12.09.2018 - 4 Forstwirtschaftsplan 2019, mündlicher Bericht d...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Brand
- Datum:
- Mi., 12.09.2018
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
Beratung
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Herr Dr. Krämer vom Fachbereich Umwelt und freut sich auf seinen Vortrag über den Brander Wald.
Herr Dr. Krämer bedankt sich für die Einladung und erläutert den Forstwirtschaftsplan für 2019. Eine Vorlage sei nicht erstellt worden, weil nur wenige Positionen angestanden hätten. Geplant worden sei, 230 Festmeter Fichtenstammholz zu schlagen und 11.500 Buchen neu zu pflanzen. Aufgrund des trockenen Sommers und der Auswirkungen des Sturms Friederike lägen im Wald jedoch noch viele Festmeter Holz. Um diese zu verarbeiten, seien aber aufgrund der hohen Auslastung kaum Unternehmer zu finden. Das gleiche gelte für die Sägewerke, die ebenfalls mit Aufträgen belegt seien. Im Gegenzug sinke der Holzpreis. Der trockene Sommer habe zu einer extremen Borkenkäferaktivität geführt. Der Käfer bewege sich zwischen Rinde und Holz und könne somit den Baum zum Absterben bringen. Aktuell befinde sich die 2. Generation der Borkenkäfer im Einsatz, wovon 2/3 der Fichten betroffen seien. Im Brander Wald seien 300 m³ Holz betroffen, so dass Schadholz anstelle von Frischholz entnommen werde. Die aus einer Ausgleichsmaßnahme des Baugebietes Kornelimünster-West finanzierten 11.500 Buchen sollen gepflanzt werden.
Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich bei Herrn Dr. Krämer für seinen Bericht.
Frau Stockem von der SPD-BF stellt fest, dass im Landschaftsplan mehrere schützenswerte Baumarten genannt seien und fragt, warum ausschließlich Buchen gepflanzt werden sollen. Aufgrund des Sturms Friederike stellten beschädigte Bäume entlang der Wege eine mögliche Gefahr dar.
Herr Dr.Krämer antwortet, dass der Brander Wald ein FFH-Naturschutzgebiet und die natürliche Baumart die Buche sei. Es gebe ein Konzept zur Entwicklung des FFH-Gebietes, worin die Buche für Neupflanzungen vorgegeben werde. Hinsichtlich der Verkehrssicherungspflicht teilt Herr Dr.Krämer mit, dass diese grundsätzlich im Wald nicht bestehe. Der Wald werde auf eigene Gefahr besucht. Um jedoch möglichen Gefahren vorzubeugen, würden die Bäume regelmäßig insbesondere im Umfeld der Schutzhütten und der Bänke kontrolliert.
Herr Hußmann von der Grüne-BF bedankt sich bei Herrn Dr. Krämer für seinen Vortrag und fragt nach, ob die Borkenkäferplage Auswirkungen auf die Folgejahre habe und welche Bäume betroffen seien. Weiterhin bittet er um Auskunft darüber, ob nur noch Buche aufgerüstet werde.
Herr Dr. Krämer antwortet, dass vorwiegend die Fichten vom Borkenkäfer befallen seien. Der Käfer schädige die Rinde und wandere danach in den Boden, um dort zu überwintern und dann im nächsten Frühjahr wieder zum Vorschein zu kommen. Es treffe zu, dass keine Fichten sondern nur noch Buchen gepflanzt werden.
Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich ebenfalls bei Herrn Dr. Krämer für seinen Vortrag und fragt nach, ob es kein anderes Mittel gegen die Borkenkäferplage gebe als den Baum zu fällen. Bezüglich der 11.500 Bäume aus der Ausgleichsmaßnahme möchte sie wissen, ob bereits Standorte für diese Bäume geplant und bereits Bäume gepflanzt worden seien. Ihre Überlegung gehe dahin, dass eventuell das Budget erhöht werden müsse, da die zu pflanzenden Bäume zusätzlich seien. Die Kommunalpolitik habe die Aufgabe, für genügend Bäume zu sorgen, nicht zuletzt um das Klima positiv zu beeinflussen.
Es würden zunächst dort Bäume gepflanzt, wo sie nötig seien, so Herr Dr. Krämer. Die bestehenden Forstwirtschaftspläne würden dann zeitlich gestreckt abgearbeitet, doch die 11.500 Buchen würden im Jahr 2019 gesetzt. Die Bäume für 2018 würden nachgeliefert. Ein gegeneinander Aufrechnen der alten Bäume mit neuen Bäumen könnte nicht erfolgen.