10.10.2017 - 4.3 Markenbildungsprozess für Aachen

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Herr Büttgens erläutert Vorhaben und Ziel der Maßnahme. Er führt aus, dass insbesondere jüngere Menschen weniger mit der Stadt Aachen in Verbindung setzen könnten und kritisiert im Zuge der Vielfalt der Stadt Aachen das Fehlen eines klaren Bildes, das mithilfe eines Markenbildungsprozesses geschaffen werden solle. Die Initiierung eines solchen Prozesses sei auch Folge der Marketing-Strukturkommission. Inhalt könne etwa die für Aachen typische Verknüpfung von Historie und Wissenschaft bzw. Technologie sein.

 

Ratsherr Linden fragt, wie die voraussichtlichen Kosten von rund 70 T€ ermitteln wurden. Die zugrunde liegende externe Moderation könne möglicherweise mit eigenen Kräften kostengünstig ersetzt oder eingeschränkt werden.

 

Herr Büttgens antwortet, dass ein externer Markenspezialist unterstützend fungieren solle. Die Kosten seien auf Basis einer Abfrage aus dem Jahr 2010 ermittelt worden. Der Externe solle dabei nicht nur moderieren, sondern auch beraten. Hintergrund sei, dass eine unvoreingenommene Expertise von Nöten sei, die die eigenen Mitarbeiter, die auch als originär Beteiligte am Verfahren teilnähmen, nicht abdecken könnten. Dabei sei im Vergleich nicht die Qualifikation, sondern insbesondere die unvoreingenommene Sichtweise des Externen entscheidend.

 

Ratsherr Deumens erklärt, er werde der Vorlage nicht zustimmen. Ihm stelle sich die Frage, ob die Verwaltung nicht selbst ein klares Markenbild entwickeln könne und so die entstehenden Kosten in Höhe von 70 T€ eingespart werden könnten. Die Erfahrungen aus vergangenen Markenprozessen hätten aus seiner Sicht gezeigt, dass eine externe Moderation die Spezifika Aachens nicht aufgreife und damit nicht zum gewünschten Erfolg beitrage.

Schließlich gibt er zu bedenken, dass das Stadtmarketing nicht nur Touristen im Blick haben solle, sondern auch die Aachenerinnen und Aachener, die ihre Stadt kennen.

 

Herr Büttgens betont noch einmal, dass die Maßnahme erforderlich sei, da selbst viele Aachener Bürgerinnen und Bürger nicht genau wüssten, wofür die Stadt Aachen stehe. Dabei böten die Bewohner einer Stadt selber das beste Marketinginstrument. Aus diesem Grund trete er mit dem Appell heran, ein klares Bild von Aachen darzustellen, das sich in den Köpfen sowohl der Bürger als auch der Besucher einpräge.

 

Ratsherr Teuku schließt sich der Meinung von Ratsherrn Deumens an, nachder die vergangene Einschaltung von Experten die Spezifika Aachens nicht ausreichend berücksichtigt habe. Die seinerzeitigen Experten hätten nicht wesentlich zur Lösung beigetragen, sondern lediglich eine Art „Schulung“ geboten.

 

Ratsherr Pilgram stimmt Herr Büttgens zu, dass der Prozess wichtig sei. Eine Stadt brauche eine Marke, die authentisch sei und auch gelebt werde.

 

Ratsfrau Plum weist darauf hin, dass man natürlich als Externer eine andere Sicht auf die Stadt Aachen habe als jemand, der aus der Stadt Aachen komme. Die Stadt Aachen sei vielfältig und innovativ, wie z.B. an der hiesigen Weiterentwicklung von Elektromobilität deutlich werde. Diese Aspekte seien sowohl den Alt-Aachenern als auch den Besuchern und Studenten zu verdeutlichen.

Aus ihrer Sicht seien die Kosten in Höhe von 70 T€ für eine unvoreingenommene Expertise gerechtfertigt. Sie stimme allerdings zu, dass dann nicht nur eine „Schulung“, sondern ein Ergebnis am Ende des Markenbildungsprozesses stehen müsse.

 

Ratsherr Teuku ergänzt die Ausführungen dahingehend, dass eine Identifikation der Studenten mit der Stadt Aachen stärker erfolgen müsse, damit diese die Stadt nach dem Studium nicht wieder verließen.

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Beschluss:

Der Finanzausschuss empfiehlt dem Rat mehrheitlich mit einer Gegenstimme, im Haushaltsjahr 2017 außerplanmäßige konsumtive Mittel in Höhe von 70.000 Euro im Produkt 01.07.01 – Presse und Marketing bereitzustellen.

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