02.02.2022 - 13 Vorstellung der neuen Leitung des Ausländeramts...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 13
- Sitzung:
-
Sitzung des Integrationsrates
- Gremium:
- Integrationsrat
- Datum:
- Mi., 02.02.2022
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
Beratung
Der Vorsitzende begrüßt die Dezernentin der StädteRegion, Frau Kreisdirektorin Nolte und die neue Leitung des Ausländeramts der StädteRegion, Herrn Joeris.
Frau Nolte stellt sich dem Gremium vor und dankt für die Einladung und die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch zu der bekanntermaßen schwierigen Situation für die Kund*innen aber auch für die Mitarbeitenden (personelle Engpässe im Ausländeramt).
Herr Joeris dankt dem Integrationsrat ebenfalls für die Einladung und stellt seinen beruflichen Werdegang innerhalb des Ausländeramts der StädteRegion dar. Dann spricht er von seiner Motivation, sich als neuer Amtsleiter den Herausforderungen, wie etwa dem Spannungsfeld des Ausländeramts als Ordnungsbehörde einerseits und als Dienstleister*in andererseits, zeitnah erfolgreich zu stellen.
Er möchte eine neue und offene Verwaltungskultur implementieren und dabei sowohl das Überdenken von Haltungen innerhalb der Verwaltung als auch ein Verständnis für die Besonderheiten der Arbeit in der Verwaltung und in der Verwaltungskultur fördern.
Sein dringendes Anliegen sei es, Wege aufzeigen, den Menschen zu ermöglichen, in der StädteRegion Aachen in legale Aufenthaltsverhältnisse zu gelangen.
Dabei weist er auf die positiven Seiten der Kooperation von Stadt und StädteRegion Aachen sowie auf die erheblichen Potenziale des im Aufbau befindlichen „Kommunalen Integrationsmanagements“ (KIM) hin. Der seit Jahren bestehende Mitarbeiter*innenmangel (rund 25 % der Stellen seien nicht besetzt) führe unter der enormen Arbeitsbelastung auch zur Unzufriedenheit der Mitarbeiter*innen. Deshalb sei es sein erklärtes Ziel, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um keine weiteren Mitarbeiter*innen zu verlieren.
Maßnahmen hierzu seien ein Online-Termin-Management, das voraussichtlich im Juni eingeführt sein werde, die Einstellung neuer Mitarbeiter*innen sowie die Umstrukturierungen von Bearbeitungsprozessen (u. a. die Beschäftigung von Kräften im mittleren Verwaltungsdienst zur Unterstützung der Sachbearbeiter*innen, Einrichtung eines Back-Office/Front-Office-Systems).
Dabei sei es eine wesentliche Aufgabe, schwierige Haltungen und Arbeitsauffassungen, sofern er diese innerhalb der Mitarbeiter*innenschaft feststelle, zu hinterfragen und ggf. zu verändern.
Aus dem Gremium wird Frau Nolte und Herrn Joeris zunächst für ihre Bereitschaft zum Meinungsaustausch gedankt.
Danach werden u. a. folgende, vom Integrationsrat für vordringlich gehaltene, Kritikpunkte angesprochen und Verbesserungen dringlich angemahnt:
- Die seit Jahren bestehenden Schwierigkeiten bei der Terminvergabe
- Die Situation der vor dem Verwaltungsgebäude wartenden Kund*innen
- Die nicht bzw. nicht zeitnahe Beantwortung von E-Mails
- Die subjektiv als rechtswidrig wahrgenommene Entscheidungspraxis in Einzelfällen.
Der Integrationsrat macht nochmals eindringlich auf die Notsituation aufmerksam, in denen Menschen sich befinden, die keine zeitliche Perspektive für die Bearbeitung ihrer dringlichen Anträge erkennen könnten. Hier komme es im Alltag regelmäßig zu massiven Existenzängsten.
Aus der Mitte des Integrationsrats werden weitere Ausführungen für TOP 2 der nichtöffentlichen Sitzung angekündigt.
Frau Nolte äußert, sie habe vollstes Verständnis für die dargestellten Probleme. Sie sehe das Ausländeramt mit der neuen Leitung gut aufgestellt, die Situation künftig zu verbessern. Es seien bereits erste Maßnahmen eingeleitet worden, um weitere Sachbearbeiter*innen-Stellen zu besetzen. Hierzu gehörten u.a. die Verkürzung der Ausschreibungsfristen und eine Öffnung der Ausschreibungskriterien, damit ein größerer Bewerber*innenkreis angesprochen werden könne.
Herr Joeris erklärt sich bereit, sich persönlich mit den geschilderten Einzelfällen zu befassen und ruft die Integrationsratsmitglieder ausdrücklich auf, ihn diesbezüglich unmittelbar zu kontaktieren. Im Anschluss schildert Herr Joeris weitere konkrete Maßnahmen und beschreibt digitale Ansätze.
Frau Nolte und Herr Joeris betonen, dass das Ausländeramt jedwede Hilfe in Form von Ideen zur Verbesserung und auch Bewerbungen als Mitarbeiter*in gerne aufgreifen werde. Man sei auf Unterstützung angewiesen und appelliere ausdrücklich an die Mitglieder des Integrationsrats, sich inhaltlich einzubringen.
Seitens des Integrationsrats wird dies begrüßt und das Ausländeramt aufgefordert, sowohl den Integrationsrat als auch die Wohlfahrtsverbände und Religionsgemeinschaften unterstützend einzubinden.