20.03.2018 - 12 Konzept zur nachhaltigen Personalwirtschaft, Pe...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Herr Tillmanns dankt der Verwaltung für die gute Vorlage. Seiner Meinung nach sei es folgerichtig, dass die Stadt Aachen nun Maßnahmen ergreifen müsse, um dauerhaft Fachkräfte für KiTas und OGS zu erwerben und zu binden, da sich in beiden Institutionen ein großer Bedarf abzeichne, der schnellstmöglich gedeckt werden müsse. Zwar seien die Ideen in der Vorlage bereits gut, aber seiner Meinung nach noch nicht ausreichend. Er gehe davon aus, dass in absehbarer Zeit auch Maßnahmen mit einer höheren finanziellen Belastung beraten werden müssten. Er berichtet von der Situation in der Stadt Köln, wo die Stadt Erzieher/innen mit städtischen Haushaltsmitteln bei einem Studium an der dortigen Katholischen Hochschulen unterstütze und diese sich im Gegenzug dazu bereit erklären würden, nach Abschluss des Studiums für eine gewisse Zeit in städtischen KiTas zu arbeiten. Daher plädiere er dafür, innovativ und offen für neue Ideen zu sein. Die Vorlage mache jedoch Mut. In einem Jahr müsse die Situation erneut betrachtet und gegebenenfalls eine Entscheidung über den Einsatz weiterer finanzieller Mittel diskutiert werden.

 

Frau Griepentrog ergänzt, dass die Vorlage eine solide Zusammenfassung über die aktuell möglichen personalpolitischen Maßnahmen darstelle. Sie vermisse jedoch innovative Ideen und Anregungen zur Verbesserung der aktuellen Situation. Die Ursache, dass Fachkräfte fehlen würden, läge insbesondere in der Art der finanziellen Wertschätzung für die Ausübung des Berufs begründet. Die Bezahlung befände sich im unteren Bereich des Möglichen und somit bleibe der Beruf unattraktiv. Sie rege daher an, beispielsweise auch mehr Männer für die Tätigkeiten in OGS und KiTas anzuwerben.

 

Herr Sahm schließt sich den Ausführungen von Frau Griepentrog an. Demnächst fände erneut der Boys Day statt. Bei dieser Gelegenheit könnten Jungen in das Berufsfeld eingeführt werden.

Er habe jedoch Bedenken beim Anwerben von Fachkräften aus den umliegenden Nachbarländern, da sich somit eine Verschiebung des Problems ergeben würde.       

 

Herr Paul entgegnet, dass es vor allem darum gehe, den Arbeitsmarkt in der gesamten Euregio zu erschließen und diesen somit zu stärken. Dies könne auch eine Chance für die KiTas und OGS darstellen und die jeweiligen Profile abrunden, wenn euregionale und grenzübergreifende Projekte angeboten werden könnten. Der Arbeitsmarkt müsse als Ganzes gesehen werden.

 

Herr Krott betont, dass der vorliegende Maßnahmenkatalog in der heutigen Sitzung zunächst würdigend zur Kenntnis genommen werden solle. Die Stadt Aachen habe in manchen Aspekten nicht die Entscheidungsbefugnis, weitere Maßnahmen zu ergreifen, sondern hier wäre erneut die Landesregierung in der Verpflichtung, beispielsweise bezüglich der Erhöhung der Ausbildungskapazitäten. Einen entsprechenden Appell habe die Bürgermeisterkonferenz bereits formuliert. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, das berufsbegleitende Studium zu stärken. Er schließe sich zudem den Ausführungen von Herrn Paul an und bekräftigt, dass die Stadt Aachen qualifizierte Fachkräfte aus den Nachbarländern aufnehmen solle, sofern dort ein Interesse bestünde.

Hiervon würden sowohl die Stadt als Träger als auch die freien Träger profitieren.

 

Herr Sahm ergänzt, dass ein internationaler Austausch und die Stärkung des euregionalen Arbeitsmarktes wichtig seien. Er befürchte jedoch, zum einen aus den Nachbarländern qualifizierte Fachkräfte abzuwerben und zum anderen, dass auch qualifizierte Fachkräfte aus Aachen in die Nachbarländer abwandern.

 

Frau Schwier betont, dass es nicht darum gehe, Fachkräfte abzuwerben. Jeder könne frei entscheiden, wo er arbeiten möchte. Man wolle lediglich den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erleichtern. Es sei auch in der Überlegung, einen Sprachkurs an der VHS anzubieten für diese spezielle Zielgruppe.

 

Frau Fischer berichtet, die Verwaltung befände sich in einem ständigen und auch grenzüberschreitenden Austausch, unter anderem mit der Bundesagentur für Arbeit. In den Niederlanden seien infolge gesetzlicher Änderungen und der damit einhergehenden Zunahme von alternativen Betreuungsmöglichkeiten KiTas geschlossen worden. Sowohl die Stadt als auch die freien Träger seien gerne bereit, diese Fachkräfte aufzunehmen. Es sei weiterhin beabsichtigt, junge Männer über die Angebote des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Sozialen Jahres mit dem Berufsfeld der Erziehung von Kindern bekannt zu machen. Sie berichtet zudem, dass junge Menschen nach Beendigung der Erzieherausbildung immer häufiger ein anschließendes Studium beginnen würden und somit der KiTa nicht mehr zur Verfügung ständen. Dies stelle ebenfalls eine Herausforderung dar.

 

Herr Tillmanns hebt hervor, dass es weniger um das Abwerben von Fachkräften aus den Nachbarländern gehe sondern es sich um einen Wettbewerb der verschiedenen Arbeitgeber handele. Erzieher/innen könnten sich den Arbeitgeber mit den für sie günstigsten Konditionen aussuchen. Daher müsse überlegt werden, wie die Stadt Aachen als Arbeitgeber attraktiver werden könne. Das vorgelegte Konzept gebe bereits erste gute Impulse.

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Beschluss:

Der Kinder- und Jugendausschuss stimmt dem vorgelegten Konzept zu und empfiehlt auf Vorschlag des Oberbürgermeisters dem Personal- und Verwaltungsausschuss, das Konzept zu beschließen.

 

Der Schulausschuss stimmt dem vorgelegten Konzept zu und empfiehlt auf Vorschlag des Oberbürgermeisters dem Personal- und Verwaltungsausschuss, das Konzept zu beschließen.

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:Ablehnung:Enthaltung:

KJA:einstimmig

SchulA:einstimmig