28.06.2017 - 4 Offener Ganztag an der GGS Brander Feld - Verbe...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Zusätze:
- Die Vorlage wird nachgereicht.
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 28.06.2017
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Lehmenkühler und Herrn Gerards vom Gebäudemanagement der Stadt Aachen (E 26) sowie Frau Souvignier vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule (FB 45).
Frau Souvignier ergänzt mündlich die finanziellen Auswirkungen auf Seite 3 der Verwaltungsvorlage:
Bei den investiven Auswirkungen in der Zeile Auszahlungen sei im Feld „Ansatz Planung 2017“ der Betrag von 83.500 € und in „fortgeschriebener Ansatz 2017“ ebenfalls der Betrag von 83.500 € einzusetzen. Unter Bau bei „Ansatz 2017 ff.“ unter “Auszahlungen“ 1.716.500 €, „fortgeschriebener Ansatz“ 1.716.500 €. Der Gesamtbedarf für die Maßnahme würde bei max. 1.800.000 € für alt und neu betragen.
Frau Lehmenkühler nimmt Bezug auf die Vorlage und erklärt anhand einer Power-Point-Präsentation die Verpflegung in den Grundschulen allgemein und den OGS-Ausbau in der Grundschule Brander Feld (Schagenstraße). Rückblickend seien die Kosten beim Neubau einer Mensa auf der grünen Wiese und deren Anbindung mit 1,5 Mio. € berechnet worden. Daher seien die Fragen aufgeworfen worden, warum nicht eine kleinere Variante gewählt werden könne und wie die Nutzung des Cafés JuB im Bestand aussehe. Grundsätzlich gebe der Bedarfsträger die Verpflegungsart vor, das Veterinär-/Gesundheitsamt gebe die minimalen Hygienevorschriften vor, der Küchenbetreiber teile seinen Bedarf mit und letztendlich stelle die Schule die Essensplätze zur Verfügung. Der Bedarfsträger gebe das Angebot „Cook & Serve“ für alle Grundschulen als Standard vor. D.h. das Essen komme warm in der Schule an und werde ergänzt mit eigener Rohkost, Dessert, Obst sowie Brötchen. Eine eigene Spülmöglichkeit müsse vorhanden sein.
Aktuell könnten die 200 geforderten Essen im Bestand nicht untergebracht werden, sondern nur max. 95 Essen. Dies wäre nur möglich, wenn der JuB massiv eingeschränkt und der Nachbarraum mit einbezogen würde. Sollte ein Neubau entstehen, würde eine Fläche von ca. 100 m² zzgl. Bestand benötigt. Frau Lehmenkühler geht noch auf die problematische Raumsituation in der Grundschule Brander Feld ein.
Sofern man einen Neubau auf der grünen Wiese plane, müsse von einer Mindestfläche von 270 m² - ohne mehr Fläche für den eigentlichen Schulbetrieb zu haben - ausgegangen werden. Der größte Teil sei Nutzfläche und nicht Schülerfläche.
Als Alternative hierzu wären die Nutzungsflächen des JuB zzgl. einer neuen Fläche von 115 m² zu betrachten. Wichtig sei auch, ausreichend groß und damit zukunftssicher zu planen.
Herr Auler von der CDU-BF fragt nach, ob bei einer Umstellung von „Cook & Serve“ auf „Cook & Chill“ alle vorgetragenen Änderungen auch hinsichtlich der Hygienevorschriften erfolgen müssen.
Frau Lehmenkühler sieht nicht die Hygienevorschriften als Problem, sondern vielmehr das Platzangebot. Der Platz für die Lager- und Kühlhaltung in der Schagenstraße könnte im Souterrain auf Ebene JuB vorgehalten werden und von dort aus angebunden werden. Dies wäre die größere Lösung und letztendlich zukunftssicher.
Herr Hellmann von der SPD-BF teilt mit, dass bei der Variante „Cook & Chill“ Konvektomaten zum Aufwärmen der Speisen zur Verfügung stehen müssten. Er fragt nach, ob diese auf die zusätzliche Fläche im Keller gestellt werden könnten?
Frau Souvignier bestätigt, dass die Konvektomaten ohnehin für die Erwärmung der Speisen als Standard vorgesehen und in den Küchen vorhanden seien; allerdings würden sie aktuell nur bei Abkühlung der Speisen von unter 60 Grad genutzt.
Weiterhin fragt Herr Hellmann nach dem Unterschied der in der Präsentation vorgetragenen kleinen und großen Lösung. Seinem Verständnis nach seien bei der kleinen Lösung ein Mehrzweckraum und bei der großen Lösung zwei Räume einkalkuliert.
Frau Lehmenkühler erklärt, dass bei der kleinen Lösung nur der Raum ausgeglichen werde, der oben belegt werde und mithin kein zusätzlicher Raum geschaffen werde. Der gesamte Grundstücksbereich sei städt. Eigentum und somit verfügbar. Die neuen Flächen könnten barrierefrei der Ebene im Bereich des Wendehammers geschaffen werden.
Zu den Kosten fragt Herr Hellmann nach, dass er der Vorlage entnommen habe, dass die kleinere Lösung 1,4 Mio. €, die externen Wünsche 1,8 Mio.€ und die Clubhauslösung - also große Lösung – ebenfalls 1,8 Mio. € kosten würde. Bei Vergleich der Varianten würde praktisch der zusätzliche Mehrzweckraum mit 97 m² Fläche 400.000 € Mehrkosten verursachen.
Frau Lehmenkühler begründet die hohen Baukosten mit der hohen Beanspruchung der Fläche. Insoweit könne kein Vergleich mit beispielsweise einem privaten Wohnhaus mit 120 m² Wohnfläche und 4 Bewohnern gezogen werden. Zudem seien die Anforderungen des Aachener Standards höher, um die Anforderungen an die Nachhaltigkeit des Gebäudes zu erfüllen.
Frau Reiber von der GRÜNE-BF fragt nach, was für den JuB noch an Fläche erhalten bleibe und ob dann die Möglichkeit bestehe, 200 Essen auszuteilen.
Frau Lehmenkühler erklärt anhand der Präsentation die Flächen, die federführend dem JuB
bzw. der Schule zugewiesen würden. Bei den Gesprächen mit JuB und Schule habe sich herausgestellt, dass Synergien gefunden werden können. Die Ausgabe von 180 – 200 Essen am Tag ermögliche 100 % OGS.
Herr Hußmann von der GRÜNE-BF führt aus, dass in einer Entfernung von 300 m eine große Mensa in der Gesamtschule Rombachstraße vorhanden sei. Er fragt nach, warum die OGS diese Mensa nicht mit nutzen könne. Für ihn seien die Kosten sehr hoch und er fragt sich, ob dies im Vergleich zu anderen Schulen angemessen sei. Wichtig erscheine ihm, dass bei der Flächenberechnung auch für die Zukunft geplant werde.
Frau Souvignier erklärt, dass aktuell bereits Grundschüler als Übergangslösung in der Gesamtschule essen gehen würden. Allerdings sei zwischenzeitlich die Zahl der Grundschüler, die in der Mensa der Gesamtschule essen sollen, gestiegen. Die Hauptessenszeit von beiden Schulen sei gleich, d.h. in der Gesamtschule müssten in der Mittagspause ca. 500 Schüler in einem kurzen Zeitraum versorgt werden. Frau Souvignier verweist zudem auf den pädagogischen Aspekt, wonach die Kinder in der OGS am Tisch ihr Essen erhalten und einnehmen sollen. Dies sei in der Gesamtschule nicht gewährleistet, da dort das Essen mit Tabletts abgeholt werden müsse. Die Schüler der OGS müssen separat nicht zusammen mit den Schülern der Gesamtschule essen.
Bei der OGS existierten aktuell bereits Wartelisten, da wegen der Raumsituation in der Schule nicht alle Kinder aufgenommen werden können. Obwohl jeder vorhandene Quadratmeter genutzt werde, sei die Schule derzeit am Ende ihrer Kapazitäten.
Frau Lehmenkühler ergänzt, dass im Rahmen der OGS-Untersuchung 12 Schulen verglichen worden seien. In allen betrachteten Schulen befinde sich die Essenseinnahme im Schulgebäude. Außerdem stünden für die OGS eigene Räume zur Verfügung. Dies könne die Grundschule Brander Feld nicht vorweisen, da es nur 8 Klassenräume und 2 Mehrzweckräume gebe. Sofern die Schule mit einer eigenen Mensa ausgestattet sei, könnten die Räumlichkeiten vor und nach dem Essen i.S.d. Multifunktionalität ganztägig genutzt werden.
Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich für die gefertigte Vorlage und den heutigen Vortrag. Begeistert habe sie die Tatsache, dass nicht nur eine Mensa geplant, sondern die Besonderheiten des Bezirks berücksichtigt worden seien. Die Anforderungen an die Barrierefreiheit seien nicht zu unterschätzen und würden mit dem Vorschlag der Verwaltung gut erfüllt. Gerade im Hinblick auf die in Brand entstehenden Neubaugebiete sei es erforderlich, auch für die Zukunft zu planen. Ihre Fraktion befürworte daher die größere Lösung.
Herr Hellmann von der SPD-BF stellt fest, dass sich die Schulen in den letzten 10 Jahren deutlich verändert hätten und in Zukunft mit 100 % OGS zu rechnen sei. Es gehe um Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, deren familiäre Situation sich dadurch verändere, dass das gemeinsame Mittagessen teilweise in die Schule ausgelagert werde. Er sei gegen das „Abfüttern“ der Kleinen in einer riesigen Kantine, da zunächst eine Essenskultur vermittelt werden müsse. Deshalb könne man diese Kinder nicht bei Wind und Wetter von einer Schule zur anderen „scheuchen“, damit sie möglichst schnell essen können. Er sei für den Vorschlag der Verwaltung dankbar und spreche sich deshalb im Namen seiner Fraktion für die größere Lösung aus.
Herr Müller von der SPD-BF bedankt sich bei Frau Lehmenkühler für ihren Vortrag, dem er gut folgen konnte. Er fragt nach, ob so gebaut werden könne, dass man in Zukunft noch eine Aufstockung vornehmen könne.
Frau Lehmenkühler bestätigt dies. Allerdings müsse zunächst kostentechnisch eine Grenze gezogen werden.
Frau Reiber von der GRÜNE-BF bedankt sich bei Frau Lehmenkühler und würde sich ebenfalls für die größere Variante mit dem Clubhaus aussprechen. Sie schließt sich der Frage von Herrn Müller an und fragt nach, ob zukunftsorientiert auch 300 Essen in der Mensa der OGS ausgegeben werden könnten. Ihrer Meinung nach sei die Essenseinnahme in der Gesamtschule aber kein „Abfüttern“. Es gebe viele Kinder, die ohnehin später auf die Gesamtschule wechseln würden.
Frau Müller von der SPD-BF konnte den Plänen entnehmen, dass der JuB in den Neubau am Wendehammer einziehen solle. Da die Fläche des Wendehammers aktuell zum Skateboardfahren genutzt werde fragt sie nach, ob die gesamte Fläche bebaut werde.
Frau Lehmenkühler erklärt, dass dies erst im nächsten Planungsschritt festzulegen sei.
Herr Auler von der CDU-BF stimmt mit Frau Reiber darin überein, dass die Mensa der Gesamtschule aus Sicht eines Jugendlichen oder Erwachsenen nicht ungemütlich sei. Ein Grundschüler nehme einen so großen Raum anders wahr. Die Ratsfraktion der GRÜNEN habe im Schulausschuss beantragt, dass an jeder Schule eine genügend große Mensa eingerichtet werden solle, in der alle Kinder gleichzeitig verköstigt werden können.
Ratsfrau Lürken von der CDU-BF gibt zu bedenken, dass es bei der Essensausteilung in der Praxis so sei, dass die Kleinen sich hinten anstellen müssten und die Größeren in der Schlange vorgehen. Die Grundschulkinder würden dann noch weiter hinten anstehen. Gerade bei den kleinen Kindern müsse man den Besonderheiten Rechnung tragen.
Herr Hußmann von der GRÜNEN-BF hält an seiner Auffassung fest, dass die Grundschulkinder durchaus ihr Essen in der Mensa der Gesamtschule einnehmen können. Ein kostspieliger Neubau sei daher nicht unbedingt erforderlich.
Frau Stockem von der SPD-BF weist darauf hin, dass sich bereits aus den Zahlen im Kita-Bereich der Bedarf ablesen lasse. Zum Planungsverfahren seien verschiedene Stufen erwähnt worden und es solle über die Phasen 1 – 3 der Beschluss gefasst werden. Kosten seien bereits in den Haushalt eingebracht worden.
Frau Lehmenkühler erklärt, dass bei Betrachtung eines solchen Projektes zunächst Kosten geschätzt werden müssten. Der Kostenrahmen habe in seiner Sicherheit noch eine gewisse Relevanz. Diese Relevanz könne erst weiter eingeschränkt werden, wenn eine konkretere Planung (Phase 1 – 3) mit einer Kostenberechnung vorliege. Die veranschlagten Planungsmittel von 83.000 € basierten auf dem jetzigen Kostenrahmen.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich bei den Damen Lehmenkühler und Souvignier sowie bei Herrn Gerards.
Beschluss:
Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Schulausschuss den Planungsbeschluss zu der Baumaßnahme zur Verbesserung des Raumangebotes und Mensasituation an der GGS Brander Feld entsprechend der Vorlage zu fassen.