19.03.2019 - 18 Realisierung des Bonussystems – Mobile Medienko...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Frau Griepentrog ist der Meinung, dass der geübte Umgang mit neuen Medien Teil der Grundbildung werde, ebenso wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Daher müsse sich auch das Bildungssystem verstärkt damit auseinandersetzen. Aber hierfür würden finanzielle Mittel und Medienkonzepte benötigt, allerdings mangele es vor allem an Erstgenanntem. Sie könne nicht nachvollziehen, warum nun die Gymnasien und Gesamtschulen priorisiert würden, da diese bereits zu einem Großteil mit Medien ausgestattet worden seien. Gleichzeitig könnten auch die Haupt- und Realschulen fertige Medienkonzepte vorweisen, was ursprünglich ein ausschlaggebendes Argument für die Bereitstellung von Medien gewesen sei. Dies würde ihrer Ansicht nach die Ungerechtigkeit zwischen den Schulen erneut bekräftigen. Die Medienkoffer würden zudem die Schulen in die Lage versetzen, die Medien flexibel einsetzen zu können. Daher stimme sie grundsätzlich dem von CDU und SPD vorgeschlagenen Bonussystem zu, regt aber an, den Beschlussvorschlag zu erweitern und das Bonussystem auf alle Schulen anzuwenden.

 

Herr Fischer unterstreicht, dass mehr finanzielle Mittel notwendig seien. Laut der Vorlage könnten Grundschulen mit einem vollständigen Medienkonzept zwar bereits zum jetzigen Zeitpunkt einen Medienkoffer abrufen, allerdings würde dieser dann mit den Mitteln für turnusmäßige Ausstattung verrechnet, sodass die Grundschulen im Vergleich zu den Gymnasien und Gesamtschulen keinen zusätzlichen Bonus erhalten würden. Daher würde sich die Fraktion DIE LINKE bei der Abstimmung enthalten.

 

Herr Brantin erläutert, dass das Bonussystem begünstigend für die Schulen sein solle, die bereits ein fertiges Medienkonzept erstellt hätten aber turnusmäßig noch nicht von der Ausstattung profitieren könnten. Mit dem Bonussystem solle die Motivation der Schulen aufrechterhalten werden. Er bestätigt, dass die Grundschulen aktuell eher benachteiligt würden, allerdings hätten CDU und SPD aus diesem Grund bereits einen entsprechenden Ratsantrag gestellt, um hier entgegen zu wirken.

 

Herr Sahm findet das Modell zwar ansprechend und die Medienkoffer seien flexibel auf bestimmte Situationen im Schulalltag anwendbar, allerdings sei die Finanzierung aus seiner Sicht weiterhin unklar. Er erkundigt sich daher, ob die turnusmäßige Ausstattung der Schulen überhaupt noch zeitgemäß sei und ob die Abläufe nicht flexibler ausgestaltet werden könnten.

 

Herr Krott unterstreicht, dass es diese Herausforderung auch in vielen anderen Städten gebe. Es sei jedoch notwendig, zu prüfen, ob in den Schulen bereits die notwendigen Kapazitäten vorhanden seien, um die Medien auch geeignet und sinnvoll in den schulischen Alltag integrieren zu können. Haupt-, Real- und Förderschulen seien nicht bewusst ausgelassen worden, vielmehr seien diese erst vor kurzem turnusmäßig ausgestattet worden.

 

Frau Griepentrog merkt an, dass die Ausstattung der Schulen viel langsamer voranschreitet als die tatsächliche digitale Entwicklung. Die Forderung nach immer neuen Konzepten sei nicht zielführend. Vielmehr seien beispielsweise Ipad-Koffer mittlerweile eine Standardausrüstung in Schulen und learning-by-doing gelebte Praxis. Sie plädiere dafür, dass die Schulen die Medien direkt vor Ort austesten. Daher betont sie erneut die Wichtigkeit, alle Schulen gleichzeitig mit den zusätzlichen Medien aus dem Bonussystem auszustatten und nicht den Turnus abzuwarten.

 

Frau Heider empfindet die in der Vorlage genannte Summe von 204.000 Euro als nicht transparent. Sie könne nicht erkennen, wie die Kosten im Einzelnen entstehen würden und wie der Beschaffungsvorgang verlaufe. Sie könne die getroffenen (Kauf-) Entscheidungen nicht nachvollziehen.

 

Frau Langfort-Riepe, Leiterin des Euregionalen Medienzentrums, erläutert, dass die Vorlage bereits eine Begründung für die Kaufentscheidung von Apple-Endgeräten gebe. Der Verwaltungsaufwand sei bei diesen Geräten sehr gering, die Bedienung sei intuitiv und benutzerfreundlich und pädagogische Apps seien bereits vorhanden. Zwar würden die Programme Gute Schule 2020 und die kommunale Medienentwicklungsplanung personelle Ressourcen binden, allerdings sei sie zuversichtlich, dass die Schulen mit Unterstützung der regioIT mit der nun vorgeschlagenen Bonus-Lösung schneller ausgestattet werden könnten.

 

Frau von Jakubowski von der Schulaufsicht der StädteRegion Aachen dankt dem Euregionalen Medienzentrum für die gute und umfassende Begleitung und Unterstützung der Schulen vor Ort. Die Lösung mit den Medienkoffern sei pädagogisch sinnvoll und sie wünsche sich eine analoge Ausstattung aller Schulformen.

 

Herr Rohé empfindet das Bonussystem nicht als Motivation für die Schulen sondern eher als Demotivation der Schulen, die trotz eines fertigen Medienkonzeptes nicht davon profitieren würden.

 

Herr Brantin betont, dass das Ziel des Bonussystems die Angleichung der turnusmäßigen Ausstattung sei und Schulen, die erst in 2021 Medien erhielten, nun vorgezogen behandelt würden.

 

Frau Keller informiert abschließend darüber, dass nun auch der Digitalpakt der Bundesregierung beschlossen worden sei und sie hoffe, dass damit weitere Fördermittel in den städtischen Haushalt und somit in die Schulen einfließen könnten.

 

Es wird über den erweiterten Beschlussvorschlag der Fraktion DIE GRÜNE abgestimmt:

„Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt die von der Verwaltung vorgeschlagene Umsetzung des Bonussystems und dehnt das System auf alle Schulen aus.“

Der erweiterte Beschlussvorschlag wird bei 6 Zustimmungen mehrheitlich abgelehnt.

 

 

 

 

 

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Beschluss:

Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis und beschließt die von der Verwaltung vorgeschlagene Umsetzung des Bonussystems.

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Abstimmungsergebnis:

Zustimmung: Ablehnung: Enthaltung: 4

Einstimmig.

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