13.09.2018 - 4 Neubau der einzügigen Grundschule KGS Bildchen,...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Schulausschuss
- Datum:
- Do., 13.09.2018
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 26 - Gebäudemanagement
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Schavan, technischer Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Aachen, stellt den Entwurf des ersten Preisträgers des Planungswettbewerbs zum Neubau der KGS Bildchen im Detail vor. Der Entwurf hätte das Preisgericht aufgrund seiner inneren und äußeren städtebaulichen Qualitäten sowie im Hinblick auf seine wirtschaftliche, nachhaltige und funktionale Gestaltung überzeugt. Er erläutert daraufhin die baulichen Besonderheiten anhand der vorliegenden Baupläne und Entwurfszeichnungen. So sei das Forum als „soziales Herz“ des Entwurfes hervorzuheben, sowie die barrierefreie und erweiterbare Bauweise dieser Empfangshalle. Der Preisträger habe jedoch für seinen Entwurf deutlich mehr Fläche verplant, als im Auslobungstext genannt worden sei. Dies habe das Preisgericht kritisch hinterfragt und werde dies in das Verhandlungsverfahren mit aufnehmen. Zudem müsse die Zweigeschossigkeit und Halboffenheit des Baukörpers im Hinblick auf die Verbundenheit der einzelnen Klassenräume mit dem Erdgeschoss einer näheren planerischen Betrachtung unterzogen werden. Die abschließenden Abstimmungstermine seien jedoch bis in den Oktober terminiert.
Frau Griepentrog merkt an, dass mit dem Neubau der Schule im Preuswald vor allem die Quartiersentwicklung vorangetrieben werden solle und die Schule daher eine zentrale Bedeutung haben müsse. Der Entwurf würde jedoch eine rein schulische Nutzung des Neubaus suggerieren und sei dafür sehr aufwendig gestaltet. Sie erinnere sich noch an die ähnliche Situation in Brand, wo die Schule ebenfalls ein großes Forum erhalten habe, welches aber unter anderem aufgrund von brandschutztechnischen Vorgaben für die Schule nicht sinnvoll nutzbar gewesen sei. Eine analoge Situation müsse daher im Preuswald vermieden werden.
Herr Schavan erläutert, dass bei dem Entwurf der Grundschule Bildchen die Aula als Versammlungsstätte direkt von Anfang an geplant werde und nicht wie in Brand erst nachträglich die Genehmigungsfähigkeit hergestellt werden müsse. Zudem sei in den Beteiligungsworkshops ein großes Forum besonders von der Stadtteilkonferenz ausdrücklich gewünscht worden. Es hätten diesbezüglich mehrere Termine mit verschiedenen Akteuren aus dem Bezirk stattgefunden zur Frage, welche Ausstattung eine Stadtteilschule benötigen würde.
Herr Sahm weist auf die Entscheidung der Bezirksvertretung Mitte bezüglich der Integration einer Bibliothek in das Schulgebäude hin. Er regt an hier einen tieferen Austausch mit dem Kulturausschuss anzuregen, da er ansonsten einen Konflikt sehe, wenn beispielsweise OGS-Räume benötigt würden. Die Bibliothek müsse dann gegebenenfalls weichen, was erhebliche Mehrkosten mit sich bringen könnte. Frau Schwier weist in diesem Zusammenhang auf eine Besprechung im nichtöffentlichen Teil der Sitzung hin.
Herr Krott sieht die Priorität des Ausschusses auf der schulischen Betrachtung des Entwurfs und plädiert bei einem so hohen Kostenvolumen, dass die Architektur in erster Linie der Pädagogik folgen solle. Seiner Meinung nach gebe es im Obergeschoss große Verkehrsflächen im Verhältnis zu eher traditionell gestalteten Klassenräumen. Hier könne gegebenenfalls eine Flächenreduzierung erreicht werden. Allgemein sehe er jedoch die Belange des Stadtteils durch das große Forum als Versammlungsstätte gut umgesetzt.
Herr Schavan erläutert, dass der Entwurf in der Tat von der Großzügigkeit der Flächen lebe aber auch die Schulleitung, welche Teil des Preisgerichtes sei, habe hier keine Konflikte gesehen. Es herrsche sogar große Zufriedenheit, obwohl jeder der ausgezeichneten Entwürfe noch Optimierungsmöglichkeiten beinhalte.
Herr Balthasar schätzt, dass das Verhältnis von Unterrichts- und Nebenräumen nicht optimal sei. Er zeige sich daher überrascht, da nach heutigem pädagogischen Standard eher von größeren Klassenräumen ausgegangen werden müsse. Zudem solle immer ein Teil des Klassenraums für individuelle Förderbedarfe abtrennbar sein, dies könne er jedoch auf den Plänen nicht erkennen.
Herr Brantin fragt, ob das nach oben offene Atrium Auswirkungen auf dem Schallschutz habe und wie der Architekt gedenkt, dieses Problem zu bewerkstelligen. Zudem erkundigt er sich nach anfallenden Mehrkosten die mit der Mehrfläche von knapp 200 qm einhergehen würden.
Herr Schavan erklärt, dass eine Flächenreduzierung auch eine Verkleinerung der Klassenräume mit sich führen könne und hier sei der Architekt an gesetzliche Vorgaben gebunden. Eine Flächenreduzierung müsse daher bei den Verkehrsflächen angestrebt werden. Die Kosten könne er jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht benennen, da es sich lediglich um das erste Ergebnis des Wettbewerbs zur Entwurfsplanung handele und erst im Rahmen einer tiefergehenden Planung ein Kostenrahmen genannt werden könne. Bezüglich des Verhältnisses von Unterrichts- und sonstigen Flächen sei eine genaue Definition von Unterrichtsräumen nötig und auch die Option der Abtrennung von einzelnen Bereichen zur individuellen Förderung sei noch nicht abschließend beraten worden. Hier befinde man sich jedoch in engem Austausch mit der Schulleitung. Bezüglich des Schallschutzes erläutert Herr Schavan, dass es zu Nutzerkonflikten kommen könne, wenn eine bauliche Öffnung des Schulgebäudes angestrebt werde. Hier müssten spezielle akustische Maßnahmen in die weiteren Planungen einfließen, denn eine „stille Schule“ könne nicht die Anforderung sein.
Frau Griepentrog und Frau Orthen bestärken die Forderung nach mehr Differenzierungsräumen, da dies bereits bei der Begehung der ehemaligen Schule kritisiert worden sei. Es gehöre daher zu einer zeitgemäßen Schulplanung, genügend Flächen für Differenzierung einzuplanen. Herr Schavan sagt zu, dass solche Hinweise sehr seriös behandelt und gerne in die weiteren Planungsschritte einbezogen würden.
Frau Schwier fasst abschließend zusammen, dass die pädagogische Seite des Entwurfs, insbesondere vor dem Hintergrund der Inklusion, noch einmal näher betrachtet werden müsse. Das Atrium solle gleichwohl von den Kindern der Schule als auch von den Anwohnern des Bezirks als Versammlungsstätte genutzt werden, damit es einen rechtmäßigen Zweck erfülle. Ebenfalls sei zu prüfen, wie Mensa und Atrium zusammengeführt werden könnten. Daher plädiere sie dafür, die heute genannten Überlegungen in die weiteren Planungsschritte einzubeziehen und den Ausschuss über die weiteren Schritte zu unterrichten.
Beschluss:
Der Schulausschuss nimmt den Sachstandsbericht und das Ergebnis des dem Verhandlungsverfahren vorgelagerten Planungswettbewerbes zur Kenntnis.
Er bittet die Verwaltung, die in der heutigen Sitzung genannten Kritikpunkte nochmals vor dem Hintergrund einer pädagogischen Betrachtung zu überprüfen und in die weiteren Planungen mit einfließen zu lassen.
Anlagen zur Vorlage
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