07.09.2017 - 4 Evaluation der Tabletklasse am Einhard Gymnasium
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Schulausschuss
- Datum:
- Do., 07.09.2017
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Herr Frühwein, stellvertretender Schulleiter des Einhard-Gymnasiums, und Herr Kwiatkowski stellen die Ergebnisse der Evaluation der Tabletklasse am Einhard-Gymnasium anhand einer Power Point Präsentation vor. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.
Zum Abschluss seiner Präsentation legt Herr Frühwein dar, dass aktuell die Wartung der Geräte noch über die Schule selber erfolge. Hier müsse man schauen, ob eine Wartung nicht auch über das Förderprogramm Gute Schule 2020 möglich sei, da der Aufwand für diesen Prozess finanziell und personell sehr belastend für die Schule sei. Außerdem wünscht er sich, dass eine zentrale Finanzierung der Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler angeboten werde und hofft dabei auf die Unterstützung des Schulausschusses.
Frau Griepentrog dankt den beiden Referenten für die Präsentation und die Übernahme einer Vorreiterrolle. Sie fragt nach, ob sich die zusätzliche Belastung des Personals in Zusammenhang mit der Tablet-Klasse in Arbeitsstunden messen lasse.
Herr Frühwein erläutert, dass es sich bei den Hauptakteuren rund um das Projekt um eine kleine Gruppe von sieben bis acht Kolleginnen und Kollegen handele, welche mit viel Motivation und Eigeninitiative die Tablet-Klasse unterstütze. Jedoch gäbe es keine Möglichkeit dieses Personal in Form von freigestellten Stunden oder ähnlichem zu unterstützen. Die Arbeit an dem Projekt müsse daher zusätzlich zu dem regulären Stundenkontingent erfolgen.
Herr Kwiatkowski ergänzt, dass besonders zu Beginn des Schul- und Halbjahres ein erhöhter Arbeitsaufwand anfalle, sowohl im pädagogischen als auch im technischen Bereich. Eine genaue Stundenzahl könne er jedoch nicht beziffern. Hinzu kämen auch noch die Fortbildungen, an welchen die Kolleginnen und Kollegen regelmäßig teilnehmen würden, um stets auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen zu bleiben. Diese Mehrbelastung sei jedoch in einem gut besetzten Kollegium, wie es am Einhard-Gymnasium bestehe, aufzufangen. Anders sehe es da beispielsweise bei den Grundschulen aus, die oft personell deutlich schwächer ausgestattet seien als die weiterführenden Schulen.
Herr Rohé merkt an, dass die Entwicklung hin zur Verwendung von flächendeckend einheitlichen Geräten eventuell mit dem Gedanken des „bring your own device (BYOD)“ in Konkurrenz stehen könne.
Herr Frühwein erklärt, dass mit der Einrichtung einer zweiten Tablet-Klasse eventuelle Anfangsschwierigkeiten optimiert werden könnten. Die Eltern sind hierzu ebenfalls befragt worden und die Rückläufe hierzu seien durchweg positiv ausgefallen. Es sei kein Hemmnis für die Familien, dass nun einheitliche Betriebssysteme genutzt würden. Im Gegenteil hätten viele Eltern sowieso ein neues Gerät anschaffen müssen und dabei sei es irrelevant gewesen, welches Betriebssystem das neue Gerät nun haben solle.
Herr Brantin bedauert es, dass die Schulbuchverlage bei dieser Entwicklung noch am Anfang stünden und die digitale Bereitstellung der Lerninhalte noch nicht funktioniere. Daher erkundigt er sich, ob ein Austausch zwischen den Anwendern und den Verlagen stattfinde, um die Situation zu verbessern.
Herr Frühwein berichtet, dass es für die Verlage schwer sei, das digitale Schulbuch zu vermarkten. Momentan würden meistens nur pdf-Versionen des Schulbuches herausgebracht, diese seien jedoch nicht interaktiv und daher sei die Verwendung auf einem Tablet nicht sinnvoll. Zwar gäbe es in der Vergangenheit eine große Plattform, auf welcher alle großen Schulbuchverlage ihre Produkte anbieten würden, allerdings sei nach der Veröffentlichung einer neuen Applikation für die Tablets ein Verlag wieder ausgeschieden. Dies sei sehr bedauerlich.
Herr Krott dankt den Kollegen für die Präsentation und die Übernahme dieser Pilotrolle, wovon auch andere Schulen in der Stadt Aachen profitieren können. Er sieht die abschließend genannten Wünsche auch als Auftrag an die Politik. Die Anpassung der Schulbücher an die Digitalisierung sei Aufgabe des Kultusministeriums auf Landesebene. Bei der Frage des BYOD sieht er es auch als wichtig an, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geräte mitbringen würden, damit ein gleicher Standard geschaffen würde. Er verweist zusätzlich auf die Tagesordnungspunkte 7 und 7.1 der heutigen Sitzung, wo das Thema „Gute Schule 2020“ behandelt wird. Demnach könne jede Schule im Rahmen des Schulbudgets entscheiden, zu welchen Zwecken das Geld im Sinne des Medienplans eingesetzt würde. Die Verteilung des Budgets sei schon eher Aufgabe des Schulträgers und hier könne man ansetzen.
Herr Sahm lobt die Tablet-Klasse ebenfalls und schlägt vor, dass die Schulen ihre eigenen interaktiven Unterrichtsmaterialien entwickeln und diese anschließend untereinander auf einer eigens geschaffenen Plattform austauschen könnten. Zudem weist er auf den „digital education day“ hin, welcher am 25.11.2017 in Köln stattfinde. Dort könne man die Lehrmaterialien präsentieren.
Herr Frühwein sagt, dass die Entwicklung eigener Unterrichtsmaterialien sehr viel Energie und Zeit koste. Zwar habe man solches Material bereits entwickelt und auch im Unterricht eingesetzt, jedoch müsse der Lernerfolg nachhaltig gewährleistet sein. Auf dem „digital education day“ sei das Einhard-Gymnasium mit einem eigenen Stand vertreten.
Herr Auler bekräftigt, dass insbesondere Lehrerfortbildungen nötig seien, um das Personal entsprechend auf die anstehende Entwicklung vorzubereiten.
Herr Jacoby fragt, ob die derzeit angebotene Bandbreite von 50 MB auch in Zukunft ausreichen werde, wenn immer mehr Schüler die Tablet-Klasse nutzen.
Herr Frühwein erklärt, dass die Geschwindigkeit aktuell ausreichend sei, jedoch in Zukunft sicherlich eine Weiterentwicklung der Verträge mit dem Schulträger nötig sei. Herr Lennartz vom städtischen Fachbereich Personal und Organisation ergänzt, dass die großen Gymnasien und Gesamtschulen bereits an das Glasfasernetz angeschlossen seien und daher ein gewisser Spielraum bestünde. Sollten die 50 MB irgendwann nicht mehr ausreichend sein, könnten mit dem Provider entsprechend neue Konditionen verhandelt werden. Die Option auf Erhöhung der Geschwindigkeit bestünde daher aktuell schon, wobei die Kostenfrage dann zu klären wäre.
Frau Keller dankt abschließend den beiden Referenten für den Vortrag und die gelungene Arbeit.
Beschluss:
Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Einführung einer Tabletklasse am Einhard Gymnasium zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept zu entwickeln, das für alle Schülerinnen und Schüler in Tabletklassen, in denen der Einsatz von eigenen Geräten („bring your own device“) vorgesehen ist, den Zugang zu geeigneter Hardware sicherstellt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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öffentlich
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