30.03.2022 - 25 Veränderung des Stellenplans 2022 durch Einrich...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 25
- Sitzung:
-
Sitzung des Rates der Stadt Aachen
- Gremium:
- Rat der Stadt Aachen
- Datum:
- Mi., 30.03.2022
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 11 - Fachbereich Personal, Organisation
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Beigeordneter Dr. Kremer erläutert, dass, aufgrund der der Dynamik des Geschehens, die Vorlage nicht im PVA diskutiert werden konnte. Gleichwohl habe man in der PVA-Sitzung letzten Donnerstag die Inhalte schon besprochen und es habe sich auch nichts Wesentliches geändert. Der Stellenbedarf sei erheblich, Stadtdirektorin Grehling habe zu Beginn der Sitzung die Situation ausführlich dargestellt, Herr Frankenberger (Leitung FB 56) könne am besten bestätigen, was das Personal des Fachbereichs 56 derzeit leisten müsse. An vielen anderen Stellen innerhalb der Verwaltung sei die Situation ähnlich, daher genügen die rund 50 Verwaltungsmitarbeitenden, die zur Unterstützung eingesetzt wurden, nicht. Schließlich müsse dafür Sorge getragen werden, dass diese Menschen auch wieder ihren regulären Beschäftigungen nachkommen können. Es werde unbedingt personelle Verstärkung benötigt, in der Vorlage sei der Bedarf detailliert aufgeführt. Diesen Bedarf auch tatsächlich zu gewinnen, werde sich natürlich sehr schwierig gestalten, er möchte den Rat daher heute in erster Linie um Gewährung des organisatorischen und des finanziellen Rahmens bitten. Die finanziellen Auswirkungen werden für dieses Jahr bei ca. 1,8 Mio. Euro liegen, sollten die Stellen weiter benötigt werden, rechne man, erstmal nur bis zum Ende des Jahres 2023, mit einem zusätzlichen Finanzbedarf in Höhe von 4,3 Mio. Euro. Die Vorlage enthalte den Hinweis, mit welcher Anzahl an Menschen, die versorgt werden müssen, man aktuell rechne. Ausgehend von dieser Zahl würde man mindestens die Hälfte der Stellen so schnell wie möglich ausschreiben wollen. Bis dahin erhalte man temporär die Unterstützung der bereits erwähnten 50 Mitarbeitenden, denen er herzlich für das Engagement dankt.
Ratsfrau Griepentrog (Grüne) erläutert, dass sie die Vorlage in der PVA Sitzung gern ausführlicher diskutiert hätte. 72 Stellen können nicht mal eben durchgewunken werden. Sie hält vorab fest, dass die Verwaltung auch ohne diese 72 Stellen den Menschen mit Respekt, Hilfestellung und vernünftiger Unterbringung begegne und spricht ihren herzlichen Dank dafür aus. Weiterhin äußert sie, dass die „bis zu-Regelung“ deutlich in der Vorlage hinterlegt werden und ein Zwischenbericht erstattet werden müsse.
Sie erklärt, dass generell zu wenig im Ausschuss über Notsituationen diskutiert werde. Beigeordneter Dr. Kremer habe zwar dargestellt, dass auch Mitarbeitende aus anderen Abteilungen Unterstützung bieten und ihre Aufgaben dadurch liegen bleiben, jedoch hätte sie als Mitglied des PVA gerne einen besseren Einblick, um ganz bewusst eine politische Entscheidung darüber zu fällen, welche Aufgaben liegen bleiben können. Diese Möglichkeiten seien nicht gegeben, daher sei sie der Meinung, dass die Entscheidung, die inhaltlich zwar mitgetragen werde, im PVA nochmal ausführlicher diskutiert werden solle.
Ein weiterer Punkt, der eben angesprochen wurde, sei die Einrichtung und die Besetzung der Stellen. Man habe genau bei den Stellen, die jetzt im sozialen Bereich eingerichtet werden sollen, immer noch 12 Vakanzen aus alten Stelleneinrichtungen. Wenn nun mit KW-Vermerken gearbeitet werde, werde es auch nicht viel einfacher, Personal zu finden, das bereit sei, für eineinhalb Jahre diese Stellen zu besetzen. Evtl. müssen in dieser Situation die Ansprüche bei der Ausschreibung etwas verändert werden. Möglicherweise finden sich im Spektrum der Geflüchteten auch Facharbeitende, die für die Stellen geeignet seien. Diesen Menschen verhelfe man damit zu Mut und einem geordneten Leben.
Sie bittet die Verwaltung, alle notwendigen Wege zur schnellen Besetzung auszuschöpfen und den Rat an der Stelle auch mitzunehmen. So können eine zielgerichtete, hieb- und stichfeste Stelleneinrichtung erfolgen.
Ratsfrau Begolli (Die Linke) betont, dass die Stadt Aachen und die Mitarbeitenden der Verwaltung, trotz personeller Engpässe und Unterbesetzung, Krisen generell beeindruckend meistern.
Sie erläutert, dass im Stellenplan viele Stellen dringend neu besetzt werden müssen, Personalmangel herrsche bereits, Herr Dr. Kremer habe auch darauf hingewiesen, dass viele dieser Stellen, die heute hier außerplanmäßig beschlossen werden sollen, bereits in der Verwaltung fehlen. Vor diesem Hintergrund und anhand der Zahlen und Prognosen, stimme DIE LINKE-Fraktion der Vorlage ausdrücklich zu und hofft, dass die Stellenbesetzung schnell erfolgen werde. Natürlich seien diese Stellen mit KW-Vermerken, man könne den Bewerber*innen jedoch einen nahtlosen Übergang zur Besetzung der Stellen, die bereits gesucht werden, in Aussicht stellen.
Weiterhin führt sie aus, dass die Verwaltung gerade in solchen Notsituationen selbstverständlich auch mal was liegen lassen könne.
Die Fraktionen und Gruppen sollten gerade in der jetzigen Situation darüber nachdenken, ob wirklich jede Ratsanfrage und jeder Ratsantrag wirklich eingebracht werden müsse, oder doch noch etwas liegen bleiben könne, um die Verwaltungsmitarbeitenden zu entlasten.
Bürgermeisterin Scheidt (Grüne) fasst zusammen, dass alle Fraktionen dieser Vorlage mit folgender Änderung zustimmen: „…bis zu 72 befristeten Stellen“. Herr Frankenberger (Leitung FB 56) und Beigeordneter Dr. Kremer würden noch das Wort ergreifen.
Herr Frankenberger (Leitung FB 56) erklärt, dass bereits in der letzten Krise die Angelegenheit genauso gehandhabt wurde. In der Vorlage stehe auch drin, dass es einen Bewirtschaftungsvorbehalt gebe. Dies bedeute, dass die Stellen im Stellenplan eingerichtet und nur bei Bedarf besetzt werden. In der Flüchtlingskrise 2014-2016 habe es genauso einen Beschluss gegeben, in dem viel mehr Stellen im Stellenplan eingerichtet waren, als tatsächlich besetzt wurden. Bei der Übernahme der Leitung des Fachbereichs 56 im Jahre 2016, habe er gemeinsam mit dem Beigeordneten Dr. Kremer überlegt, wie lange diese Stellen noch im Stellenplan der Folgejahre drinstehen sollen, erst im Jahr 2019 wurden diese dann herausgenommen. Sie wurden immer nur dann besetzt, wenn sie gebraucht wurden und genauso werde es auch jetzt laufen. Die Stellenbesetzung an sich bereite ihm eher Sorge.
Abschließend bedankt er sich beim Rat für die gute politische Unterstützung.
Bürgermeisterin Scheidt (Grüne) lässt über den Vorschlag abstimmen. Die Ratsmitglieder beschließen eine 10-minütige Pause.
Nach der Sitzungsunterbrechung verliest sie den neuen Beschlussfassungsvorschlag und lässt den Rat darüber abstimmen.
Nach der Abstimmung bedankt sie sich, beendet die öffentliche Sitzung und bittet die Besucher*innen den Saal zu verlassen.
Beschluss:
Auf Vorschlag der Oberbürgermeisterin beschließt der Rat der Stadt einstimmig die Veränderung des Stellenplans 2022 durch Einrichtung von 72 befristeten Vollzeitstellen (kw 2023) für die nachfolgend genannten Funktionen:
- 12 Sachbearbeitungsstellen in der Abteilung FB 56/200, (A 10 LBesO/EG 9c TVöD);
- 1 Teamleitung in der Abteilung FB 56/200, (A 11 LBesO A/ EG 10 TVöD);
- 27 Stellen für Soziale Arbeit in der Abteilung FB 56/500, (S 12 TVöD);
- 1 Teamleitung „Sozialdienste in Übergangsheimen“ in der Abteilung FB 56/500, (S 17 TVöD);
- 30 Stellen für Hausmeister*innen in Übergangsheimen in der Abteilung FB 56/500, (EG 6 TVöD) und
- 1 Teamleitung „Hausmeister*innen“ in der Abteilung FB 56/500, (A 11 LBesO A/EG 10 TVöD).
Der Rat der Stadt beschließt einstimmig, dass die Bewirtschaftung bedarfsgerecht erfolgt.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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