09.02.2017 - 7 Fortentwicklung des II. Bildungsweges in der St...

Beschluss:
geändert beschlossen
Reduzieren

Beratung

Herr Krott erinnert zunächst an den einstimmig vereinbarten Tenor in der gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses mit dem Kinder- und Jugendausschuss am 17.11.2016, dass der Hauptstandort für den II. Bildungsweg in Aachen verbleiben soll, auch wenn die StädteRegion Aachen die Schulträgerschaft inne hat.

Er dankt der Verwaltung für die entsprechenden Verhandlungen mit der StädteRegion zur Schaffung eines vollwertigen Weiterbildungsstandortes in Aachen ab dem Schuljahr 2021/2022.

Er hätte zwar gerne die Kapazitäten bereits für die Übergangszeit in Aachen gesehen, kann aber nachvollziehen, dass dies nicht umsetzbar ist.

 

Daher legt Herr Krott für die Große Koalition folgenden geänderten Beschlussvorschlag für den zweiten Spiegelstrich des ursprünglichen Beschlussvorschlages vor:

 

„Der Rat der Stadt Aachen befürwortet die Verdichtung der Angebote auf drei Standorte [Würselen, Aachen, (Eintrachtstraße und Bischofstraße)] zum Schuljahr 2017/2018 sowie die Weiterentwicklung von zwei Standorten in Würselen und Aachen mit einem jeweils vollständigen Weiterbildungsangebot zum Schuljahr 2021/2022.“

 

Herr Brantin lobt ebenfalls die Verwaltung und gibt zu bedenken, dass die Verhandlungen nicht einfach sind, aber mit dem Beschluss eine Sicherheit auf Dauer geschaffen wird. Zwar ist der Übergang schwierig, allerdings gewinnt die Stadt Aachen hierdurch Zeit für eine geeignete Umsetzung.

 

Herr Sahm ist von dem Beschlussvorschlag nicht überzeugt. Er erkennt zwar die Schwierigkeit der Situation, befürchtet allerdings eine Schwächung des Bildungsstandortes Aachen. Aufgrund der Verschiebung von ungefähr 50 % der Aachener Schüler zum Bildungsstandort Würselen sei keine Gleichberechtigung der beiden Standorte Würselen und Aachen mehr gegeben. Es fände somit keine Erweiterung des Angebots statt, sondern eine Konzentration auf Würselen. Darüber hinaus sehe er wenig Hoffnung für den Standort in der Bischofstraße. Er empfiehlt, dass eine Verlagerung des Abendunterrichtes des Abendgymnasiums nach Würselen nicht erfolgt.

 

Herr Balthasar gibt zu bedenken, dass die Stadt Aachen als Oberzentrum einen stabilen Standort für den II. Bildungsweg anbieten soll. Die erarbeitete Stufenlösung ist aus seiner Sicht eine Scheinlösung. Darüber hinaus stellt er die Frage, aus welchem Grund Marketing betrieben werden soll und wer zum einen hierfür die Kosten und zum anderen weitere anfallende Kosten des Schulbetriebs in der Übergangszeit 2017/2019 übernimmt. Die Vorlage gebe diesbezüglich keine konkreten Informationen, ebenso wenig wie über die Schülerzahlen. Insofern kann er dieser Vorlage nicht zustimmen.

Er bittet die Verwaltung, die Suche nach einem geeigneten Standort zu intensivieren.

 

Herr Fischer schließt sich dem Beschlussvorschlag an und betont, dass es sich hierbei um eine gute Perspektive handelt. Er regt zu einer mutigen, realistischen und faktenorientierten Schulentwicklungsplanung an, welche auch die Schließung von nicht länger tragbaren Schulstandorten in Aachen beinhaltet. Die frei werdenden Räumlichkeiten können dann für den II. Bildungsweg genutzt werden.

 

Frau Schwier erklärt, dass das Marketing sowie alle hiermit verbundenen Kosten durch die StädteRegion Aachen übernommen werden. Da für jeden Schüler eine Pro-Kopf-Pauschale durch das Land Nordrhein-Westfalen gezahlt wird, ist es notwendig, dass eine bestimmte Schüleranzahl erreicht wird, um in ein paar Jahren im idealen Fall eine vollständige Kostendeckung zu erreichen. Durch die Verdichtung kann das pädagogische Angebot verbessert werden, um eine Erreichung aller drei Abschlüsse zu gewährleisten. Grundsätzlich ist sie froh über den Verlauf des Prozesses und hofft auf eine Stabilität bis 2021.

 

Herr Giancoli gibt zu bedenken, dass die Diskussion erneut entfacht würde, sollte im Rahmen der heutigen Sitzung kein Beschluss gefasst werden. Aus seiner Sicht hat die Stadt Aachen das Maximum für sich erreicht und insofern handelt es sich bei dem Beschlussvorschlag sowohl um die beste als auch die schlechteste Lösung.

 

Frau Ketteniß ist besorgt über die mit der Verlegung des Standortes nach Würselen verbundene Fahrtzeit für die Schüler. Sie empfindet Hochachtung für die Schüler, diesen Aufwand zu leisten.

 

Herr Sahm sieht derzeit keinen Leidensdruck für Aachen, sich auf die vorgeschlagene Lösung einzulassen. Durch die Bündelung der Angebote entstehe zwar ein Nutzen für alle Beteiligte. Er appelliert allerdings in Ruhe nach einer geeigneten Immobilie für einen Standort in Aachen zu suchen.

 

Herr Balthasar betont, dass es sich bei seiner Äußerung nicht um eine Kritik an der Verwaltung gehandelt habe. Er wünscht allerdings, dass die Verwaltung einen eigenen Vorschlag für einen Standort unterbreitet.

 

Frau Schwier erklärt, dass die StädteRegion durch die drohende Insolvenz des Euregio-Kollegs die Trägerschaft für dieses übernommen hat und mit der Fusion zwischen Euregio-Kolleg und Abendgymnasium das Angebot aufrecht erhalten kann. Durch eine Insolvenz wäre eine größere Schülerzahl ad hoc zu versorgen gewesen. Für die StädteRegion Aachen ist das Angebot des II. Bildungsweges pflichtig, da die Bezirksregierung Köln entschieden hat, dass die bestehenden Standorte für den II. Bildungsweg in Köln, Bonn oder Düsseldorf in unzumutbarer Entfernung liegen. Auf Nachfrage von Herrn Giancoli bestätigt sie, dass derzeit der Prüfungsprozess für eine geeignete Immobilie im Gange ist.

 

Frau Griepentrog weist darauf hin, dass im Schulausschuss im Rahmen der heutigen Sitzung nicht die Schulentwicklungsplanung thematisiert werden solle.

Der oben bereits aufgeführte geänderte Beschlussvorschlag wird zur Abstimmung gestellt.

Reduzieren

Beschluss:

Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt folgende Beschlüsse zu fassen:

 

  1. Der Rat der Stadt nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und begrüßt die zwischen der StädteRegion und der Stadt Aachen vereinbarten Ziele zur Sicherung und Fortentwicklung des II. Bildungsweges und unterstützt die in drei Stufen angelegte Entwicklungsperspektive für ein differenziertes, ortsnahes Angebot am „Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – Abendgymnasium und Kolleg“.

 

  1. Der Rat der Stadt befürwortet die Verdichtung der Angebote auf drei Standorte [Würselen, Aachen, (Eintrachtstraße und Bischofstraße)] zum Schuljahr 2017/2018 sowie die Weiterentwicklung von zwei Standorten in Würselen und Aachen mit einem jeweils vollständigen Weiterbildungsangebot zum Schuljahr 2021/2022.

 

  1. Der Rat der Stadt ist mit der  Erarbeitung eines professionellen Marketingkonzeptes einverstanden, um die Öffentlichkeitsarbeit des Weiterbildungskollegs zu unterstützen und potenzielle Studierende zielgruppengerecht anzusprechen und zu gewinnen. 
Reduzieren

Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:Ablehnung: 1Enthaltung: 4

mehrheitlich(Herr Sahm)

Reduzieren

Anlagen