09.03.2021 - 6 Sachstand zum gesamtstädtischen Spielplatzkonze...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Kinder- und Jugendausschuss
- Datum:
- Di., 09.03.2021
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beratung
Frau Scheidt begrüßt Frau Jebavy-Kara vom Fachbereich Umwelt (FB 36). Frau Jebavy-Kara bedankt sich für die Einladung und erläutert, dass sie bereits zweimal dem Kinder- und Jugendausschuss habe berichten dürfen, zum einen zur Methodik und zum anderen zu den ersten Planungsergebnissen. Die nun eingebrachte Vorlage beschreibe die konkrete Vorgehensweise und Spielplatzanalyse auf Bezirksebene anhand des Bezirkes Aachen-Brand. Der FB 36 habe gesamtstädtisch 242 Spielflächen bewertet und differenzierte Versorgungs-, Bedarfs- und Qualitätsanalysen durchgeführt. Sämtliche Ergebnisse seien als Steckbriefe mit einem Fazit für jeden einzelnen Platz mit den hiermit verbundenen Kosten zusammengefasst. Enthalten seien die geplanten Maßnahmen für die nächsten 15 Jahre. Sobald die Beteiligung der Bezirksvertretungen erfolgt sei, werde der FB 36 Leitlinien für die gesamte Spielplatzentwicklung formulieren, eine gesamtstädtische Prioritätenliste erstellen und jede Maßnahme erhalte eine zeitliche Priorität. Das Gesamtwerk werde dann dem Kinder- und Jugendausschuss vorgestellt.
Frau Scheidt bedankt sich für die kurze Vorstellung.
Herr Tillmanns schließt sich dem Dank an. Auf das Konzept habe der Ausschuss lange warten müssen. Er erkundigt sich konkret nach den beiden Spielplätzen Am Schiefen Eck und In den Heimstätten, welche laut Empfehlung von FB 36 umgenutzt und somit als Spielplätze aufgegeben werden sollten. Zwar habe die Bezirksvertretung Aachen-Brand das Konzept zur Kenntnis genommen und die weitere Vorgehensweise und Spielplatzanalyse auf Bezirksebene beschlossen. Es sei allerdings nicht die Intention des Bezirks gewesen, Plätze bereits mit diesem Beschluss einer Entwidmung zuzuführen und aus der Prioritätenliste heraus zu nehmen. Ob und wie eine konkrete Umplanung der Flächen realisiert werde, müsse der Bezirk nochmals beraten. Er bittet Frau Jebavy-Kara daher, diese beiden Flächen wieder auf die Liste zu setzen.
Frau Jebavy-Kara erläutert, dass bislang noch keine Flächen aus der Prioritätenliste herausgenommen worden seien. Bislang sei das Ziel gewesen, Flächen zu identifizieren, die einer (vorübergehenden) Umnutzung zugeführt werden könnten. Hierunter würden auch die beiden Plätze Am Schiefen Eck und In den Heimstätten zählen. Meist handele es sich bei den betreffenden Flächen um solche, in deren Nähe sich ein anderer Platz befinde, welcher dann aufgewertet würde. Bei diesen beiden Plätzen befänden sich ebenfalls Plätze in der Nähe. Gegebenenfalls könnten die beiden einem anderen Zweck bzw. einer anderen Zielgruppe zugeführt werden, wie beispielsweise Jugendlichen oder Spaziergänger*innen. In jedem Fall werde kein Platz entwidmet. Jeder Platz behalte sein Spielplatzschild, damit der Fachbereich Sicherheit und Ordnung im Bedarfsfall auch ordnungsbehördliche Maßnahmen treffen könne. Zurückgebaute Plätze könnten bei steigendem Bedarf reaktiviert werden.
Frau Scheidt hebt hervor, dass es ein Anliegen des Kinder- und Jugendausschusses sei, dafür Sorge zu tragen, dass Spielflächen für Kinder und Jugendliche erhalten bleiben würden. Hierbei handele es sich um den einzigen Schutz, den diese Zielgruppe draußen vor Erwachsenen genieße, daher sollte der Erhalt oberste Priorität haben. Sie dankt Frau Jebavy-Kara für die wichtigen Erläuterungen.
Herr Küppers bedankt sich ebenfalls für die Erläuterungen. Trotz der längeren Dauer sei die SPD-Fraktion mit dem Prozess sehr zufrieden. Im letzten Jahr seien entsprechende Kapazitäten im Haushalt aufgebaut worden, er hoffe, diese hätten sinnvoll im FB 36 eingesetzt werden können. Er erkundigt sich danach, ob und in welcher Form bei der Planung auch Kinder und Jugendliche beteiligt würden.
Frau Jebavy-Kara erläutert, dass bei allen größeren Maßnahmen eine Beteiligung vorgeschaltet sei und auch gezielt nach den Vorstellungen der Kinder und Jugendliche gefragt werde.
Herrn Pauls erkundigt sich danach, ob die Entscheidungshoheit in Spielplatzangelegenheiten nicht dem Kinder- und Jugendausschuss obliege.
Hierauf erläutert Herr Brötz, dass es eine geteilte Verantwortung zwischen den Fachbereichen Kinder, Jugend und Schule (FB 45) und Umwelt (FB 36) gebe. Die Spielplatzplanungsstelle habe zwar der FB 45 beantragt, allerdings für den FB 36. Die Produktverantwortung und somit auch die engere Planung liege beim FB 36. Dennoch habe der FB 45 seither Wert darauf gelegt, dass der KJA in Beschlüsse einbezogen werde. In Aachen könne kein Platz ohne vorherige Zustimmung des KJA geschlossen werden. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wiederum sei Aufgabe des FB 45, diese werde durch die Jugendpflege organisiert bzw. begleitet.
Frau Jebavy-Kara bestätigt und lobt die gute Zusammenarbeit mit dem FB 45. Es finde ein regelmäßiger Austausch statt. Sie betont nochmals, dass keine Plätze komplett geschlossen würden, sondern lediglich zurückgebaut und vorübergehend einer anderen Nutzung zugeführt würden. Dennoch würden sie als Spielfläche erhalten bleiben.
Frau Schmitt-Promny lobt das Ineinanderübergreifen von Spielplatzplanung und –ausbau. Sie schließt sich Herrn Küppers an und betont die Wichtigkeit der Jugendpartizipation. Ebenso wichtig sei ihrer Ansicht nach auch der Einbezug der Eltern. Am Beispiel Orsbach habe sich gezeigt, dass die Beteiligung der Familien sehr positiv aufgenommen worden sei und zu einer stärken Identifikation mit dem Platz geführt habe. Zur vorgenommen Unterteilung in drei Altersgruppen merkt sie an, dass das klassische Spielplatzalter laut Vorlage mit 14 Jahren ende. Aus ihrer Sicht gestalte sich die Planung von Plätzen für Jugendliche über 14 Jahren als herausfordernd, daher wünscht sie Frau Jebavy-Kara viel Erfolg bei dieser Aufgabe.
Frau Jebavy-Kara kann sich den Äußerungen anschließen, dass eine Beteiligung wichtig und sinnvoll sei. Gleichzeitig müsse darauf geachtet werden, dass die Planung realistisch bleibe, es könnten nicht immer alle Vorstellungen umgesetzt werden. Von der klassischen Altersgruppeneinteilung wolle sich der FB 36 langsam ablösen. Es würden nun vermehrt Plätze geplant, welche von mehreren oder allen Altersgruppen zusammen genutzt werden könnten, beispielsweise Bolzplätze mit Spielgeräten. Jede Altersgruppe benötige Raum und Platz für sich, keine dürfe vernachlässigt werden.
Frau Scheidt bekräftigt, dass solche altersübergreifenden Plätze benötigt würden. Sie hofft darauf, dass in der zweiten Jahreshälfte bereits erste Ergebnisse im Ausschuss vorgestellt werden könnten.