07.09.2021 - 4.1 Antrag auf Einrichtung einer öffentlichen CO2-U...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Da der Antragsteller heute selbst nicht vor Ort ist, erläutert Frau Dr. Vankann, Klimaschutzbeauftragte im Fachbereich Umwelt (FB 36), den vorliegenden Antrag und die Sicht der Verwaltung. Bereits seit 2009 erstellt der FB 36 jährlich eine CO2-Bilanz für Aachen. Auf die Ausrufung des Klimanotstands in Aachen im Jahre 2019 folgend, wurde das Integrierte Klimaschutzkonzept erarbeitet, das im August 2020 beschlossen wurde. Parallel dazu hat der Rat im Januar 2020 beschlossen, sich in Aachen an den Zielen von Paris zu orientieren und damit faktisch ab 2030 klimaneutral zu sein. Insgesamt bleibt Aachen ein Restbudget von 768.500t CO2 bis 2030.

 

Die Darstellung realistischer Werte hat im FB 36 einen hohen Stellenwert. Die Restbudget-Darstellung auf einer CO2-Uhr würde allerdings nicht die Realität vor Ort wiedergeben. Es wäre lediglich eine Visualisierung des städtischen Klimaschutzziels unter Annahme eines linearen Verlaufs. Dies könnte, sofern es an prominenter Stelle ausgestellt wird, aber unbestritten durchaus werbewirksam sein.

Derzeit arbeitet die Verwaltung, gemeinsam mit der Regionetz an der Darstellung von Energiedaten (Last und Erzeugung) im Netz. In diesem Energie Monitoring werden auch die aktuellen Netzdaten sichtbar und können bei entsprechender Verknüpfung mit einer Energie-App auf dem eigenen Handy abgelesen werden. Die Verbräuche sollen über einen längeren Zeitraum rückwirkend angezeigt werden können. In diesem Zusammenhang ließe sich auch der Bezug zu den entsprechenden lokalen CO2-Emissionen einbinden. Der Vorteil wäre in diesem Fall eine Echtzeit-Abbildung. Die Verwaltung ist der Meinung mit dem Energie Monitoring eine attraktivere Lösung gefunden zu haben, als die alleinige Abbildung eines Wertes, der sich plakativ verändert. Wir haben es mit einer komplizierten Faktenlage zu tun. Diese für die Bürger*innen in eine verständliche Form zu gießen, ist derzeit mit dem Energie Monitoring in Erarbeitung. Die möglichen Daten und deren Darstellungsweise werden dazu derzeit sondiert. Realistisch ist der Einsatz eines Aachener Energie- und CO2-Monitorings für das Frühjahr 2022.

 

Frau Brinner dankt für den Vortrag und erläutert, dass sie eine reine CO2-Uhr mit dem Aachener-Rest-CO2-Budget sehr wohl als sinnvolle Ergänzung ansieht. Zusätzlich spricht sie sich aber auch eindeutig für das angesprochene Energie Monitoring aus. Das eine sollte das andere nicht ausschließen. Eine reine CO2-Uhr ist sicherlich plakativ, aber eben aufgrund des einfachen „heruntertickens“ bzgl. ihrer Symbolkraft wirkungsvoll. Bzgl. des Energie Monitorings wünscht sie sich ebenso eine öffentliche Darstellung und keine ausschließliche Weblösung. Sie schlägt folgende Ergänzung des Beschlussvorschlags vor:

 

[…] und eine Anzeige mit dem kommunalen CO2-Restbudget öffentlich zu installieren.

Herr Tilmans spricht sich gegen die Beschlusserweiterung aus. Wenn Zahlen angeboten werden, sollten diese realistisch sein. Das sind sie lt. Frau Dr. Vankann aber nicht. Die Uhr verkäme zu einem reinen Mahnmal. Er schlägt vor, die Anzeige des CO2-Restbudgets ins Energie Monitoring zu integrieren. Würde die von Frau Brinner vorgeschlagene Beschlusserweiterung als Prüfauftrag formuliert, so wäre dies für ihn in Ordnung.

 

Frau Göths hingegen spricht sich für beide Optionen aus, regt aber an, eine genaue Erläuterung zur CO2-Uhr mit zu installieren, sonst könnte der Lerneffekt nicht erfolgen.

 

Herr Hoffner verweist auf einige Anbieter, die bereits den CO2 Ausstoß von Energieerzeugern im Netz sichtbar machen. In diesen Darstellungen wird einem sehr bewusst, wie klein die Rolle der erneuerbaren Energien derzeit noch ist. Ein solches Feature sollte unbedingt auf der Stadt Aachen Homepage installiert werden.

 

Der Vorsitzende Mathias Dopatka bestätigt die Annahme, dass eine CO2-Uhr eine Motivation sein kann sich selbst zu hinterfragen und zu motivieren seinen eigenen CO2-Abdruck zu verringern. Er fragt, ob es ein Ansatz wäre mit der StädteRegion zusammenzuarbeiten. Regionale Entwicklung muss in dieser Hinsicht unbedingt mitgedacht werden. Weißweiler bspw. wird – solange das Kraftwerk am Netz ist – nie eine Chance haben annähernd klimaneutral zu werden. Simmerath habe es dahingegen sehr viel einfacher. Des Weiteren schlägt er vor, dass Energie Monitoring bereits jetzt verstärkt zu bewerben, bspw. wöchentlich über die digitalen Flagpoles in der Aachener Innenstadt.

 

Der Vorsitzende Mathias Dopatka lässt sodann über den erweiterten Beschlussvorschlag abstimmen.

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Beschluss:

Beschlussvorschlag:

Zusätzlich zur Integration der Entwicklung der lokalen CO2-Emissionen in das geplante Energie Monitoring, möge der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz die Installation einer Anzeige mit dem kommunalen CO2-Restbudget an einem öffentlichen Ort prüfen. Des Weiteren empfiehlt das Bürgerforum das Energie Monitoring zeitnah verstärkt zu bewerben.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen bei einer Enthaltung.

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Anlagen zur Vorlage