04.07.2018 - 8 Mobilé St. DonatusMündlicher Bericht über das M...

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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Herrn Karl Simons als Leiter des Mehrgenerationen-hauses und freut sich auf seinen Bericht. Es werde viel über den Wandel in der Gesellschaft gesprochen. Auch die Menschen in Brand würden immer älter, was wiederrum den Stadtbezirk verändere. Das Mehrgenerationenhaus versuche dieser Entwicklung auf eine einzigartige Weise zu begegnen, wobei der Seniorenrat mit seiner Arbeit auch einen Beitrag leiste.

 

Herr Simons bedankt sich für die Einladung zur Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Brand. Er habe vor einiger Zeit bereits einmal in der Bezirksvertretung berichtet und dabei erwähnt, dass es genügend Potential für eine Entwicklung gebe. Hierfür seien allerdings personelle Veränderungen erforderlich.

 

Im letzten halben Jahr habe er Unterstützung durch eine Mitarbeiterin für die Jugendarbeit gehabt, die aber zwischenzeitlich aus persönlichen Gründen ihre Tätigkeit beendet habe, so dass die Stelle erneut ausgeschrieben werden müsse. Bis zur Wiederbesetzung dieser Stelle müsse jetzt improvisiert werden.

Herr Simons verweist auf das vorgelegte Programmheft aus dem 2. Halbjahr 2017. Mit verschiedenen Gruppen und Teams sei der Bedarf zusammengetragen worden, um herauszufinden, wo in der Zukunft die Schwerpunkte liegen und wie aus einer Jugendeinrichtung tatsächlich ein Mehrgenerationenhaus entstehe könnte. Der Begriff „Mehrgenerationenhaus“ sei in Nordrhein-Westfalen mit einer Wohnform belegt, in der verschiedene Generationen unter einem Dach leben und ihr gemeinsames Wohnen gestalten. Das Mehrgenerationenhaus Mobilé St. Donatus werde als Bundesprojekt gefördert und diene nicht Wohnzwecken, sondern sei vielmehr eine Freizeit- und Begegnungsstätte für alle Generationen. Es sollen möglichst viele Menschen aktiviert werden, um sich in ihrem Stadtteil und ihrem Umfeld ehrenamtlich zu engagieren. Er persönlich halte deshalb den Begriff „ein Haus der Generationen“ oder „ein Haus für Generationen“ für zutreffender. Beim Mobilé handele sich um eine bekannte und angesehene Jugendeinrichtung, die nun auf dem Weg sei, sich mit Erwachsenen aus allen Generationen und mit Jugendlichen, ohne diesen ihr Selbstverständnis und ihre Eigenständigkeit sowie Jugendarbeit zu nehmen, zu einem Mehrgenerationenhaus zu entwickeln. Aufgabe eines solchen Hauses sei es, gesellschaftliche Dinge aufzugreifen und zu ergänzen, wie z. B. Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Lastenheft der Bundesregierung heiße es zu diesem Thema, „die Gestaltung des demographischen Wandels mit der Aufgabe, gesellschaftliche Dinge aufzugreifen“. So sei die Idee entstanden, einen offenen Mittagstisch an einem Tag in der Woche anzubieten, der aber nicht in Konkurrenz zu den Brander Geschäftsleuten treten solle. Zu diesem Mittagstisch würden weitere Menschen in den Bezirk kommen und den Handel stärken. Außerdem würden die notwendigen Zutaten für die Speisen in Brander Geschäften eingekauft. Zwar würde der Mittagstisch in erster Linie Senioren ansprechen, doch würden auch Kinder aus Familien am Mittagstisch teilnehmen, die nicht in der offenen Ganztagsschule oder in einem Hort mit einem Mittagessen versorgt werden. Es habe sich ein junges Team gefunden, das diesen Mittagstisch mit durchschnittlich 35 Mahlzeiten gestalte. Die Anzahl der Teilnehmer habe in den ersten Wochen zwischen 24 – 72 Personen variiert, wobei man bei 40 Essen trotz Voranmeldung die Leistungskapazität erreicht habe. Anlässlich der Ferienspiele über Pfingsten hätten die teilnehmenden Kinder mit den Senioren zusammen gesessen. Im letzten Jahr sei man an der Beteiligung der Menschenkette gegen Tihange beteiligt gewesen und habe dies als Medium genutzt, um auf sich aufmerksam zu machen. Während der in den Nachmittagsstunden stattfindenden Musikschule im Café Mobile werden zudem mit jungen Familien Kontakte geknüpft. Es gebe im Café offenes Wlan und man komme so ins Gespräch. Mit der Seniorentagesstätte, die sich im KAB-Haus befinde, rücke man enger zusammen.

Die Idee einer Selbsthilfewerkstatt wurde in Form einer Fahrradwerkstatt verwirklicht, in dem einmal im Monat ein Brander Mitbürger kostenlos die Reparatur von Fahrrädern anleitet. Außerdem habe sich eine Singgruppe gefunden, die in lockerer Terminfolge probt. Die legendäre Mobilè Party solle wieder belebt und durch Tanzfeste ergänzt werden. Für all diese Pläne würden Mitstreiter gesucht.

Mittlerweile gebe es in Brand eine sog. Craftbier- oder auch eine Imker-Szene. Der jeweilige Personenkreis suche neben den gemeinsamen Interessen und der Vernetzung die eine oder andere Möglichkeit, um sich betätigen zu können.

Die Generationsbrücke habe bislang nur mit Schulen und Kitas zusammen gearbeitet. Allerdings habe die KAB bereits einen Versuch unternommen, einen Seniorentreffpunkt dem Konzept der Generationsbrücke folgend mit Schulkindern zu kombinieren. Zwischenzeitlich finde das Treffen regelmäßig im Mobilé statt.

Das altbekannte „Sing it“ starte im Oktober dieses Jahres wieder. An Sportarten würden zwar schwerpunktmäßig Aktivitäten für Senioren angeboten, aber Gymnastik und Zumba seien auch im Programm. Die Brander Vereine hätten mangels Übungsstunden in den Sportstätten intensiveren Bedarf an Räumlichkeiten.

Aufgrund einer Initiative einer Mitarbeiterin des Theaters Brand werde aktuell überlegt, im kommenden Jahr einen „Tag der Vereine“ auf dem Brander Marktplatz zu gestalten. Zunächst sei für September 2018 ein „offenes Brander Picknick“ rund um St. Donatus in aufgelockerter Atmosphäre mit einem kleinen Programm geplant. Karneval sei ein weiteres Thema für das Mehrgenerationenhaus. So habe es früher über den Kindergarten eine Eltern- und Kinderparty gegeben, die leider nicht weiter verfolgt worden sei, obwohl für Familien trotz der Angebote im Festzelt ein Bedarf bestehe.

Weiterhin sei für September eine „Kleidertauschparty“ geplant. Abschließend bedankt sich Herr Simons für das Interesse an der Arbeit im Mehrgenerationenhaus.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich für den ausführlichen Vortrag. Er sei erfreut über das Engagement des Mehrgenerationenhauses und werde sicherlich einmal den Mittagstisch ausprobieren.

 

Frau Müller von der SPD-BF ist über die Idee mit dem Picknick begeistert. Der Markt würde belebt, jeder bringe etwas mit; und sie wünsche deshalb der Veranstaltung einen guten Verlauf.

 

Frau Lürken-Souvignier von der CDU-BF bedankt sich im Namen der CDU für den aussagekräftigen Vortrag. Der Ortsteil Brand sei gut vernetzt und sie schätze die Arbeit des Mehrgenerationenhauses sehr. Man merke, dass mit viel Herz und Engagement gearbeitet und immer wieder neue Ideen aufgebracht werden. Sie habe aus der Brander Bevölkerung gehört, dass der Mittagstisch sehr gut angenommen werde. Allerdings würde sich der ein oder andere Bürger schämen dorthin zu gehen, weil er vielleicht nicht kochen möchte bzw. sich kein Mittagsessen leisten könne. Im Bezirk lebe man gemeinsam und nicht einsam.

 

Herr Simons teilt bezüglich des Mittagstisches mit, dass nur in seltenen Fällen so viel Armut herrsche, dass Ernährung ein Thema sei. Schwerpunktmäßig gehe es darum, Menschen zusammen zu bringen und Begegnungen zu ermöglichen. Es würden Geschenkgutscheine für den Mittagstisch verkauft und an sozial schwache Mitbürger über die Pfarrcaritas ausgegeben.

 

Frau Lürken-Souvignier von der CDU-BF ist der Meinung, dass mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden solle, insbesondere auch im Hinblick auf die Geschenkgutscheine über die Pfarrcaritas.

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF fragt nach, ob angedacht sei, den Mittagstisch auch an einem zweiten Tag anzubieten. Außerdem fragt sie nach dem Teilnehmerkreis.

 

Herr Simons antwortet, dass in den letzten Wochen ca. 100 Gäste erreicht worden seien, hiervon ca. 40 Stammgäste. Damit sei man in Anbetracht des Aufwands ausgelastet.

 

Herr Hußmann von der GRÜNE-BF bedankt sich für seine Fraktion bei Herrn Simons.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF habe dem Vortrag entnehmen können, dass es viele Angebote gebe, die auch angenommen werden. Er halte die Institution für eine große Bereicherung des Brander Stadtbezirks. Seiner Erinnerung nach seien einmal Fördermittel über die KAB für das Mehrgenerationenhaus geflossen.

 

Herr Simons bestätigt, dass die Maßnahme im Rahmen des 3. Bundesprogramms noch bis zum 31.12.2020 gefördert werde. Die eingangs erwähnte Halbtagsstelle sei damit finanziert worden. Er habe die Hoffnung, dass es ein Verlängerungsprojekt geben werde.

 

Ratsherr Blum von der FDP bedankt sich für den interessanten Vortrag.

 

Herr Auler von der CDU-BF bietet ein Brettspielcafé für Kinder an.

 

Abschließend bedankt sich Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bei Herrn Simons und richtet Grüße an alle Ehrenamtler aus.