08.06.2021 - 8 Situation am Holzmarkt- Preisentwicklung und ko...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

Herr Dr. Krämer führt für die Verwaltung aus, dass es sich bei der medial dargestellten Holzknappheit selbstverständlich nicht um das Rohholz handele, sondern ausschließlich um das verarbeitete. Dafür gebe es aus seiner Sicht vier Gründe. Zum einen die durch die Niedrigzinspolitik angekurbelte Baukonjunktur, die deutlich mehr vorhandene Zeit durch die Corona-Pandemie, die letztjährige Mehrwertsteuersenkung, die einige Vorzieheffekte erzielt habe, und nicht zuletzt die große Nachfrage aus den USA.

Gleichzeitig seien die Preise für Kalamitätsholz zunächst massiv eingebrochen und würden sich gerade erst einigermaßen erholen.

Die Frage, wohin das hier verkaufte Holz ginge, lasse sich nicht beantworten, da es auf Stock verkauft würde und nur teilweise anhand der Länge der gefällten Bäume ein Verwendungszweck zu erahnen sei.

Die Möglichkeiten das Holz in der Region zu behalten schätze er sehr gering ein, da zum einen Lagern bei diesen riesigen Mengen nur bedingt möglich sei und zum anderen international agierende Sägewerke ungern auf ihre Gewinnmargen verzichten würden. Die Lagermöglichkeiten müsse man in sogenannte Trocken- und Nasslagerplätze unterscheiden, wobei erstere das Problem hätten, dass das Holz dort während der trockenen Monate reiße und zweitere genehmigungspflichtig auf Grund des Gewässerschutzes seien, so dass man dies nur ungerne mache.

Frau Dr. Fitter dankt ihm für die Ausführungen und merkt an, dass man aus ihrer Sicht um die Schaffung geeigneter Lagerkapazitäten nicht umhin komme. Herr Dr. Krämer antwortet, dass dann aus seiner Sicht nur Nassholzlager in Betracht kämen, welche sehr aufwendig und in dieser Form in Aachen nicht leistbar seien, auch wenn es natürlich wünschenswert sei.

Hierauf merkt wiederum Frau Dr.Fitter an, dass man die Nassholzlager dann für die Zukunft fokussierter angehen sollte und insbesondere auf Plätze mit geschlossenen Wasserkreisläufen setzen solle um die Gewässer zu schützen.

Auch auf der Ebene der Bundespolitik habe es im Mai entsprechende Signale gegeben, die Holzvermarktung regional zu verstärken. Hier solle man in jedem Fall auch die kommunalen Steuerungsmöglichkeiten nutzen. Sie kündigt an, dass die Grünen Fraktion sich hier über mögliche Strategien Gedanken machen und Lösungsmöglichkeiten recherchieren werde.

Herr Dr. Krämer gibt zu bedenken, dass es auch in der Sägeindustrie in den letzten Jahren massive Konsolidierungsprozesse gegeben habe und eine umfassende Internationalisierung eingetreten sei.

Ratsherr Kiemes möchte gerne wissen, ob es sich bei der Holzknappheit um ein dauerhaftes Problem der Zukunft handele oder ob es lediglich immer mal wieder auftreten werde.

Herr Dr. Krämer prognostiziert, dass es künftig wesentlich mehr Fichtenholz am Markt geben werde, weil viele Betriebe einen Umbau von Nadel- zum Laubwald vornähmen. Zudem werde es vermutlich auch wesentlich mehr Kalamitäten in den nächsten Jahren geben, für die das Nadelholz besonders anfällig sei.

 

 

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Beschluss:

Der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen