31.01.2018 - 5 NABU Naturschutzstation Aachen - Sachstandbericht

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt die Herren Dr. Aletsee vom NABU-Naturschutzstation e. V. und Herrn Dr. Engels vom Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen.

 

Herr Dr. Aletsee bedankt sich für die Einladung zur heutigen Sitzung und erklärt anhand einer Power-Point-Präsentation die NABU-Naturschutzstation Aachen. Aufgabe der NABU-Naturschutzstation sei es u. a., den Schutz von Tieren gefährdeter Arten, den Biotopschutz und der Lebensräume sicherzustellen sowie die Beratung der Landwirte, der Bürger, der Verwaltung und der Politik wahrzunehmen. Die Öffentlichkeitsarbeit und das ehrenamtliche Engagement sollen weiter gestärkt bzw. gefördert werden. Der NABU habe zusammen mit der Stadt Aachen einen Trägerverein, die NABU-Naturschutzstation Aachen e. V., mit 9 Mitgliedern gegründet, der aus 5 Mitgliedern des NABU und 4 Mitgliedern der Stadt Aachen bestehe. Jährlich sei ein Maßnahmenkatalog aufzustellen, der durch die Mitglieder und die Bezirksregierung Köln abgestimmt werden müsse. Die NABU-Naturschutzstation Aachen e. V. sei im Jahre 2006 gegründet worden, seit 2015 werde das Projekt durch das Land NRW mit 80 % und durch die Stadt Aachen mit 20 % gefördert (Haushalt 120.000 €).

Die Landschaft in Aachen und Umgebung werde durch den Biber, die Mauereidechse, den Steinkauz und den Kiebitz geprägt. Im Bereich Biotoppflege sei man sehr intensiv im Bezirk Brand unterwegs und mit den Landwirten im Gespräch. Das einzige FFH-Gebiet im Bereich der Stadt Aachen befinde sich im Bezirk Brand in der Nähe des Truppenübungsplatzes. Im März d. J. starte das EU-Leitprojekt mit verschiedenen Partnern, u. a. auch mit Partnern aus den Niederlanden zum Schutz verschiedener Arten. In diesem Rahmen solle ein Dauerbeweidungsprojekt eingerichtet werden; Abstimmungsbedarf sei allerdings noch vorhanden. Das Projekt laufe über 8 Jahre. Herr Dr. Aletsee werde dieses Projekt gerne in der Bezirksvertretung Brand vorstellen.

 

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich für den Vortrag und bittet darum, auch den Dank an die Ehrenamtler für ihr Engagement weiterzugeben. Sie sei stolz auf das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet der Stadt Aachen im Bezirk Brand. Unter Hinweis auf einen Antrag der Bezirksvertretung Brand aus dem Jahr 2000/2001 fragt sie, wie weit die Unterschutzstellung des Rollefbachgebietes gediehen sei. Interessant habe sie die in dem Vortrag erwähnte Dorfrandlage mit den Hecken und den Beginn der Bebauung gefunden. Hierzu und zum Bovar-Projekt sowie zu der Frage, was mit den Wiesen geschehe, würde sie gerne noch mehr erfahren.

 

Herr Dr. Aletsee erläutert, dass es sich bei dem Bovar-Projekt um eine landwirtschaftliche Beweidung der Wiesen handele. Die Tiere würden von einem Landwirt betreut, es seien aber nur so viele Tiere auf der Fläche vorgesehen, wie ganzjährig ohne Zufütterung ernährt werden könnten. Diese Tiere bräuchten keinen Unterstand, sondern seien vielmehr der Freiheit angepasst. Nur bei auftretenden Problemen, z. B. Erkrankung eines Tieres oder Vandalismus werde sofort eingeschritten. Es sei auf der einen Seite ein Naturschutzprojekt, um die Diversität zu erhöhen; auf der anderen Seite solle es der Öffentlichkeit zugänglich sei. Die Wertschätzung für die Natur und die Umweltbildung sollen hervorgehoben werden. Die üblichen Projekte wie das Anlegen von Obstwiesen und Hecken würden ebenfalls umgesetzt, um das charakteristische Gesicht der Landschaft zu wahren.

Die Naturschutzgebiete Indetal und Brander Wald seien große Errungenschaften.

 

Herr Dr. Engels teilt ergänzend auf die Fragen von Ratsfrau Lürken mit, dass die Ausweisung des Naturschutzgebietes Rollefbachtal im Fachbereich Umwelt präsent sei und der Vorschlag im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Landschaftsplans der Stadt Aachen aufgegriffen werden solle. Die Entwurfsphase stehe kurz vor dem Abschluss, so dass die politischen Beratungen in 2018 beginnen würden.

 

Ratsherr Blum von der FDP schließt sich dem Dank von Ratsfrau Lürken an. Er sei froh darüber,

dass die Maßnahmen in der heutigen Sitzung vorgestellt werden. In Brand und Umgebung befinde sich das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet der Stadt, worauf die Brander Bürger stolz seien. Dies merke man auch daran, dass bei Problemen, sei es z. B. der Bau einer Pipeline oder Straße, die Brander Bevölkerung geschlossen zusammen stehe. Er sei über die Artenvielfalt in diesem Bereich erfreut.

 

Herr Hellmann bedankt sich im Namen der SPD-BF bei den beiden Herren für den interessanten Vortrag. Parteiübergreifend sei viel für das Indetal getan worden. Die Politik bereite den Weg vor und die Bürger helfen aktiv mit. Der Bürgerverein habe eine eigene Unterabteilung mit vielen ehrenamtlichen Helfern, die in der Pflege des Naturschutzgebietes engagiert seien.

Auf Nachfrage des Herrn Hellmann erklärt Herr Dr. Aletsee, dass erkrankte Tiere von der Weidefläche genommen und die Nutztiere geschlachtet würden.

 

Herr Hußmann von der GRÜNE-BF bedankt sich für den Vortrag und fragt nach, ob schon Erfolge zu verzeichnen seien und wie es mit der Population aussehe.

 

Herr Dr. Aletsse berichtet über die 20 Jahre geleistete Arbeit des NABU. Naturschutz sei nicht eine Sache von heute auf morgen, sondern vielmehr eine langwierige Angelegenheit. Im Brander Wald seien durch die Kooperation mit der Standortverwaltung bezüglich der Gelbbauunkenpopulation große Erfolge erzielt worden. Weitere Erfolge seien bei der Schmetterlingsfauna und der Orchideenverbreitung zu verzeichnen.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich bei Herrn Dr. Aletsee und Herrn Dr. Engels für den informativen Vortrag.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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