ca. 200 Lichtsignalanlagen in Aachen erforderlich. Die Festzeitsteuerung der Signalanlagen und eine statische aber teilweise nicht konsequente Wegweisung seien Schwachstellen im System. Dabei würden andere Städte wie z. B. Wuppertal mit 93 % einen wesentlich höheren Anteil der Signalanlagen verkehrsabhängig steuern. Als Grundlage aller Planungen müssten zunächst Qualitätsziele festgelegt werden. Darüber hinaus seien umfangreiche Messungen über Fahrzeiten erforderlich. Lichtsignalanlagen hätten eine kurze Lebensdauer und müssten kontinuierlich erneuert und gepflegt werden. Im Masterplan Mobilität 2000 gebe es dazu auch in Aachen gute Ansätze, wie sie sich beim „Nord-Ost-Korridor“ konkret erkennen ließen. Das System des Verkehrsmanagement habe sich insgesamt bewährt. Durch die fehlenden Finanzmittel sei aber eine Lücke zwischen dem Stand der Forschung und der tatsächlichen Anwendung entstanden, obwohl durch Verkehrsmanagement Staus und Umweltbelastungen reduziert werden könnten.

 

Frau Paul von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellt klar, dass Aachen kein Schlaraffenland für Verkehrsplaner sei und die veranschlagten Haushaltsmittel allen Bürgern und deren vielfältigen Anforderungen zugute kommen müssten.

Auf ihre Frage, welchen Stellenwert die Belange der Fußgänger und Radfahrer z.B. im Sinne einer fußgängersicheren Ampelschaltung hätten, antwortet Herr Prof. Steinauer, dass diese Verkehrsteilnehmer selbstverständlich dazugehörten und die Anforderungen an die Qualität in Diskussionen mit den Bürgern definiert werden müssten.

 

Laut Frau Breuer wünscht sich die CDU-Fraktion einen zügigen Verkehrsablauf für alle Verkehrsteilnehmer einschließlich Radfahrer und Fußgänger, die schließlich auch von den Fahrzeugimmissionen betroffen seien.

Herr Prof. Steinauer beantwortet ihre Frage, ob es in anderen vergleichbaren Städten besser laufe mit dem Hinweis, dass früher Aachen eine Spitzenposition bei der Entwicklung innegehabt habe, zwischenzeitlich aber nur noch eine von insgesamt 20 der vorderen Städte sei. Allerdings sei die Verkehrssituation in anderen Städten auch nicht besser und in Aachen sei es vor einem Jahr noch schlechter als jetzt gewesen.

 

Als Vertreter der SPD-Fraktion schlägt Herr Jansen eine bessere Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen vor, zumal die Forschung mit konkreten Projekten interessant sei.

 

Herrn Jahn befürchtet, dass das Verkehrsmanagement für Aachen weniger bringe, als im Vortrag unter Stellungnahme der Verwaltung dargestellt worden sei. Zu bestimmten Zeiten gebe es zu viele Autos in Relation zu der zur Verfügung stehenden Verkehrsfläche. Da zu diesen Hauptverkehrszeiten ebenfalls viele Fußgänger und Radfahrer die Knotenpunkte frequentierten, benötige Aachen kein Verkehrsmanagement sondern ein Mobilitätsmanagement.

 

Herr Prof. Steinauer entgegnet, dass beim Verkehrsmanagement kein Widerspruch zwischen den Nutzergruppen bestehe und Radfahrer und Fußgänger selbstverständlich bei intelligenteren Lösungen berücksichtigt werden würden.

 

Nach weiteren Wortmeldungen von Frau Riemann, Frau Schwarz und Herrn Gerets resümiert Frau Nacken, dass aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel keine Ideallösung zu erreichen sei. Dennoch würden zwischenzeitlich 50 % aller Signalanlagen in Aachen verkehrsabhängig gesteuert und weitere Haushaltsansätze für die Fortführung berücksichtigt.

 

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Beschluss:

Der Verkehrsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und den Vortrag von Professor Steinauer zur Kenntnis.

 

 

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/bi/to020?SILFDNR=331&TOLFDNR=9320&selfaction=print