10.05.2017 - 8 Untersuchung der Verkehrssituation für den abla...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Auf die Verwaltungsvorlage wird verwiesen.

 

Herr BBM Tillmanns begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Ulbort vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen. Er verweist auf die Anträge der SPD-BF vom 23.09.2016 und der CDU-BF vom 24.10.2016 sowie eine ergänzende Anfrage der SPD-BF vom 27.04.2017      (s. hierzu TOP 14!).

 

Frau Ulbort erklärt, dass die Verwaltung die beiden genannten Anträge bewusst in einer Vorlage bearbeitet habe. Sie zeigt die Schwierigkeiten auf, die mit insgesamt 9 Signalanlagen auf einer Länge von 1 km verbunden sind, insbesondere bei der Koordinierung.

Um die Knotensignalisierungen besser aufeinander abzustimmen, habe es über mehrere Wochen tägliche Beobachtungen des Verkehrsflusses auf der Trierer Straße gegeben. Dabei seien u. a. Rückstaus in der Heussstraße in der Zeit von 06:45 bis 08:00 Uhr, also zu Schulanfangszeiten wie auch zu den Anlieferungszeiten des dortigen EDEKA-Marktes, beobachtet worden.

Die Dauer der Grünphase an der Heussstraße sei ausreichend, aber das eigentliche Problem bestehe an der BAB-Auffahrt Richtung Köln. Durch die dort entstehenden Staus funktioniere der Abfluss von Pkw bzw. die Koordinierung in der Eckenerstraße nicht gut. Insgesamt entstehe dadurch wiederum ein Rückstau bis zur die Heussstraße. Seit dem Ende der Baumaßnahme am Grauenhofer Weg sei dennoch eine Entspannung bemerkbar.

Ein anderes Problem bestehe an den Kreuzungen Hochstraße und obere Ringstraße. Im Morgenprogramm sei die Grünphase der Hochstraße verlängert worden, um Rückstaus zu vermeiden. Nachmittags sei dort eine Grünzeitverlängerung jedoch wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der Trierer Straße in Richtung Kornelimünster nicht möglich. Doch auch an dieser Stelle habe sich eine Besserung seit Beendigung der Baumaßnahme am Grauenhofer Weg gezeigt.

Frau Ulbort erklärt weiter, dass eine besondere Problematik nachmittags an der Kreuzung Trierer Straße / Ecke Josefsallee existiere. Die Verwaltung schlägt hier eine neue Fahrstreifenaufteilung vor, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Bei Einrichtung eines Linksabbiegeverbots in die Josefsallee könnte der stadtauswärt führende Verkehr durch Änderung der Linksabbiegespur aus der Hochstraße in eine Geradeausspur und Änderung der jetzigen Geradeaus/Rechtsspur in einen Rechtsabbiegefahrstreifen leistungsfähiger abgewickelt werden. Frau Ulbort verweist auf den Prüfauftrag seitens der Bezirksvertretung, ob zwei Linksabbiegespuren aus der Hochstraße machbar seien. Diese Verkehrsführung bedinge jedoch aus Sicherheitsgründen eine konfliktfreie Schaltung der Freigabezeit für die Josefsallee und führe daher nicht zu einer besseren Leistungsfähigkeit des Knotens.

Zu der nachträglichen Anfrage der SPD-BF erläutert Frau Ulbort anhand eines Planes, dass in Brand mehrere Bebauungsplanverfahren in den letzten Jahren realisiert worden seien oder zur Realisierung anstünden. Dadurch seien 676 Wohneinheiten mit geschätzten 1.500 neuen Anwohnern geschaffen worden. In den letzten 10 Jahren habe Brand einen Bevölkerungszuwachs von 19 % gehabt, was sich natürlich auch verkehrlich durch zusätzliche 3.000 KFZ-Fahrten/Tag auswirke.

Die Einrichtung einer zusätzlichen Signalanlage an der oberen Ringstraße sei zwar möglich, erschwere jedoch die Koordinierung auf der Trierer Straße und führe zu einem höheren Verkehrsaufkommen in der Tempo-30 Zone. Die Kosten der Umdrehung der Einbahnstraße in der unteren Ringstraße schätzt Frau Ulbort grob auf 70.000 – 80.000 €.

 

Herr BBM Tillmanns bedankt sich bei Frau Ulbort für ihre Ausführungen und die Beantwortung der ergänzenden Anfrage der SPD-BF.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF schließt sich dem Dank für die aufschlussreichen Ausführungen an. Er bittet um Zusendung der genauen Zahlen und der Präsentation. Im Hinblick auf die Bautätigkeiten im Bezirk möchte er wissen, ob ein kritischer Punkt absehbar und zusätzlicher Wohnraum in Brand mit dem damit verbundenen erhöhten Verkehrsaufkommen nicht mehr verträglich sei. Die verkehrlichen Möglichkeiten in Brand sowie die Kapazität der Trierer Straße seien begrenzt. Bislang habe man sich bei den Betrachtungen auf den Verkehrsfluss in Richtung BAB konzentriert und die Verbindung nach Süden aus den Augen verloren. Die Trierer Straße/Ecke Freunder Landstraße sei ebenfalls ein hochbelasteter Knotenpunkt. Daher sei der Vorschlag für das zweistreifige Abbiegen aus der Hochstraße entstanden. Den Vorschlag der Verwaltung, das Linksabbiegen in die Josefsallee zugunsten einer besseren Spuraufteilung in der Trierer Straße zu unterbinden, befürworte er. Dies werfe aber die Frage auf, wie dann die Kunden der Sparkasse den rückwärtigen Parkplatz anfahren können. Herr Hellmann bittet die Verwaltung nochmals um Prüfung, ob eine Signalanlage an der oberen Ringstraße möglich ist, um das Abbiegen in die Trierer Straße an dieser Stelle zu erleichtern. Auf seine Frage hin beziffert Frau Ulbort die geschätzten Kosten für eine Signalanlage an dieser Stelle auf 60.000 €. Seine Frage zur Erschließung des neuen Rollefviertels beantwortet Herr Willen von der Verwaltung in dem Sinne, dass dies wegen der Lage der möglichen Einmündung auf die Trierer Straße außerhalb der Ortsdurchfahrt in Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßenbau liege.

 

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich ebenfalls bei Frau Ulbort und schlägt den Einbau einer Kontaktschleife im Bodenbereich der Josefsallee vor, um die Freigabezeit bedarfsgerecht zu steuern.

Hierzu legt Frau Ulbort dar, dass dies zu Spitzenzeiten nicht den gewünschten Effekt bringen würde.

 

Ratsherr Blum von der FDP bedankt sich bei Frau Ulbort ausdrücklich für die aufschlussreiche Vorlage. Er verweist auf die Fertigstellung des Vennbahncenters, mit der weitere Anpassungen der Signalanlagen im Umfeld erforderlich würden. Die Veränderung der Fahrstreifenaufteilung an der Trierer Straße Ecke Hochstraße sei eine gute Idee.

 

Herr Hußmann von der Grünen-BF hält das Verbot eines Linksabbiegens in die Josefsallee ebenfalls für sinnvoll. Eine zusätzliche Signalanlage an der oberen Ringstraße sei aber wenig effektiv und werde daher von seiner Fraktion nicht befürwortet.

 

Frau Lürken-Souvignier von der CDU-BF gibt zu bedenken, die Josefsallee in Richtung Freunder Landstraße möglicherweise als Einbahnstraße zu kennzeichnen.

 

Herr BBM Tillmanns verweist auf die Möglichkeit, einen interfraktionellen Antrag zu stellen und lässt über den Beschlussentwurf der Verwaltung abstimmen.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Die Anträge der SPD-BF vom 23.09.2016 und der CDU-BF vom 24.10.2016 gelten damit als erledigt.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen