10.10.2019 - 3 Externe Vergaben des Fachbereichs Stadtentwickl...

Reduzieren

Beratung

Herr Müller erläutert im Rahmen einer Präsentation die externen Vergaben inklusive der jeweils projektbezogenen Leistungsbeauftragungen in den Abteilungen „Vorbereitende Bauplanung“ (61/100), „Verbindliche Bauleitplanung“ (61/200), „Verkehrsplanung und Mobilität“ (61/300), „Stadterneuerung und Stadtgestaltung“ (61/500) und „Straßenplanung und -bau, Koordinierungsstelle Abwasser“ (61/700) des Fachbereiches Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen. Zudem stellt er den Mitgliedern eine Übersicht der Planstellenentwicklung vor, in welcher alle Veränderungen seit dem Stellenplan 2016 enthalten sind.

 

Im Anschluss an die Präsentation erläutert Herr Servos, dass die Stadtkämmerin im Rahmen ihrer gestrigen Ausführungen zur Haushaltseinbringung deutlich gemacht habe, wie viele städtische Projekte de facto in diesem Jahr nicht hätten umgesetzt werden können. Da dies die Verwaltung zukünftig vor Probleme stellen könnte, erkundige er sich in diesem Zusammenhang nach den aktuellen Entwicklungen der Arbeitsbelastung und den Stellenzuwächsen im Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen.

Herr Müller führt diesbezüglich aus, dass die in Rede stehenden Umsetzungen zu einem großen Teil den öffentlichen Raum beträfen. Um eine Aussage zu den Entwicklungen tätigen zu können, müsse sehr genau auf jede Abteilung geschaut werden. So verzeichne man beispielsweise in der Abteilung Straßenplanung und Bau gegenüber den anderen Abteilungen einen höheren Krankenstand. Auch Überlegungen über den weiteren Verfahrensablauf zukünftiger Themenfelder -wie unter anderem das Bürgerbegehren der Initiative „Radentscheid“- müssten einer Entscheidung im Hinblick auf Leistbarkeit- zugeführt werden. Die Kosteneinschätzung zum Radentscheid werde gerade aufgestellt und zur Beratung in die entsprechenden politischen Gremien eingebracht.

Herr Dr. Kremer betont, dass der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen in Gänze große Aufgaben zu bewältigen habe. Aus diesem Grund stehe man stets in engem Kontakt und ständigem Austausch mit dem Fachbereich. Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Bereich „Mobilität“; um dieses Themenfeld drehe sich sehr viel. Die Verwaltung reagierte bereits mit der Einbringung von unterjährigen Stelleneinrichtungen in die letzte Ratssitzung auf diesen Umstand. Darüber hinaus habe der Fachbereich entsprechend den bisherigen Aufgabenzuwächsen seit 2016 Planstellenzuwächse in Höhe von 17,5 Stellen (Stand 2016=82 Stellen / Stand 2019=99,5 Stellen) zu verzeichnen. Im Ergebnis bleibe zudem festzuhalten, dass zum aktuellen Zeitpunkt fast alle Stellen der seit 2016 neu eingerichteten Stellen besetzt seien. Mit Ausblick auf die 2. Lesung des Stellenplans 2020 werde sich zudem der Stellenumfang nochmals um 14,5 Stellen auf insgesamt 114,Stellen erhöhen. Demnach werde das Stellenvolumen seit 2016 um 39,2 Prozent zunehmen. Grundsätzlich habe man im Fachbereich personell gut nachgesteuert, es läge jedoch auch auf der Hand, dass nicht alle Maßnahmen in Eigenleistung erbracht werden könnten. Natürlich erscheine es aktuell wirtschaftlicher, wenn die Verwaltung selber Ingenieurinnen und Ingenieure mit entsprechender Fachkompetenz beschäftigen würde. Es gestalte sich jedoch weiterhin schwierig, qualitativ hochwertiges Fachpersonal finden, gewinnen und binden zu können.

Frau Begolli erkundigt sich zum einen, ob überdurchschnittlich viele externe Vergaben für Aufgaben vorlägen, für welche es keine dauerhafte Erforderlichkeit gebe, und zum anderen, ob es sich bei den 4 nichtbesetzten Stellen nur um Ingenieurstellen handele. Wieviel Stellen seien tatsächlich nicht besetzt? An dieser Stelle bringe sie das sogenannte „Positionspapier der Betriebsleitung“ in Erinnerung, welches seinerzeit vom Gebäudemanagement der Stadt Aachen zu diesem Themenkomplex erarbeitet worden sei. Gegebenenfalls müsse die Verwaltung in Anlehnung an das Positionspapier des Gebäudemanagements diesen Bereich erneut bewerben.

Frau Eschweiler berichtet, dass die Bewerbung der Berufsgruppe der Ingenieurinnen und Ingenieure

bereits im Maßnahmenkatalog der städtischen Kampagne zur Personalgewinnung und -bindung

enthalten sei. Im Rahmen der Ausschreibungen müsse die Verwaltung bereits jetzt über die zu berücksichtigenden Herausforderungen nachdenken. Bezugnehmend auf die Anfrage von Frau Begolli erörtert sie, dass von den Stellenneueinrichtungen tatsächlich nur 4 Stellen nicht besetzt wären, da entsprechend den Aufgabenzuwächsen immer Personal nachgezogen worden sei und weiter nachgezogen werde.

Herr Dr. Kremer führt weiter aus, dass in diesem Jahr der Fokus der städtischen Personalmarketingaktivitäten vor allem auf dem Bereich der berufsgruppenspezifischen Personalgewinnung liege. Im Mittelpunkt stünden hier die Bereiche KiTa/OGS, Feuerwehr sowie Ordnungs- und Sicherheitsdienst. Wie bereits durch die Verwaltung angekündigt, werde Frau Buchem die crossmediale Karrierekampagne im kommenden Jahr auf die Berufsgruppe der Ingenieurinnen und Ingenieure ausweiten. In diesem Kontext möchte er jedoch auch noch einmal darauf hinweisen, dass die Umsetzung der Strategie zur Personalgewinnung und -bindung natürlich immer unter dem Vorbehalt einer seriösen und maßvollen Finanz- und Personalpolitik zu sehen sei. Die Verwaltung bewege sich innerhalb der tarif- und beamtenrechtlichen Rahmenbedingungen.

Herr Servos berichtet, dass die Themenfelder Planung und Mobilität immens an Bedeutung gewonnen bzw. eine große Dynamik entwickelt hätten. Aus diesem Grund seien bereits in der letztjährigen Haushaltsplanberatung entsprechende Stellenzuwächse eingeplant worden. Nun stehe man an selbiger Stelle. Mit Blick auf das Bürgerbegehren der Initiative „Radentscheid“ könnten sich gesehen auf die nächsten 10 Jahre bereits massive Aufgabenzuwächse in der Verwaltung ergeben. Es sei daher sehr wichtig, rechtzeitig in eine vorausschauende Personalplanung einzusteigen und entsprechende Ressourcen (Einrichtung von 8 - 10 unbefristeten Stellen) einzuplanen; noch könne der Stellenplan 2020 angepasst werden. Davon ausgehend, dass sich die Besetzung der Stellen -im Besonderen im Ingenieurbereich- nicht ganz so unproblematisch darstellen könnte, halte er für die Stadt Aachen eine an das Bürgerbegehren anlehnende Kampagne für zielführend. Es wäre schön, gegebenenfalls Frau Poth als Botschafterin für diese Kampagne gewinnen zu können.

Frau Eschweiler führt abrundend aus, dass selbstverständlich bei Vorlage des Aufgabenbeschlusses zeitgleich auch die Ressourcen zur Verfügung stehen müssten.

Herr Müller legt dar, dass die externen Stellenausschreibungen des Fachbereichs Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen im Bereich des Berufsfeldes Straßenbauingenieur*in tatsächlich attraktiver gestaltet werden könnten und sollten. Er habe diesbezüglich interessante Anregungen auf der  Fachkräftetagung im September dieses Jahres erhalten. Zudem habe die fast einjährige Vakanz der Stelle Leitung der Abteilung „Straßenplanung und Bau“ die gesamte Personalakquise in diesem Bereich erschwert. Hier stehe man jedoch aktuell im engen Austausch mit dem Fachbereich Personal und Organisation. Abschließend weise er -im Besonderen mit Blick auf die Themenfelder „Bewohnerparken“ und „Radentscheid“- darauf hin, dass man den Erwartungshaltungen der Bürgerschaft nach politscher Beschlussfassung aufgrund des oft langen zeitlichen Versatzes bis zur tatsächlichen Bewirtschaftung der Stelle/n nicht immer gerecht werden könnte. Benötigte Personalressourcen im Benehmen mit dem Radentscheid seien nicht eingeplant und müssten zusätzlich eingespeist werden.

Frau Moselage merkt an, dass der besondere Personalbedarf im Bereich der Ingenieurberufe kein spezielles Problem, welches ausschließlich die Stadt Aachen betreffe, darstelle. Ein wichtiger Aspekt für die Gewährleistung einer langfristig qualitativ und quantitativ auskömmlichen Personalausstattung in diesem Bereich sei -wie in anderen entsprechenden Berufsfeldern auch- die Schaffung gehaltstechnischer Anreize. Die Verwaltung müsse damit rechnen, dass sich die Personalgewinnung in diesem Segment trotz verstärkter städtischer Personalmarketingaktivitäten weiter schwierig gestalten werde.

 

Die Präsentation wird der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Der Personal- und Verwaltungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

Reduzieren

Dokument nicht im Bestand.
Reduzieren

Anlagen