25.11.2015 - 4 Ökologische und gestalterische Aufwertung des W...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne begrüßt Herrn Goffin, Leiter der Abteilung Gewässer- und anlagenbezogener Immissionsschutz im Fachbereich Umwelt.

 

Herr Goffin erläutert zunächst die Ergebnisse der Bestandaufnahme und der vorgeschlagenen Maßnahmen des Landschaftsarchitekturbüros Schöke zur ökologischen und gestalterischen Aufwertung des Weihers am Schloss Schönau und des Parks. Hierbei sei wichtig, dass der Weiher nicht getrennt vom Schloss gesehen werde und somit bei den gestalterischen Maßnahmen auch der Denkmalschutz zu beachten ist. Die einzelnen Maßnahmen sind in der Vorlage aufgeführt.

 

Den Vorschlag des Gutachters, mehrfache Belüfter einzusetzen, hält der Fachbereich Umwelt für nicht sinnvoll. Lt. dem ersten Gutachten des Forschungsinstitutes für Ökosystemanalyse und –bewertung (gaiac) der RWTH Aachen sei ein Belüfter ausreichend. Die Fische halten sich bei Sauerstoffmangel in der Nähe des Belüfters auf. Da eine belastbare Prognose nicht möglich ist, schlägt der Fachbereich Umwelt vor, den neu zu beschaffenden Springbrunnen an die vom Büro Schöke vorgeschlagene Stelle zu versetzen und dort eine neue Verankerung zu installieren. Sollte dies zu Lärmproblemen an der Restaurantterrasse führen, könnte dieser immer noch an der jetzigen Stelle neu befestigt werden, da die dortige Verankerung noch vorhanden ist.

Auch die vorgeschlagene Ringleitung sieht der Fachbereich Umwelt im Hinblick auf die Nutzen-Kosten Relation kritisch.

 

Hinsichtlich der Wasserableitung von der Restaurantterrasse sei der Fachbereich Umwelt bereits im Gespräch mit dem Gebäudemanagement.

Ebenso wurde Kontakt mit dem Angelverein aufgenommen, um sicherzustellen, dass der Teich mit der passenden Fischart besetzt wird.

 

Herr Bezirksvertreter Werner bedankt sich für die SPD-Fraktion bei Herrn Goffin und sieht viele diskussionswürdige Ideen und Anregungen in dem vorgestellten Gutachten. Ausgehend von dem Problem mit Botulismus in 2012 und dem daraus resultierenden Antrag gehe es nun um die ökologische Aufwertung des Weihers in Verbindung mit der gesamten Parkgestaltung und Einbindung des Tiergeheges, als Kleinod und Aufenthaltsort für die Bürger.

Hinsichtlich der Ringleitung schlägt Herr Bezirksvertreter Werner eine flexible Schlauchleitung, auf dem Grund des Weihers verlegt und mit einer Pumpe versehen, vor. Anstelle der derzeitigen punktuellen Ableitung des Terrassenwassers durch ein Fallrohr könnte sich Herr Bezirksvertreter Werner eine Entwässerung über die Schulter ins Umfeld vorstellen, um das Problem zu entschärfen.

Die Verlegung des Tiergeheges sieht Herr Bezirksvertreter Werner kritisch, da das Gehege fest zu Richterich gehört. Hier sollte man vorab prüfen, wieviel Schadstoffe tatsächlich aus dem Gehege in den Weiher gelangen und wie die Entwässerungssituation ggfls. zu verbessern sei.

Die sonstigen Maßnahmen: Veränderung des Ablaufs, Fällen der Rosskastanie, Verlagerung des Belüfters, Wiederherstellung der Sichtachse, Ersetzen des Zauns seien unter Berücksichtigung der Kosten zu unterstützen und zu priorisieren.

Zur Uferbefestigung merkt Herr Bezirksvertreter Werner an, dass die jetzigen Platten nicht nur unschön, sondern auch hinderlich für die Ansiedlung von Pflanzen und als Bewegungsraum von Kleintieren seien. Hier könne er sich Gabione vorstellen, die nicht nur zu einer optischen sondern auch zu einer ökologischen Verbesserung bei gleicher Zweckerfüllung führen würden.

Herr Bezirksvertreter Werner bittet, die Alternative zur Ringleitung und zur Ufersicherung durch Gabione zu prüfen.

 

Herr Goffin erklärt, dass die Ufersicherung derzeit kein Arbeitsauftrag im Fachbereich Umwelt sei, da diese nach der Entschlammung wieder hergerichtet wurde. Im Rahmen der Parkgestaltung könne dieser Vorschlag jedoch mit aufgenommen werden.

 

Herr Bezirksvertreter Werner bittet alle Maßnahmen, die den Restaurantbetrieb im Schloss Schönau betreffen, auch im Vorfeld mit dem Restaurantbetreiber abzustimmen. Herr Goffin sagte dies zu. Er werde dies zusätzlich an die Fachabteilung weiterleiten, die derartige Maßnahmen auch grundsätzlich mit Bürgerbeteiligung durchführt.

 

Herr Bezirksvertreter Dautzenberg sieht die Verlegung des Lüfters kritisch. Wenn man bereits jetzt von einer möglichen Lärmbelästigung für die Restaurantterrasse ausgehe, sollte man vorab Gespräche mit dem Betreiber führen und den Belüfter vorführen, damit der Betreiber keine Umsatzeinbußen zu befürchten hat.

Außerdem bittet Herr Bezirksvertreter Dautzenberg folgendes zu berücksichtigen:

-          Hinsichtlich der geplanten Wegnahme der Hecke an der Zuwegung zum Schloss sollten auch diesbezüglich Gespräche mit dem Restaurantbetreiber im Vorfeld erfolgen

-          Der Schwerbehindertenzugang zum Schloss muss erhalten bleiben

-          Zum Standort des Tiergeheges sieht Herr Bezirksvertreter Dautzenberg im Park keine Alternative. Das Gehege sollte für die Bürger erhalten bleiben.

-          die Bürger sollten über die Entfernung der Rosskastanie pressewirksam informiert werden.

-          zur Wiederherstellung der Sichtachse auf das Schloss sollte bereits jetzt mit dem Aachener Stadtbetrieb geklärt werden, dass dort keine neuen Pflanzungen erfolgen

-          die Änderung der Zaunanlage sollte ebenfalls mit dem Aachener Stadtbetrieb kommuniziert werden, damit dies bei erforderlichen Reparaturen berücksichtigt werden kann. Im Sommer 2015 waren diese aufgrund wiederholter Vandalismusschäden notwendig.

 

Herr Bezirksvertreter Feil weist für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen darauf hin, dass viele Rosskastanien mit Motten befallen seien, aber nicht unbedingt gefällt werden müssten. Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Feil, dass Flachwasserzonen nach seiner Kenntnis gerade dazu geeignet seien, Nährstoffe zu binden, verweist Herr Goffin auf das 1. Gutachten des Forschungsinstituts für Ökosystemanalyse und-bewertung (gaiac) der RWTH Aachen. Hier wurde festgestellt, dass Flachwasserzonen Bereiche ausbilden können, in den Botulismus entsteht.

Herr Bezirksvertreter Werner ergänzt, dass bei Flachwasserzonen, die sowohl Vorteile als auch Nachteile für den Weiher haben könnten, grundsätzlich die Gefahr des fehlenden Wasseraustausches gesehen werde. Man sollte jedoch die Einleitung des Oberflächenwassers nicht überbewerten. Der Weiher wird v. a. durch Grundwasser gespeist. Dies führe nur bei einer geringen Niederschlagsmenge zu Problemen. Sowohl die Terrasse als auch die Wege als versiegelte Flächen seien in Bezug auf die Menge des eingeleiteten Wassers zu vernachlässigen.

Auf weitere Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Feil, der das vorgestellte Konzept grundsätzlich für begrüßenswert hält, bestätigt Herr Goffin, dass sich dieses auf den gesamten Park bezieht. Dies müsse als eine Einheit gesehen werden. Mit den Maßnahmen, die vor Konzeptumsetzung durchgeführt werden können, sei z.B. die Fällung der Rosskastanie, die Änderung des Bewuchses rund um den Weiher und die Uferbepflanzung gemeint. Das gestalterische Konzept rund um das Schloss gehöre nicht dazu.

Da für die Änderung des Ablaufes des Weihers ein technisches Bauwerk unter Beteiligung von Ingenieuren erforderlich ist, weist Herr Goffin darauf hin, dass vorher entschieden sein müsse, dass das Ufer dort abgeflacht wird.

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Aachen-Richterich stimmen dieser Änderung einvernehmlich zu.

 

Zum Standort des Springbrunnens weist Herr Goffin darauf hin, dass grundsätzlich wichtig sei, dass überhaupt ein Lüfter eingebaut sei. Durch die Versetzung würde man ein Optimum herausholen.

Ein Testen der Lärmbelästigung durch Versetzen des Lüfters im Vorfeld sei leider nicht möglich, da es sich um ein neues Modell handelt.

 

Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn schließt sich den Ausführungen von Herrn Bezirksvertreter Werner an und regt an, sich bei Interesse die Bilder des Heimatvereins über den Schlosspark im Jahre 1958 anzuschauen. Damals gab es keine Bäume, nur Wiesen und eine freie Sichtachse auf das Schloss. Auch fehlte die umgebende Bebauung, so dass auch Oberflächenwasser über die Wiesen in den Teich floss. Die in der Vorlage aufgeführten Maßnahmen unterstützt Herr Bezirksververtreter Kuckelkorn, ebenso die Einbeziehung des Pächters, der das Restaurant seit über 20 Jahren an dieser Stelle betreibt.

 

Herr Bezirksvertreter Pontzen schlägt für die CDU-Fraktion aufgrund der Fülle der Maßnahmen vor, eine Prioritätenliste aufzustellen unter Berücksichtigung der Kosten und des zuständigen Fachbereiches sowie eines Konzeptes. Auch Herr Bezirksvertreter Werner hält eine Priorisierung unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses wichtig, um entscheiden zu können, welche Maßnahmen zuerst umgesetzt werden sollen.

 

Herr Bezirksvertreter Dr. Kuhrt-Lassay erklärt, dass man sich einig sei, dass Schloss als Wasserschloss zu erhalten und Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität einzuleiten.

Er schlägt daher vor, die im Maßnahmenkatalog der Vorlage aufgeführten Punkte 1, 2.5., 3.2, 3.3. und 4.1 als Sofortmaßnahmen in den Beschluss aufzunehmen.

 

Herr Bezirksvertreter Brantin unterstützt ebenfalls die Vorschläge und lobt die gute Arbeit der Verwaltung und des Sachverständigen. Das Tiergehege sollte als wesentlicher Bestandteil erhalten bleiben. Die Lage des Springbrunnens sehe er nicht als Problem an, soweit man den Restaurantbetreiber bei der Entscheidung beteilige.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt den Bericht der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Sie beauftragt die Verwaltung

1.vorab die Maßnahmen umzusetzen, die ohne Entwicklung des Parkpflegekonzeptes möglich sind und zwar die Maßnahmen, die in der Vorlage unter den Ziffern 1, 2.5,3.2,3.3 und 4.1 aufgeführt sind,

sowie

2. ein Parkpflege- und gestaltungskonzept für den gesamten Park zu entwickeln und dazu eine Bürgerbeteiligung durchzuführen.

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Abstimmung:

einstimmig

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Anlagen zur Vorlage