02.12.2015 - 4 Förderprojekt "3% - Energieeffizienter Sanierun...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 02.12.2015
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Dezernat III
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Beratung
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Lynar von der Fa. B. & S.U., Frau Dr. Vankann von der Stabsstelle Klimaschutz und Herrn Stephan von altbau plus.
Frau Lynar verweist auf die Vorlage und erläutert anhand einer Power-Point-Präsentation das Projekt.
Das Projekt 3 % werde im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramm „Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“ gefördert und solle zur Umsetzung des Energiekonzeptes der Bundesregierung und der Erreichung der energiepolitischen Ziele bis 2050 beitragen. Ziel sei es, die jährliche Sanierungsrate auf 2 % anzuheben. In den Richtlinien der Europäischen Union sei eine Sanierungsrate von 3 % pro Jahr vorgesehen worden, wobei die tatsächliche Sanierungsrate in Deutschland bei 0,8 % pro Jahr liege. Um die angestrebte Rate zu erreichen, würden im 3 % Projekt Strategien für die kommunale Quartiersebene entwickelt. Das Projekt ziele darauf ab, in den kommunalen Quartieren Sanierungspotenziale zu erschließen und die Rate der energetischen Sanierungen im Gebäudebestand zu erhöhen. Das Verbundvorhaben werde von 2015 bis 2018 von dem DV Deutschen Verband für Wohnungswesen und der B. & S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH umgesetzt. Im Rahmen des Projektes würden zunächst die Energieeffiziensrahmenbedingungen kommunaler Quartiere analysiert, sowie rechtliche, finanzielle, steuerliche und soziale Hemmnisse identifiziert, die bisher die energetische Sanierung behindern. Auf dieser Basis würden gemeinsam mit den drei beteiligten Modellkommunen Aachen, Ludwigsburg und Mühltal Lösungsvorschläge erarbeitet, wie Städte und Gemeinden die Sanierungsziele dennoch erreichen können. Dabei würde neben der Auswertung vorhandener Datenbestände unter anderem auf Interviews und runde Tische mit verschiedenen Akteuren zurückgegriffen. Die B. & S.U. habe bereits eine Vielzahl von Projekten mit den Schwerpunkten Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Umweltschutz, kommunaler Klimaschutz etc. auf den Weg gebracht. Im Rahmen des 3 % Projektes sei die Firma verantwortlich für das Teilprojekt „Instrument“ und werde einen Leitfaden und ein Handbuch für energetische Sanierungsfahrpläne entwickeln.
Bei der Auswahl des Quartiers sei zu berücksichtigen, dass durch die Arbeit von altbau plus in Aachen-Nord bereits zahlreiche positive Erkenntnisse aus der Beratungsarbeit für diesen Bereich vorliegen würden. In Abstimmung mit dem Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlegen werde bei der Quartiersauswahl für das 3 % Projekt der Fokus auf einen Stadtbezirk für sinnvoll erachtet, da die kleinräumlicheren Strukturen Vorteile für die Bearbeitung mit sich bringen würden. Insbesondere aber böten aktive Vereine und Initiativen die Möglichkeit, auch die Bedürfnisse im Stadtbezirk zu berücksichtigen. Aachen-Brand sei als Modellquartier ausgewählt worden, für das ein Sanierungsfahrplan erstellt werden solle. Dabei sollten alle wichtigen Akteure vor Ort einbezogen werden. Neben den Besitzern von Gebäuden, bei denen eine energetische Sanierung sinnvoll sei, seien dies Bürgervereine, Handwerker, Planer und Architekten, die das Wissen um energieeinsparende Maßnahmen besonders effizient weitergeben könnten.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich bei Frau Lynar und bittet darum, die Präsentation im Ratsinformationssystem dem Protokoll beizufügen.
Herr Müller von der SPD-BF bedankt sich bei Frau Lynar für ihren informativen Vortrag und fragt nach, wie in Brand das wichtige Projekt zur Einsparung von Energie angepackt werde. Sollen die Hausbesitzer angeschrieben werden, finden Veranstaltungen statt und würden sog. Wärmefotos
angefertigt?
Frau Lynar antwortet, dass sie gemeinsam mit Herrn Stephan die Daten zusammentragen habe und in den folgenden 2 Jahren mehrere Veranstaltungen abhalten werde. Als erstes sei eine Veranstaltung mit dem Brander Bürgerverein geplant, um hierdurch viele Akteure im Bezirk Brand zu erreichen. Geplant seien weiterhin Hauswurfsendungen und das direkte Ansprechen der Eigentümer. Die genaue Verfahrensweise müsse noch abgestimmt werden. Wärmefotos würden nicht angelegt.
Herr Stephan von altbau plus begleitet das Projekt. Zur Winterzeit arbeite man in Kooperation mit der Verbraucherzentrale, so dass Hausbesitzer sich hier auch mit dem Wunsch auf Wärmefotos melden könnten.
Herr Hußmann von der GRÜNE-BF begrüßt die Initiative und fragt nach, ob die 3 genannten Gebiete bereits bekannt seien und eine Beratung erfolge.
Frau Lynar bestätigt, dass die Gebiete bekannt seien; eine Beratung dürfe allerdings nicht durch ihre Gesellschaft erfolgen.
Ratsherr Blum von der FDP befürwortet das Projekt 3 %. Bei Energieeinsparung, Haussanierung usw. sei immer großes Potenzial vorhanden, wobei auch die CO2 Einsparung zu beachten sei.
Herr Auler von der CDU-BF bittet Frau Lynar in Abständen über das Projekt zu berichten. Mit dem Bürgerverein und dem Bezirksamt Brand habe man gute Ansprechpartner.
Frau Lynar schlägt vor, halbjährlich der Bezirksvertretung Brand einen Bericht zukommen zu lassen.
Frau Dr. Vankann teilt ergänzend zur Entstehungsgeschichte mit, dass man verschiedene Kontakte geknüpft und der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen beteiligt habe. Es bestünden parallele Projekte in Aachen-Nord und ein Innenstadtkonzept sei in der Beantragungsphase; andere Projekte würden von der Koordinierungsstelle gebündelt. Auch bei der Gebietsauswahl gäbe es eine Abstimmung mit dem Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen.
Bei den ausgesuchten Gebieten im Bezirk Brand erklärt Herr Stephan, handele es sich zum einen um die „Ringstraße“ als ältesten Bereich von der Entstehung der Gebäude her, wobei dort durchaus auch schon Sanierung gelaufen sei. Beim nächsten Bereich „Am Reulert“ sei der Originalzustand der typischen 70-iger Jahre vorhanden. Bei dem dritten Bereich Schagenstraße/Dr.-Bernhard-Klein-Straße handele es sich um ein 1980/1990-iger Jahre Gebiet. Die Häuser dort seien relativ neu, dennoch liefen sie in den nächsten Jahren in die Sanierung ein. Das Beratungsangebot von altbau plus gelte natürlich für ganz Brand und könne in Anspruch genommen werden.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich und begrüßt die Anregung, der Bezirksvertretung Brand halbjährlich ein Feedback zukommen zu lassen.
Anlagen
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