23.06.2020 - 3 Sachstand Altlasten-Sanierungsmaßnahmen TRIWO T...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

In seiner Einleitung betont Herr Dr. Kremer die Größe und Komplexität der Maßnahme, die auch im großstädtischen Maßstab als außergewöhnlich zu bezeichnen sei.  Er weist auf die besondere Rolle des zuständigen Abteilungsleiters im Fachbereich Umwelt Herrn Hilgers hin, der ganz maßgeblich zum erfolgreichen Verlauf dieser Maßnahme beigetragen habe. Des Weiteren hebt er lobend hervor, dass die bisherigen Schritte im Konsens mit allen Beteiligten und ohne ordnungsbehördliches Eingreifen erfolgreich getan worden seien.

Auch Herr Hilgers selbst betont, dass sich bereits zu Beginn des Projektes vor ungefähr 10 Jahren deutlich abgezeichnet habe, dass die damit verbundenen Herausforderungen nur zu bewältigen seien, wenn alle Beteiligten zusammengebracht und möglichst einvernehmlich Entscheidungen treffen und mittragen würden. Vor diesem Hintergrund zeigt er sich erfreut, dass mit Herrn Schuren (Signify GmbH, die letztendlich die Altlastsanierung durchführe) und Herrn Professor Dr. Juckenack (Gutachter der TRIWO-Eigentumsgesellschaften) die wichtigsten Vertreter der beteiligten Unternehmen anwesend sind. Darüber hinaus begrüßt er mit Herrn Dr. Arnz den Geschäftsführer und Herrn Söntgerath den zuständigen Bereichsleiter des Verbandesr Flächenrecycling und Altlastensanierung - AVV, der -wie schon öfters in der Vergangenheit- so auch bei diesem großen Sanierungsprojekt die Stadt Aachen stets unterstützt und beraten habe.r das Ingenieurbüro Tauw GmbH, das die Maßnahme von Anfang an fachlich und ingenieurmäßig umgesetzt habe, begrüßt er Frau Kurth-Minga, die im weiteren Verlauf der Sitzung zur Entwicklung des Altstandortes ehemaliges Betriebsgelände der Firma Philips  zum TRIWO Technopark vortragen werde.

Allen genannten Personen dankt Herr Hilgers für die intensive und trotz zeitweise unterschiedlicher Interessen stets konstruktive Zusammenarbeit, die letztlich Garant dafür gewesen sei, dass das Sanierungsprojekt bis zum jetzigen Zeitpunkt ein Erfolg für die Umwelt, die Menschen, die dort arbeiten, und für die Stadt Aachen darstelle.

Sodann stellt Frau Kurth-Minga (Taw GmbH) im Rahmen eine Präsentation die Entwicklung der gesamten Sanierungsmaßnahme, den aktuellen Stand der Standortentwicklung sowie den Ausblick auf die noch zu erledigenden Arbeiten vor. Die Präsentation ist als Anlage 1 Teil dieser Niederschrift.

Die Ersterkundung des in Rede stehenden Geländes sei erst 2006/2007 im Zusammenhang mit seinem Verkauf durch den langjährigen Besitzer Philips erfolgt. In diesem Rahmen habe man auch die historische Nutzung des Geländes sowie die in diesem Zusammenhang eingesetzten Rohstoffe und Betriebsmittel recherchiert.

Auf der Grundlage dieser Recherche habe man das Gelände unterteilt und letztlich verschiedene Verdachtsflächen identifiziert, die man drei Risikostufen zugeordnet habe. Aus alledem habe man schließlich ein Untersuchungsprogramm für den Boden, die Bodenluft und das Grundwasser abgeleitet, dessen Ergebnisse Auskünfte über Art und Umfang der Kontaminationen sowie über Belastungsschwerpunkte ermöglicht hätten.

Schon zu Beginn der Untersuchungen und des sich daran anschließenden Sanierungsprojektes  sei man in Projektgespräche zwischen der Behörde, dem Grundstückseigentümer und den Sanierungspflichtigen eingestiegen und habe sich auf Regeln und eine Struktur für das Projekt verständigt.

Zudem habe man vier Sanierungsphasen abgegrenzt, von denen bis heute bereits drei abgeschlossen seien.

In der ersten Phase sei es um die Fortsetzung der Detailuntersuchungen gegangen um einschätzen zu können, wo und in welcher Intensität für die Menschen, die direkt auf dem Gelände arbeiten oder in angrenzenden Bereichen leben, Gefährdungen zu besorgen seien und wo daher zu deren Schutz der Handlungs- und gegebenenfalls weiterer Untersuchungsbedarf am vordringlichsten sei.

Aus den Ergebnissen sei dann die Reihenfolge der Sanierungsarbeiten entwickelt worden.

In den Beginn der zweiten Phase sei erneut ein Eigentümerwechsel (TRIWO AG bzw. TRIWO-Eigentumsgesellschaften) gefallen und damit die Notwendigkeit zur Anpassung der bisherigen Sanierungsstrategie an die durch die neue Besitzerin beabsichtigte Entwicklung des Standorts entstanden. Um das Ziel einer uneingeschränkten gewerblichen Nutzung des Geländes nach Abschluss der Sanierungen bestmöglich zu erreichen, habe man beabsichtigt, durch eine weitgehende Dekontaminierung des Bodens die Quelle für eine weitere Ausbreitung der Belastungen bestmöglich zu reduzieren, um so auch den Aufwand für die Sanierung des Grundwassers begrenzen zu können. Zur Vereinfachung der Bodensanierung seien zahlreiche der bestehenden Gebäude zurückgebaut worden. So habe man ein integrales Konzept zur weiteren Sanierung für die einzelnen Bereiche entwickelt.

Frau Kurth-Minga geht im Weiteren auf Details der für die einzelnen Bereiche geplanten und durchgeführten Maßnahmen ein. Insgesamt seien die Maßnahmen der Phase zwei zur Bodensanierung im Jahre 2017 abgeschlossen worden und damit für drei von vier Hotspots die Entfernung der LCKW aus Boden und Stauwasser. Für den verbliebenen vierten Bereich sei eine Sanierungsstrategie festgelegt worden.

In der Sanierungsphase 3 hätten die Sanierung und das Monitoring des Kluftgrundwassers im Mittelpunkt gestanden. Mit Bereichsplänen verdeutlicht Frau Kurth-Minga anhand der dargestellten Belastungsfahnen den maßnahmenbedingten Rückgang sowohl der LCKW-Konzentrationen als auch von deren räumlicher Ausbreitung.

Als Bilanz der bisher durchgeführten und abgeschlossenen Maßnahmen zur Dekontaminierung von Boden und Grundwasser seien ca. 200.000 t Boden ausgehoben und damit ca. 3 t LCKW entfernt worden. Auch die Behandlung des Kluftgrundwassers, die noch einige Jahre fortzusetzen sei, führe zu einer Beseitigung von ca. 50 kg LCKW.

Gleichzeitig seien auch Effekte für die Standortentwicklung entstanden: 12 Gebäude seien zurückgebaut und Bestandsgebäude renoviert worden. Gleichzeitig seien Infrastruktur erneuert und 60.000 m² Gewerbefläche geschaffen worden als Grundlage für die Neuansiedlung von Firmen. Dies illustriert Frau Kurth-Minga durch eine Reihe aktueller und vergleichender Fotos.

Abschließend gibt sie einen Ausblick auf die noch ausstehende vierte Phase, die zeitlich vor allem von der Entwicklung der weiteren Gebäudenutzung im noch nicht sanierten Bereich abhänge. Das nachsorgende Grundwassermonitoring für die Maßnahmen der Phase 3 müsse noch bis 2022 fortgeführt werden. Auch die Maßnahmen zur Sicherung des Kluftgrundwassers müssten so lange aufrecht erhalten bleiben, bis auch die letzten  Bodensanierungmaßnahmen im noch nicht sanierten Bereich durchgeführt werden könnten. Sobald die fraglichen Gebäude zurückgebaut werden könnten, werde mit einem Jahr für die Dekontamination des Bodens, mit zwei Jahrenr das anschließende Sanierungsmonitoring des Kluftgrundwassers und abschließend drei weiteren Jahrenr ein Nachsorgemonitoring gerechnet.

Auch zur aktuellen Standortentwicklung gibt Frau Kurth-Minga einen Ausblick: ab 2020 könnten weitere 30.000 m² Fläche bebaut und weitere Firmen angesiedelt werden.

Im Anschluss an den Vortrag bedanken sich Ratsfrau Dr. Wolf und Ratsherr Demmer für den ausführlichen Bericht und die in diesem Projekt geleistete Arbeit. Ratsherr Demmer betont, dass er sich in den Jahren, in denen er als Ausschussmitglied dieses Projekt begleitet habe, stets gut informiert gefühlt und stets das Gefühl gehabt habe, dass dieses große Projekt in guten Händen liege.

In diesem Sinne äert sich auch die Vorsitzende und wünscht Herrn Hilgers für die bevorstehende Pensionszeit alles Gute.

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Beschluss:

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig.

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen