05.02.2020 - 7 Fahrplanmaßnahmen Juni 2020

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Liljegren von der Fachverwaltung sowie Herrn

Steinkamp von der ASEAG.

 

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF bedankt sich für die Vorlage und merkt an, dass normalerweise bei dem Tagesordnungspunkt Fahrplanmaßnahmen keine Diskussion erforderlich sei. Aber der ÖPNV müsse attraktiver gestaltet werden, damit mehr Menschen den Bus in Anspruch nehmen. Die Fahrzeit z.B. von Brand bis Eilendorf  und von Brand nach Burtscheid jeweils mit Umstieg am Bushof sei zu lang und erfordere eine Verbesserung. Aktuell fahre morgens die Linie 50 unmittelbar von Brand nach Eilendorf und nachmittags zurück. Es sei wünschenswert, die Linie 50 zu einer echten Tangentialverbindung auszubauen, die mehr als nur den Schulverkehr von und zur Gesamtschule abdeckt. Dies solle auch für die Verbindung zwischen Brand und Burtscheid gelten.

Viele der im Schichtdienst tätigen Mitarbeiter/innen des neuen Polizeipräsidiums hätten ein Job-Ticket, das allerdings nur interessant sei, wenn keine langen Wartezeiten in Kauf genommen werden müssten. Der Schnellbus aus der Eifel halte aber nicht am Polizeipräsidium, obwohl der Parkdruck in diesem Gebiet sehr hoch sei und eine bessere Nutzung des ÖPNV entlasten könnte.

Seit langem bemühe sich die Bezirksvertretung Brand um den Einsatz eines Stadtteilbusses oder City-Shuttle, da der Parkdruck in Brand gerade an Markttagen laut gutachterlicher Feststellung besonders hoch sei. Da mangels geeigneter Flächen keine neue Parkplätze mehr geschaffen werden könnten, solle ein zusätzlicher Busverkehr angeboten werden. Zum Anfang würde ein kleiner Bus zur Testphase ausreichen. Hierfür seien zwar zusätzliche Finanzmittel erforderlich, doch gebe es Förderlandschaften. Aufgrund des Bedarfs, ein besseres Angebot für die Brander Bevölkerung zu schaffen, werde gemeinsam von CDU- und SPD-BF eine Erweiterung des Beschlusses vorgeschlagen.

 

Ratsherr Blum von der FPD verbindet diesen Tagesordnungspunkt mit dem Appell, dass es zu einer Nahverkehrswende kommen müsse. Es reiche nicht allein aus, Fahrradstraßen zu bauen und die Fahrradverbindungen zu verbessern, vielmehr müssten Alternativen angeboten werden. Da viele Menschen nicht dazu in der Lage seien, auf das Fahrrad zu steigen, sei der ÖPNV der wichtigste Punkt für diese Verkehrswende. Deshalb unterstütze er den Antrag von CDU- und SPD-BF ausdrücklich. Weil gerade die Außenbereiche von Brand besser angebunden werden müssten, sei ein Zubringer zu den Hauptlinien aus den Außenbezirken dringend erforderlich. Das Problem sei der ASEAG zwar bekannt und müsse nun verstärkt betrachtet werden.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF erinnert sich, dass man sich seinerzeit auf die Stadtbahn fokussiert habe. Nach der Ablehnung durch den Bürgerentscheid sei man in eine Art Schockstarre verfallen. Um aus dem Planungsloch herauszukommen und die Verkehre sowie den ÖPNV für Brand neu zu organisieren, sei es deshalb höchste Zeit für diesen neuen Antrag.

Die SPD habe bereits im Jahre 1994 über einen Ortsbus nachgedacht und es mache Sinn, dieses Projekt nochmals aufzugreifen. Es gebe schon Untersuchungen und Beispiele für diese Orts- oder Bürgerbusse. In Jülich werde schon ein solcher Bürgerbus erfolgreich eingesetzt, der allerdings auf einem Verein – ähnlich wie dem Bürgerverein in Brand – basiere. Da der Stadtbezirk auf eine Einwohnerzahl von 18.000 zusteuere, werbe er für dieses Ortsbusprojekt, das zumindest erst einmal für die Markttage in Brand eingeführt werden solle.

 

Herr Hußmann von den GRÜNEN-BF unterstützt den Antrag der CDU- und SPD-BF, bittet jedoch darum, den Beschlussvorschlag dahingehend zu erweitern, dass die ASEAG überprüfen möge, ob ein Versatz des 15 Minuten-Taktes von Brand in die Innenstadt und zurück auf 7,5 Minuten-Takt ermöglicht werden könnte.

 

Herr Auler von der CDU-BF begrüßt den erweiterten Beschlussvorschlag der GRÜNEN-BF und ergänzt, dass es sinnvoll sei, die 5-er Linie im Versatz und nicht im Pulk fahren zu lassen. Eine Verkehrswende sei gewünscht, doch müssten die Menschen mitgenommen werden. Dabei gehe es auch um Detailverbesserungen. Der demographische Wandel sei da und man dürfe nicht nur auf die jungen Menschen schauen.

 

Frau Liljegren bedankt sich für die Anregungen aus der Bezirksvertretung und bestätigt, dass der Bedarf für Verbesserungen des ÖPNV riesig sei. Das aktuelle Problem sei die Finanzierung des ÖPNV. Im Rahmen einer Studie seien daher neue Finanzierungsmodelle untersucht worden. In der Vorlage sei bereits die Linie 50 angesprochen und eine Tagentiallinie benannt worden. Dies könne jedoch noch nicht im Sommer umgesetzt werden. Die geplante Angebotsverdichtung an Samstagen durch die Verschiebung des Blockverkehrs von 18:00 auf 20:00 bzw.20:30 Uhr bedeute eine Mehrleistung von rd. 79.000 Nutzwagen/km im Jahr. Weiterhin sei eine Aufstockung der Busdichte in der Krefelder Straße vorgesehen. Das Job-Ticket für die Mitarbeiter-/innen des Polizeipräsidiums sei frisch eingeführt worden. Bezüglich des Shuttlebusses führt sie aus, dass dieser Wunsch auch aus anderen Bezirken an die ASEAG herangetragen worden sei.

 

Herr Steinkamp von der ASEAG erklärt, dass er die Aufträge und Vorschläge aus der Sitzung mitnehmen werde. Bei dem aus der Eifel kommenden Schnellbus S 66 sei man in der Prüfung und versuche eine für alle Beteiligten gute Lösung zu finden. Bei einem Schnellbus bedeute ein zusätzlicher Halt eine Verwässerung des Charakters. Auf der Trierer Straße werde aktuell im City-Takt  alle 7,5 Min zum Trierer Platz gefahren. Dort verzweige sich der Linienverkehr. Wegen der damit verknüpften Anschlüsse seien Änderungen eine große Herausforderung für die ASEAG.

 

Herr Auler von der CDU-BF bekräftigt, dass es sich bei den im Beschluss genannten Aufträgen nicht um Prüfaufträge handele, sondern dem Mobilitätsausschuss empfohlen werde zu beschließen. Aus den Prüfanträgen der Vergangenheit sei in all den Jahren nichts entstanden. Da laut Vorlage noch 47.000 Busfahrkilometer offen seien, lasse sich die Tangentialverbindung in Richtung Eilendorf problemlos bis zum nächsten Fahrplanwechsel abwickeln. Die Kosten für den Kleinbus seien tragbar, da dieser nur für jeweils drei bis vier Stunden an Samstagen, testweise auch dienstags fahren solle. Es sei Aufgabe der Politik, entsprechende finanzielle Mittel dafür bereit zu stellen.

 

Herr Bezirksamtsleiter Tillmanns betont, dass eine Verkehrswende erforderlich sei und es nur noch um das „Wie“ gehe. Es müsse nach Möglichkeiten gesucht werden, die dafür notwendigen finanziellen Mittel in Höhe von 30 bis 40 Mio. € / Jahr bereitzustellen. Sodann lässt er über den Beschlussantrag von CDU- und SPD-BF, ergänzt durch den Vorschlag der GRÜNEN-BF, abstimmen.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, die vorgesehenen Fahrplananpassungen Juni 2020 mit folgenden Anpassungen zu beschließen:

1. Ausbau der Linie 50 zwischen Brand und Eilendorf zu einer echten Tangentialverbindung, die nicht

    nur den Schulverkehr von und zur Grundschule abdeckt. Insbesondere im späten Vormittag und  

    im Nachmittag ist die Linie auszubauen. Eine Ausweitung der Linie bis Haaren als   

    Radialverbindung soll geprüft werden.

2. Einrichtung einer Tangentialverbindung zwischen Brand und Burtscheid.

3. Veränderung der Schnellbuslinien 125 und 173, so dass diese vor und nach den Schichtwechseln

    an der Haltestelle Polizeipräsidium halten. Diese Änderung ist  insbesondere für die nächtlichen

    Schichtwechsel wichtig.

4. Prüfung der Einrichtung einer Haltestelle direkt am Polizeipräsidium.

5. Entflechtung der 5-er Buslinien in Brand, um von einem 15 Min./Takt auf einen 7,5 Min./Takt zu kommen.

 

Des Weiteren wird die Verwaltung beauftragt, ein City-Shuttle als Pilotprojekt in Brand zu entwickeln, welcher den innerbezirklichen Verkehr abdeckt. In der ersten Ausbaustufe soll zu Wochenmarktzeiten eine Ring- bzw. Schlaufenerschließung durch Midi- oder Kleinbusse innerhalb von Brand gewährleistet werden. Für eine zweite Ausbaustufe soll geprüft werden, wie durch ein solches City-Shuttle schlecht versorgte Gebiete innerhalb von Brand erschlossen werden können, um diese an die Nachversorgungsangebote, Ärzte und stärker frequentierte ÖPNV-Knotenpunkte anzubinden. Dabei ist neben der räumlichen Struktur auch die demographische Verteilung in den Blick zu nehmen. Die Evaluation und die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes sollen nach Möglichkeit durch das Einwerben von Fördermitteln finanziert werden, das Pilotprojekt selbst aus Mitteln des Nahverkehrsplans.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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